Eine zukunftsweisende Strategie sollte eigentlich zum Standardrepertoire eines jeden Unternehmens gehören. Doch einer bislang unveröffentlichten Studie zufolge agieren viele deutsche Unternehmen gänzlich ohne und eine deutliche Mehrheit ist vom eigenen Plan nicht überzeugt.

Aktuelle Trends, Studien und Research über Strategie und Management

Gerade in Zeiten der Veränderung, der sinkenden Erträge und steigenden Kosten kommt es auf eine durchdachte und nachhaltige Strategie an. Im Bank Blog finden Sie aktuelle Studien und Trends zu den Themen Strategie und Management.

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Strategisches Management gehört zum Standard moderner Unternehmensführung. Eine durchdachte Strategie baut auf den eigenen Stärken auf, gibt den Weg des Unternehmens vor, bietet wichtige Entscheidungsrichtlinien in einem unsicheren Marktumfeld und verbessert so die Erfolgsaussichten maßgeblich. Sollte man zumindest meinen!

Eine bislang unveröffentlichte Studie der Unternehmensberatung Strategy& die dem Bank Blog vorliegt, nährt Zweifel an den strategischen Fähigkeiten der deutschen Wirtschaft. Der Untersuchung zufolge verfügen jedoch nur 32 Prozent der deutschen Unternehmen über eine klar definierte Strategie, 19 Prozent haben nach eigenen Angaben sogar überhaupt keine Strategie, welche dem Unternehmen eine Richtung gibt. Doch ohne die nötige strategische Klarheit seien deutsche Unternehmen langfristig nicht wettbewerbsfähig.

Fehlendes Vertrauen in eigene Fähigkeiten

Und es kommt noch schlimmer: Fast 75 Prozent der deutschen Manager zweifeln am Erfolg der eigenen Strategie. Zweifel bestehen auch im Hinblick auf das Wertversprechen. Nur 29 Prozent der deutschen Führungskräfte glauben, dass ihr Unternehmen den Kunden einen einzigartigen Mehrwert bietet. 15 Prozent sind sogar der Ansicht, dass das eigene Produkt im Vergleich zum Wettbewerb schlechter abschneidet.

Deutsche Führungskräfte sind sehr skeptisch, wenn es um die eigene Strategie geht.

Den Studienautoren zufolge befinden sich viele Unternehmen auf der Suche nach potenziellen Wachstumsfeldern und Innovationen, starten dabei jedoch zahlreiche unkoordinierte Initiativen. Andere schreckten vor mutigen strategischen Entscheidungen zurück, die ihnen eine stärkere Differenzierung im Wettbewerb ermöglichen würden.

Wettbewerbsfähigkeit in Gefahr

Die Umfrageergebnisse würden zudem mit Blick auf den internationalen Wettbewerb Grund zur Sorge geben. Wer den digitalen Umbruch für sich entscheiden wolle, müsse wichtige strategische Weichen stellen und folgende Fragen beantworten können:

  • Welchen einzigartigen Mehrwert können wir Kunden bieten?
  • Auf welchen erfolgskritischen Fähigkeiten bauen wir auf, um dieses Wertversprechen zu erfüllen?

Doch bei vielen Unternehmen scheint Unklarheit oder (noch schlimmer) Uneinigkeit über die vorhandenen Kernkompetenzen zu herrschen.

ihres Unternehmens, die für eine erfolgreiche Umsetzung der Strategie von zentraler Bedeutung sind, sind bei Weitem nicht allen deutschen Befragten klar. Bei mehr als der Hälfte der befragten Unternehmen herrscht selbst auf Managementebene keine Einigkeit bzw. Klarheit bezüglich der wichtigsten Fähigkeiten. Zudem sind 24 Prozent der Ansicht, dass sich zwar das Management, nicht aber der Rest des Personals über die Kernkompetenzen bewusst ist. Außerdem richten deutsche Unternehmen wenig Augenmerk auf die eigenen Kompetenzen, die einen Wettbewerbsvorteil bedeuten könnten. Lediglich 20 Prozent versuchen, ihre differenzierenden Fähigkeiten voranzutreiben und auf neue Geschäftsideen auszuweiten.