Deutsche Unternehmen skeptisch beim Digitalisierungsfortschritt

Die Wirtschaft im digitalen Umbruch

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Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem grundlegenden Umbruch. Neue Technologien und digitale Konzepte verändern den Markt. Unternehmen müssen ihre Geschäftsstrategien grundlegend verändern, um sich am Markt behaupten zu können.

Aktuelle Trends, Studien und Research zur Digitalisierung

Die Digitalisierung erfasst unseren Alltag und die gesamte Wirtschaft ist davon betroffen. Die Geschäftsmodelle ganzer Branchen werden dadurch – teilweise dramatisch – verändert. Auch Banken und Sparkassen können sich diesem Trend nicht entziehen. Studien zu den aktuellen Trends und Entwicklungen in diesem Bereich finden Sie im Bank Blog.

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Wie kaum ein anderes Thema beschäftigt die Digitalisierung die Führungskräfte der deutschen Wirtschaft. Um nicht abgehängt zu werden, gilt es hier frühzeitig die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen. Doch die Stimmung ist durchwachsen. Laut einer aktuellen Umfrage des Marktforschungsunternehmens Bitkom Research, würden Geschäftsführer und Vorstände den Digitalisierungsstand ihres eigenen Unternehmens mit der Schulnote „befriedigend“ bewerten.

Gleichzeitig sind sich die Unternehmen der Notwendigkeit bewusst, sich noch intensiver mit der Digitalisierung auseinander zu setzen und Investitionen in diesem Bereich zu tätigen. So verfügen mehr als drei Viertel der Unternehmen über eine Digitalstrategie und erkennen, dass es sich dabei um eine der bedeutendste Zukunftsinvestitionen handele.

Corona-Krise als Weckruf

Das bislang eher zögerliche und abwartende Verhalten gilt es nun zu überdenken. Während in der Vergangenheit Unternehmen gemäß dem Motto „Weiter so“ Neuerungen eher scheuten, gilt es nun durch radikale Veränderungen eine digitale Infrastruktur aufzubauen und Geschäftsprozesse unter digitalen Gesichtspunkten neu zu modellieren.

Die Unternehmen stehen diesem Trend positiv gegenüber. So betreffen Existenzängste, aufgrund der Digitalisierung, nur noch zehn Prozent der befragten Unternehmen. Auch sieht die überwiegende Mehrheit (90 Prozent) in der Digitalisierung eine Chance statt eines Risikos. Wenngleich auch etwas mehr als ein Drittel der Unternehmen zugibt, Probleme bei der Bewältigung der Digitalisierung zu haben.

Allerdings haben viele Unternehmen nach wie vor noch keine ausgeprägte Digitalisierungsstrategie.

Unternehmen mit unterschiedlichen Herangehensweisen an die digitale Transformation

Unternehmen verfolgen unterschiedliche Herangehensweisen an die digitale Transformation.

Vorsprung durch (digitale) Technik

Fast die Hälfte der befragten Unternehmen gibt an, dass Wettbewerber, die frühzeitig Maßnahmen zur Digitalisierung ergriffen, ihnen nun Voraus seien. Dies liege laut Bitkom Präsident Achim Berg an der exponentiellen Entwicklung innerhalb des Digitalisierungsprozesses. Ein einmal entstandener Rückstand könne nur schwierig wieder aufgeholt werden.

Der Wettbewerbsdruck wird hierbei auch durch branchenexterne Unternehmen erhöht. Die Digitalisierung eröffnet hierbei, gerade für Unternehmen der Internet- und IT- Branche, die Möglichkeit, sich auf den Märkten zu positionieren.

Daten als Rohstoff der Zukunft

Bei technischen Innovationen sehen die Teilnehmer der Umfrage vor allem in den Bereichen 3D-Druck (72 Prozent) und autonome Mobilität (68 Prozent) Potential. Aber auch Künstliche Intelligenz wird an Bedeutung gewinnen, gaben 67 Prozent der Befragten an.

Ebenso wichtig gilt die Vernetzung von physischen und virtuellen Gegenständen, zusammengefasst unter dem Begriff Internet of Things (81 Prozent).

Die größte Bedeutung wird jedoch der Datenanalyse und Big Data beigemessen. 90 Prozent sehen in der Erfassung und Auswertung von Daten eine Chance die eigene Markposition zu verbessern und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Umso überraschender, dass lediglich 62 Prozent der Unternehmen diese Möglichkeit bislang nutzen oder planen sie einzusetzen.

Vor allem kleine Unternehmen zögern

Mehr als drei Viertel der Unternehmen geben an eine Digitalstrategie formuliert zu haben. Auffällig ist hierbei die Verteilung bei Betrachtung nach der Größe der Unternehmen. Während Betriebe mit mehr als 2000 Mitarbeitern ausnahmslos über eine Strategie verfügen, haben fast ein Viertel der kleineren Betreibe (20 bis 99 Mitarbeiter) nicht einmal für Teile des Unternehmens eine Digitalstrategie entwickelt.

Dies ist gerade im Hinblick auf die Unternehmensstruktur in Deutschland bedenklich. Bilden diese kleinen und mittleren Unternehmen doch das Rückgrat unserer Volkswirtschaft, drohen sie im Zuge des Digitalisierungsprozesses auf der Strecke zu bleiben.

Datenschutz und technische Sicherheit als Bremsklötze

Stellt man die Frage welche Ursachen der Grund für die zögerliche Umsetzung von digitalen Maßnahmen sind, so ergibt sich ein eindeutiges Bild. Ein hoher Anteil der Befragten benennt hierbei die hohen Anforderungen in den Bereichen Datenschutz (79 Prozent) und technische Sicherheit (63 Prozent). Ebenso fehlt es an Fachkräften zur Umsetzung von Projekten (55 Prozent). In diesen Kategorien ist der Prozentsatz hierbei im Vergleich zu 2019 gestiegen, politische Maßnahmen haben hier die Unsicherheiten also eher verstärkt als überwunden.

Bemerkenswerterweise ist es also nicht das Fehlen an finanziellen Mitteln (25 Prozent) oder marktfähigen Lösungen (18 Prozent), was den digitalen Wandel hemmt. Die nötigen Voraussetzungen sind da, um eine digitalisierte Wirtschaft zu schaffen, Wachstum zu generieren und gleichzeitiger Robuster gegenüber Krisen zu werden. Somit sind die Unternehmen gefordert, trotz oder gerade aufgrund der Herausforderungen des andauernden Lockdowns, den Digitalisierungsprozess voranzutreiben und sich zukunftsgerichtet zu verändern.

Denn auch die Politik werde für die Zeit nach Corona eine Strategie benötigen, um die Wirtschaft wieder hochzufahren.

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Über den Autor

Francis Strinz

Francis Strinz hat eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Sparkasse absolviert. Anschließend war er bei American Express in England tätig. Zurzeit studiert er Betriebswirtschaftslehre an der Leuphana Universität Lüneburg.

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