Eine Studie zeigt einen leichten Rückgang der Internetnutzung in Deutschland. Dennoch sind die Deutschen viele Stunden online. Zu viele? Beim Zugriff aufs Internet dominiert vor allem ein Endgerät.

Internetnutzung: Chancen und Herausforderungen in der digitalen Welt

Die Internetnutzung verändert das tägliche Leben und Geschäftsprozesse, von Kommunikation bis zu E-Commerce. Das Internet bietet viel Potenzial, aber auch Herausforderungen wie Datenschutz und Cyber-Sicherheit.

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Die Deutschen verbringen weiterhin viel Zeit im Internet: Im Durchschnitt sind sie 69 Stunden pro Woche online. Das ist zwar ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr (71 Stunden), aber immer noch der zweithöchste Wert seit Beginn der Erhebung – und etwa 13 Stunden mehr als im Corona-Jahr 2020.

Digital Natives sind mit durchschnittlich 85 Stunden pro Woche noch intensiver online, während Digital Immigrants (Personen ab 40 Jahren) rund 62 Stunden pro Woche im Netz verbringen. Gleichzeitig wächst der Anteil derjenigen, die ihre Internetnutzung als zu intensiv empfinden: 17 Prozent der Deutschen möchten ihre private Online-Zeit reduzieren. Diese Ergebnisse stammen aus einer aktuellen repräsentativen Studie der Postbank.

Smartphone ist beliebtester Internet-Zugangsweg

Das Smartphone bleibt mit 86 Prozent der Nutzer und einer wöchentlichen Nutzungsdauer von 24 Stunden das am häufigsten verwendete Gerät für die Internetnutzung. Auf dem zweiten Platz folgt der Laptop, den 67 Prozent der Befragten nutzen, im Schnitt 11,5 Stunden pro Woche. 47 Prozent verwenden den Desktop-PC, mit einer wöchentlichen Nutzungsdauer von 9,8 Stunden. Smart-TVs werden etwa 9,6 Stunden pro Woche zum Surfen eingesetzt, Tablets kommen auf 5,7 Stunden.

Der Einsatz intelligenter Sprachassistenten nimmt ebenfalls zu: 21 Prozent der Befragten nutzen sie (gegenüber 17 Prozent im Vorjahr) und verwenden dafür im Schnitt 3,1 Stunden pro Woche. „Wearables“ wie Smartwatches und Fitness-Tracker nutzen 13 Prozent der Befragten, durchschnittlich 3,3 Stunden wöchentlich.

Besonders die Digital Natives treiben den Fitness-Trend voran, indem sie Smartwatches und ähnliche Geräte etwa 5,5 Stunden pro Woche nutzen. Auch beim Smartphone sind die 18- bis 39-Jährigen deutlich aktiver, mit durchschnittlich 33,5 Stunden pro Woche, während die Generation 40plus nur 19,6 Stunden online ist.

Zu viel Internetnutzung?

Digitale Medien sind fest im Alltag verankert, dennoch planen 17 Prozent der Befragten, ihre Internetnutzung einzuschränken. Besonders der Wunsch, weniger online einzukaufen, hat zugenommen: 36 Prozent wollen ihren Online-Shopping-Konsum reduzieren, ein Anstieg um neun Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Auch Videocalls möchten 19 Prozent der Befragten seltener nutzen – ebenfalls ein Zuwachs um neun Prozentpunkte.

Das Streaming von Serien aufzugeben, fällt den Deutschen hingegen deutlich schwerer: Nur noch 18 Prozent sind bereit, weniger zu streamen, während es im Vorjahr noch 29 Prozent waren. An der Spitze der Verzichtspläne bleibt jedoch wie im Vorjahr der temporäre Verzicht auf soziale Netzwerke wie Facebook und Instagram, den 40 Prozent der Befragten anstreben.

Zwölf Prozent der Befragten möchten ihre digitalen Aktivitäten hingegen weiter ausbauen. In dieser Gruppe hat jeder Zweite den Wunsch, Dinge unabhängig von den regulären Geschäftszeiten erledigen zu können. Für 58 Prozent der älteren Befragten ist dieser Zuwachs an Flexibilität entscheidend, während dies nur für 39 Prozent der jüngeren Befragten zutrifft. An zweiter Stelle steht der Wunsch, mit Menschen in Kontakt zu bleiben, die man nicht einfach persönlich treffen kann. 51 Prozent der über 40-Jährigen teilen diese Ansicht, ebenso 44 Prozent der Digital Natives.

Statt Internet

37 Prozent der Befragten möchten internetfreie Zeit für andere Aktivitäten nutzen, insbesondere die Älteren. In der Altersgruppe der über 40-Jährigen wünschen sich 45 Prozent mehr Möglichkeiten abseits des Internets, während dieser Wunsch bei den 18- bis 39-Jährigen nur 32 Prozent beträgt.

Auch gesundheitliche Aspekte spielen eine Rolle: 34 Prozent möchten ihre Internetnutzung reduzieren, um negative Auswirkungen auf ihre Gesundheit zu vermeiden (im Jahr 2023 waren es 30 Prozent). Nahezu ebenso viele (31 Prozent) möchten Freunde und Familie häufiger persönlich treffen.

Zudem sind der Wunsch nach weniger Multitasking, weniger Ablenkung sowie die Verbesserung von Konzentration und Produktivität wichtige Argumente. 26 Prozent geben an, dass sie nicht ständig erreichbar sein möchten (2023: 21 Prozent). Dieser Wunsch ist bei den über 40-Jährigen (31 Prozent) deutlich ausgeprägter als bei den Jüngeren (23 Prozent).

Infografik: Internetnutzung der Deutschen

Die folgende Infografik zeigt eine ausgewählte Ergebnisse der Studie, darunter die Internetnutzung der Deutschen im Zeitverlauf sowie die bevorzugten Endgeräte und das Nutzungsverhalten nach Bundesländern:

Wie die Deutschen im Internet surfen.