Fast alle Unternehmen in Deutschland gehen davon aus, in eine Krisensituation geraten zu können. Nur wenige sind darauf jedoch optimal vorbereitet. Dabei können bereits einige wenige Maßnahmen große Wirkungen entfalten.
Kein Unternehmen ist vor Krisen sicher. Einer Studie der Unternehmensberatung PwC zufolge waren 60 Prozent der deutschen Unternehmen in den vergangenen fünf Jahren unmittelbar von einer Krise betroffen. Nahezu alle Unternehmen gehen zudem davon aus, dass sie in naher Zukunft (erneut) in eine Krisensituation schlittern könnten.
Die häufigsten Krisen der vergangenen Jahre waren Unterbrechungen des Betriebs (27 Prozent), gefolgt von einem Ausfall der Technologie (25 Prozent). 23 Prozent berichten über Fehlverhalten bei der Mitarbeiterführung als Auslöser für die Krise, 21 Prozent über rechtliche oder regulatorische Vorfälle.
Schlechte Vorbereitung und kaum Krisenprävention
Organisationen sind deshalb gut beraten, sich bestmöglich auf ungeplante Ereignisse vorzubereiten und eine angemessene Krisenprävention zu etablieren. Allerdings verfügen nur 40 Prozent der deutschen Firmen über einen Plan zur Krisenbewältigung und nur 32 Prozent geben an, dass sie ihre Krisenreaktionsfähigkeit regelmäßig überprüfen und testen.
Auch ein Krisenteam mit festgelegten Verantwortlichkeiten fehlt häufig. 29 Prozent der deutschen Manager haben zwar eine verantwortliche Person benannt, jedoch keine festen Aufgaben für diese Rolle definiert.
Lediglich 39 Prozent der Befragten haben ein Kernteam, um auf eine Krise zu reagieren. Das bedeutet im Umkehrschluss: Mehr als 60 Prozent der deutschen Unternehmen haben kein festgelegtes Krisenteam oder verlassen sich lediglich auf eine informelle Übereinkunft, wer im Falle einer Krise zusammenkommt.
Insofern verwundert es kaum, dass 48 Prozent der von einer Krise Betroffenen berichten, sich davon überfordert gefühlt zu haben.
Ursachenanalysen Fehlanzeige
Tritt eine Krise ein, sollten im Nachgang die genauen Ursachen und die Qualität der Krisenbewältigung im Detail analysiert werden, um Schwachstellen zu identifizieren und zu beheben. Bleibt dieser Schritt aus, verpassen Unternehmen die Chance, gestärkt aus der Krise hervorzugehen.
Diese Erkenntnis hat sich in vielen deutschen Unternehmen jedoch noch nicht durchgesetzt: Nur 13 Prozent führten nach einer Krise eine Ursachenanalyse durch und nutzten die daraus gewonnenen Erkenntnisse, um ihren Notfallplan zu optimieren.
Auf Krisen sollte man sich vorbereiten
Krisen gehören zum wirtschaftlichen Leben dazu und lassen sich kaum vermeiden. Immerhin jedes dritte deutsche Unternehmen, das von einer Krise betroffen war, fühlte sich im Anschluss in einer besseren Ausgangsposition.
Maßnahmen, aus Krisen zu lernen, bzw. sich darauf vorzubereiten sind demnach:
- Kapital zur Risikoprävention bereitstellen: 61 Prozent der Befragten, die gestärkt aus einer Krise hervorgegangen sind, stellten ein Budget zur Krisenprävention bereit.
- Krisenplan aufstellen und testen: 69 Prozent gaben an, dass sie einen Notfallplan haben, den sie in Krisensituationen umsetzen. Von diesen überprüft etwa ein Drittel den Notfallplan regelmäßig, aktualisiert und testet diesen und stellt sicher, dass der Plan samt Verantwortlichkeiten und Abläufen allen Personen, die in seine Umsetzung involviert sind, bekannt ist.
- Fakten ermitteln: 68 Prozent der Befragten, die gestärkt aus einer Krise hervorgegangen sind, sagen, es sei wichtig, bei Kriseneintritt die Fakten des Ereignisses schnell und genau zu ermitteln.
- Ursachenanalyse durchführen und lernen: 87 Prozent haben eine Ursachenanalyse des Vorfalls durchgeführt und 75 Prozent der Unternehmen haben die Erkenntnisse aus dieser Analyse umgesetzt und ihr Krisenmanagement entsprechend angepasst.
Ob eine Krisenbewältigung erfolgreich ist oder nicht, hängt auch davon ab, wie gut alle Beteiligten als Team agieren. 84 Prozent der deutschen Unternehmen bestätigen, dass sie ihre Krise im Team gut gemeistert haben. Darüber hinaus gaben 68 Prozent der deutschen Führungskräfte an, dass sie während einer Krise an ihrer Unternehmenskultur und den gelebten Werten festgehalten haben.
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