Eine aktuelle Studie zeigt: Big Data, Blockchain und Co. sind bei der deutschen Bevölkerung weitgehend unbekannt. In Bezug auf digitale Technologien ist eine Mehrheit der Deutschen nicht nur unwissend, sondern auch skeptisch.

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Technologie ist nicht erst seit der Digitalisierung ein wichtiger Faktor für Finanzdienstleister. Im Bank Blog finden Sie Studien zu den wichtigsten Trends und Entwicklungen.

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Ob Internetausbau, Autonomes Fahren oder Mobile Payment – Deutschland hinkt im internationalen Vergleich bei der Umsetzung und Nutzung von digitalen Technologien noch immer hinterher. Ist es mangelnde Bereitschaft, sich mit neuen Technologien auseinanderzusetzen? Oder die Angst vor Datenmissbrauch oder Kontrollverlust?

Eine kürzlich vorgestellte Studie zeigt, dass jeder dritte Top-Manager aus der Finanzbranche technologischen Neuerungen kritisch gegenüber steht. Damit scheinen Manager in ihrer Technikskepsis lediglich ein Spiegelbild aller Deutschen zu sein.

Technologien kennen viele nur vom Hörensagen

Dies zumindest zeigt eine repräsentative YouGov-Umfrage im Auftrag der Kommunikationsagentur Maisberger, die das digitale Verständnis der Deutschen untersucht hat. Abgefragt wurden darin Augmented Reality, Big Data, Blockchain, Cloud Computing, Immersive Media, IoT, Machine Vision, Semantic Web, Social Bots, Software-defined Manufacturing.

Der Studie zufolge haben weniger als 70 Prozent der Studienteilnehmer von Technologien wie Machine Vision, Social Bots oder Big Data gehört. Blick man auf die einzelnen abgefragten Technologien, schwankt der Anteil derer, die sie dem Namen nach kennen, zwischen 6 Prozent und 36 Prozent.

Die bekanntesten Top-Technologien

Die beiden bekanntesten unter den abgefragten Technologien sind Cloud Computing mit 36 Prozent und Big Data mit 32 Prozent. Damit sind sie allerdings gerade einmal einem Drittel der Deutschen bekannt!

Das ist wenig, wenn man bedenkt, dass beide Technologien längst in unserem privaten Alltag angekommen sind. Denn viele Konsumenten speichern mittlerweile Fotos in der Cloud oder erhalten personalisierte Kaufempfehlungen auf Shopping-Portalen.

Technologien im Dornröschenschlaf

Nur knapp 29 Prozent haben bisher von den beiden Technologien Augmented Reality sowie Social Bots gehört. Dabei sind letztere regelmäßig in den Schlagzeilen, da sie menschliches Verhalten simulieren und oft zur Beeinflussung der öffentlichen Meinungsbildung eingesetzt werden.

Blockchain ist lediglich 28 Prozent der Befragten ein Begriff. Und nur 26 Prozent der Befragten kennen Internet of Things (IoT). Erstaunlich wenig, wenn man beispielsweise an den Bereich Smart Home denkt, der auch medial eine große Rolle spielt. Denn erst IoT ermöglicht es, unterschiedliche Gegenstände via Internet intelligent zu vernetzen.

Gehört ja! Berührungspunkte? Nein!

Während sich beispielsweise Machine Vision hinter intelligenter Verkehrstechnik verbirgt, hilft Semantic Web dabei, beim Googeln relevante Treffer erzielen.

Doch lediglich 11 Prozent haben bereits von Software-defined Manufacturing gehört. Und nur 7 Prozent kennen Machine Vision. Bei Immersive Media und Semantic Web sind es sogar nur 6 Prozent.

Ob beruflich oder privat – Befragte, die die Technologien zumindest vom Namen her kennen, wissen kaum, ob sie mit Blockchain und Co. in Berührung kommen! So gaben die Teilnehmer an, die zehn genannten Technologien im Schnitt zu 56 Prozent nicht anzuwenden. Wissentliche Berührungspunkte, sowohl beruflich als auch privat, gab es lediglich bei 38 Prozent.

Geringer Wissensstand und Skepsis hängen zusammen

Fatal ist, dass die allgemeine Technologieskepsis der Deutschen auf Unwissenheit beruht – Dr. Alexander Pschera, Maisberger

Die Umfrage untersuchte ebenfalls, ob sich die Befragten zutrauen, die Technologien, die sie vom Hörensagen kennen, zumindest oberflächlich oder vielleicht sogar tiefgreifend zu erklären. Das Ergebnis: Technologien, die zwar vom Namen nach geläufig sind, können im Schnitt zu 34 Prozent gar nicht und zu 44 Prozent nur oberflächlich erklärt werden. Tiefgreifende Kenntnisse sind sogar nur zu 19 Prozent vorhanden. Es überwiegen Wissenslücken.

Am Höchsten ist der Wissensstand laut Umfrage für Augmented Reality. Insgesamt 75 Prozent der Befragten, die schon einmal davon gehört haben, können etwas dazu sagen (52 Prozent oberflächlich, 23 Prozent tiefgreifend). Auf einem ähnlichen Niveau befindet sich das Cloud Computing (72 Prozent). Hier zeichnen sich 50 Prozent der Teilnehmer durch oberflächliches, 22 Prozent durch tiefgreifendes Wissen aus. Beim Internet of Things sind es insgesamt 70 Prozent (51 Prozent oberflächlich, 19 Prozent tiefgreifend).

Den geringsten Wissensstand haben die Teilnehmer zu folgenden drei Technologien: Immersive Media (44 Prozent), Blockchain (43 Prozent) und Big Data (40 Prozent). Diese können weder oberflächlich noch tiefgreifend erklärt werden.

Gründe für das geringe Technologie-Knowhow

Gründe für das geringe Wissen mögen einerseits darin liegen, dass digitale Technologien nur wenig thematisiert werden oder in der grundsätzlichen Informationsflut untergehen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die durch Bitkom befragten Manager aus dem Finanzsektor insbesondere fehlende Zeit als Grund nannten, sich nicht mit digitalen Technologien zu beschäftigen. Schließlich müsste man sich dafür dezidiert um Informationen bemühen.

Andererseits gilt: Wer sich den ganzen Tag mit Smartphone, Internet und Co. umgibt, ist wenig motiviert, in seiner freien Zeit einen Blick hinter die technologischen Kulissen zu werfen. Um jedoch die Skepsis überwinden zu können, werde die Bereitschaft aller benötigt, sich mit neuen digitalen Technologien auseinanderzusetzen, sich Wissen anzueignen und nutzbringende Technologien willkommen zu heißen. Hierfür sei eine breit aufgestellte Informations- und Aufklärungsarbeit notwendig.

Digitalisierungsbooster Corona?

Dass Deutschland dabei ist, sich bewusst für neue Technologien und deren Einsatz im beruflichen und privaten Alltag zu öffnen, zeigt die Corona-Krise. Innerhalb kürzester Zeit setzte bei vielen Organisationen ein Umdenken ein. Vielen wurde bewusst, dass der Einsatz digitaler Technologien für Unternehmen wie Arbeitnehmer überlebenswichtig ist.

Durch Corona erleben viele Menschen die Vorteile digitaler Technologien am eigenen Leib. Digitale Veränderungen sind nun in einer Geschwindigkeit möglich, die vor der Krise so nicht vermutet worden waren. Deutschland ist also auf einem guten Weg zu mehr Aufgeschlossenheit und weniger Skepsis.

Infografik: Die Technologieskepsis der Deutschen

Die folgende Infografik zeigt die wichtigsten Ergebnisse der Befragung zum Wissensstand der Deutschen bei neuen Technologien:

Die Deutschen haben wenig oder keine Ahnung von digitalen Technologien

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