Was antworten Bankmanager auf die Frage nach dem gesellschaftlichen Mehrwert ihres Instituts? „Arbeitsplätze“ und „die große Bedeutung der Banken für die Wirtschaft“. Das überzeugt nicht. Die Menschen fordern mehr. Institute, die diese Erwartung erfüllen, können daraus erfolgreich Neugeschäft gewinnen.
Kreditinstitute sind nicht wirklich beliebt bei den Menschen. Sie werden als notwendiges Übel gesehen. So bemitleidet sich die Branche gerne selbst. Vorbei die Zeiten als die Arbeit für Banken und Sparkassen noch hochachtungsvoll von Nachbarn, Freunden und Verwandten gewürdigt wurde.
Diese Sicht auf die Beliebtheit von Kreditinstituten ist nicht ganz richtig. Es gibt Institute, die positiv gesehen werden – weil sie Positives tun. Sie liefern einen gesellschaftlichen Mehrwert – sei es in der Förderung von Kultur, Sport, Soziales oder Bildung. Sie bauen sich damit eine Daseinsberechtigung aus Sicht der Menschen auf, die sie allein mit Geldgeschäften nicht erringen.
Profilieren über den „Social Value“
In den USA ist dieser Gedankenansatz unter dem Begriff „Social Value“ populär geworden. Social Value bedient die Erwartungen der Menschen an Unternehmen, sich als guter Bürger in die Gesellschaft einzufügen.
In Deutschland ist das – in diesem Sinne – wertvollste Kreditinstitut die Sparkasse Gelsenkirchen, gefolgt von der Sparkasse Westerwald-Sieg und der Oldenburgischen Landesbank. Bank 1 Saar ist die wertvollste Genossenschaftsbank. Klassische Kreditinstitute landen weit abgeschlagen; die Deutsche Bank liegt immerhin noch auf einem respektablen 35. Platz.
Hier die Rangliste der ersten 50 Plätze:
- Sparkasse Gelsenkirchen
- Sparkasse Westerwald-Sieg
- Oldenburgische Landesbank AG
- Sparkasse Neuss
- Bank 1 Saar eG
- Bank für Sozialwirtschaft AG
- Sparkasse Chemnitz
- DEUTSCHE APOTHEKER- UND ÄRZTEBANK EG
- Sparkasse Fulda
- KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) A.d.ö.R.
- Stadtsparkasse Düsseldorf
- Die Sparkasse Bremen AG
- Erzgebirgssparkasse
- Kreissparkasse Kaiserslautern
- Wiesbadener Volksbank eG
- Münchener Hypothekenbank eG
- Sparkasse Essen
- Volksbank Kur- und Rheinpfalz eG
- Sparkasse Niederbayern-Mitte
- Stadtsparkasse Augsburg
- Sparkasse Märkisches Sauerland Hemer – Menden
- Volksbank Lübeck eG
- VR Bank Main-Kinzig-Büdingen eG
- Sparkasse Herford
- VR-Bank Rottal-Inn eG
- Sparkasse Vogtland
- Frankfurter Volksbank eG
- Kreissparkasse Heinsberg
- Volksbank Lüneburger Heide eG
- Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim
- Sparkasse Koblenz
- Volksbank Mittelhessen eG
- Münchner Bank eG
- Landesbank Baden-Württemberg
- Deutsche Bank AG
- Sparkasse Ansbach
- Volksbank Raiffeisenbank Nordoberpfalz eG
- VR-Bank Kreis Steinfurt eG
- Sparkasse Fürth
- Sparkasse Worms-Alzey-Ried
- Volksbank Kraichgau eG
- Volksbank Alzey-Worms eG
- Sparkasse Duisburg
- Stadtsparkasse München
- Sparkasse Düren
- Sparkasse Bielefeld
- Investitionsbank Schleswig- Holstein
- Berliner Volksbank eG
- Deutsche Kreditbank Aktiengesellschaft
- BayernLB Bayerische Landesbank
Basis der Studie sind mehr als 600 Nachhaltigkeitsberichte, die das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) und das IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung für Focus und Focus Money für die Studie „Deutschlands wertvollste Unternehmen“ untersucht haben.
Dass dabei Sparkassen und Genossenschaftsbanken gut abschneiden, ist wenig verwunderlich. Sie liefern eine hervorragende Blaupause für Unternehmen, die bislang mit gesellschaftlichem Mehrwert nicht sichtbar wurden. Um in dieser Disziplin zu überzeugen, bedarf es jedoch einer inneren Überzeugung.
Gesellschaftliches Engagement in Neugeschäft ummünzen
Die lässt sich – und das ist die gute Nachricht – mit den wirtschaftlichen Zielen eines Kreditinstituts sehr gut verbinden: Banken und Sparkassen probieren sich darin aus, wieder Menschen in die Filialen zu bekommen und Gesprächsanlässe zu schaffen. Gesellschaftliches Engagement lässt sich so choreographieren, dass diese Kontaktpunkte entstehen. Es bedarf dann neuer Ansprachekonzepte, die sich jedoch leicht umsetzen lassen, wenn die Häuser mit neuen Produktansätzen mitgehen. Warum nicht „Gemeinsam sparen für eine gute Sache“? Warum nicht ein „soziales Girokonto“ für Berufstätige anbieten, bei dem Cent-Rundungsbeträge gespendet werden? So entsteht ein gemeinsames Engagement von Bank und Kunden – was will man mehr.
Nähere Informationen zur Studie fordern Sie gerne beim IMWF unter info@imwf.de an.