Generative KI verändert die Wirtschaft und ermöglicht neue Produkte und Geschäftsmodelle. Eine aktuelle Studie zeigt, dass insbesondere deutsche Unternehmen das Potenzial von Künstlicher Intelligenz noch unterschätzen.
In den letzten anderthalb Jahren hat die Verbreitung von ChatGPT eine bemerkenswerte Zunahme erlebt, was zu dynamischen Entwicklungen im Bereich der Generativen Künstlichen Intelligenz (GenKI) geführt hat. Diese Entwicklungen werfen vielfältige Fragen auf bezüglich ihrer kurz- und langfristigen Auswirkungen auf Wirtschaft, Gesellschaft und einzelne Unternehmen.
Führung muss jetzt die Weichen für KI stellen
Der Prozess der Integration in Unternehmen folgt dem bekannten Hype-Cycle-Modell: Ein anfängliches Interesse wird von einem Hype begleitet, gefolgt von Ernüchterung, wenn die Erwartungen nicht vollständig erfüllt werden. Schließlich kann nachhaltiges Wachstum erreicht werden, sofern sich die Technologie in der Breite durchsetzt.
Inmitten dieser Phasen des technologischen Wandels ist es für Führungskräfte entscheidend, ein grundlegendes Verständnis der Potenziale Künstlicher Intelligenz zu erlangen und effektive Wege zu finden, um diese zu nutzen. Die Entscheidungen, die jetzt getroffen werden, haben einen maßgeblichen Einfluss darauf, wie sich der Einsatz Generativer KI in Zukunft gestaltet.
Deutsche Wirtschaft unzureichend auf GenKI vorbereitet
Die deutsche Wirtschaft zeigt bisher jedoch noch eine unzureichende Vorbereitung auf die Auswirkungen, die GenKI auf ihre Geschäftsmodelle und Arbeitsplätze haben wird. So wird die potenzielle Auswirkung von GenKI auf das eigene Geschäft als relativ gering eingeschätzt. Dies geht aus einer aktuellen Studie hervor, für die das Deloitte AI Institute weltweit über 2.800 Unternehmensführer befragt hat, darunter 150 Führungskräfte in Deutschland.
Nur etwa ein Viertel der befragten Firmen- und Bereichsleiter fühlt sich hierzulande in Bezug auf die Strategie gut oder sehr gut auf die Einführung von GenKI in ihren Unternehmen vorbereitet. Nur drei Prozent der Befragten gaben an, sich sehr gut vorbereitet zu fühlen (weltweit 8 Prozent), während weitere 24 Prozent sich für gut vorbereitet halten (weltweit 26 Prozent).
Auch hinsichtlich Risiko- und Unternehmenssteuerung im Zusammenhang mit KI fühlen sich vergleichsweise weniger deutsche Führungskräfte gut oder sehr gut vorbereitet (Deutschland: 18 Prozent / weltweit: 25 Prozent).
Geschäftsrisiken werden unterschiedlich bewertet
Viele Unternehmen unterschätzen allerdings noch immer die Auswirkungen durch GenKI auf ihr Business. In Deutschland ist diese „Sorglosigkeit“ deutlich höher als im weltweiten Durchschnitt. Diese Zurückhaltung könnte sich für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft als riskant erweisen.
Die deutschen Befragungsteilnehmer bewerten die Bedrohung für ihre Geschäftsmodelle im Vergleich zu den 16 anderen Ländern am niedrigsten. Während in Deutschland 50 Prozent der Studienteilnehmer keine oder nur geringe Risiken durch Generative Künstliche Intelligenz für ihr Geschäft sehen, sind ihre internationalen Kollegen deutlich vorsichtiger – weltweit erwarten nur 35 Prozent keine oder geringfügige Herausforderungen.
Die größte Besorgnis der Befragten ist das Fehlen von qualifizierten Fachkräften im Bereich Künstliche Intelligenz. 41 Prozent der deutschen Unternehmen geben dies an, während der globale Durchschnitt bei 36 Prozent liegt.
Daher ist es umso wichtiger, in Schulung und Weiterbildung der Mitarbeiter im Bereich Generative KI zu investieren. Allerdings zeigen deutsche Unternehmen auch hier eine geringere Priorisierung. Während weltweit 40 Prozent dem Training ihrer Mitarbeiter hohe Bedeutung beimessen, beträgt dieser Anteil in Deutschland lediglich 30 Prozent.
Die Studie „Insights from the leading edge of generative AI adoption in Germany“ können Sie hier direkt herunterladen.
Die globale Studie „Now decides next: Insights from the leading edge of generative AI adoption“ können Sie hier direkt herunterladen.
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