Länder und Unternehmen müssen aktuell mit den Auswirkungen zahlreicher Krisen fertig werden. In der Folge steigen auch die Risiken. Eine aktuelle Studie hat die zehn wichtigsten Risiken für Unternehmen im Jahr 2024 identifiziert.

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Unternehmen auf der ganzen Welt müssen sich mit zahlreichen Herausforderungen wie Digitalisierung, Klimawandel und einem unsicheren geopolitischen Umfeld auseinander setzen. Extreme Wetterereignisse, Ransomware-Attacken oder regionale Konflikte strapazieren die Widerstandskraft von Lieferketten und Geschäftsmodellen.

Vor diesem Hintergrund hat die Allianz über 3.000 Risikomanagement-Experten aus 92 Ländern zur aktuellen Risikolage und den wichtigsten Unternehmensrisiken befragt.

Cybervorfälle als größtes Risiko

Kriminelle sind fortlaufend auf der Suche nach Möglichkeiten, neue Technologien wie generative Künstliche Intelligenz (GenKI) einzusetzen, um Angriffe durch effektivere Malware und Phishing zu automatisieren und zu beschleunigen. Die steigende Anzahl von Vorfällen aufgrund von mangelnder Cyber-Sicherheit, insbesondere bei mobilen Endgeräten, wird voraussichtlich auch in diesem Jahr zu einer Zunahme von Cyber-Angriffen führen. Dieser Trend wird durch den Mangel an Cyber-Sicherheitsfachkräften und die wachsende Abhängigkeit kleinerer Unternehmen von IT-Outsourcing weiter verstärkt.

Es ist daher kein Wunder, dass Cyber-Vorfälle (wie im Vorjahr) das Hauptrisiko für Unternehmen darstellen. In 17 Ländern, darunter Australien, Deutschland, Frankreich, Indien, Japan, Großbritannien und den USA, betrachten Expertinnen und Experten Gefahren durch Cyber-Attacken als das größte Risiko.

Für 59 Prozent der Befragten stellen Datenpannen die besorgniserregendste Bedrohung dar, noch vor Angriffen auf kritische Infrastruktur oder Vermögenswerte, die von 53 Prozent genannt werden. Die Besorgnis über Ransomware-Attacken ist ebenfalls weit verbreitet, da diese im vergangenen Jahr deutlich zugenommen haben. Im Jahr 2023 sind die Schadensfälle im Vergleich zu 2022 um mehr als 50 Prozent gestiegen.

Dies steht in engem Zusammenhang mit allgemeinen Betriebsunterbrechungen, die den zweiten Platz einnehmen.

Weitere Risiken im Fokus

Weltweit sind im Vergleich zum Vorjahr Naturkatastrophen von Platz 6 auf Platz 3 gestiegen. Feuer und Explosionen (von 9 auf 6) sowie politische Risiken und Gewalt (von 10 auf 8) werden ebenfalls höher bewertet.

Im Gegensatz zur globalen Perspektive nimmt in Deutschland jedoch die Änderung von Gesetzen und Vorschriften, wie etwa Zölle, Sanktionen oder protektionistische Bestrebungen, den dritten Platz ein (2023: 4).

Auffällig ist, dass in Deutschland der Fachkräftemangel als großes Risiko betrachtet wird und hier auf Platz 4 liegt. Im Vergleich zum Vorjahr ist er um zwei Positionen gestiegen. Weltweit wird der Fachkräftemangel als Risiko nur auf Platz 10 bewertet.

Die Top Ten der Geschäftsrisiken aus Sicht deutscher Unternehmen für das Jahr 2024.

Unterschiede bei der Krisen-Resilienz

Trotz einer gleichartigen Wahrnehmung von Risiken nimmt der Unterschied in Bezug auf Resilienz zwischen großen und kleinen Unternehmen zu:

  • Die Corona-Pandemie hat vor allem größere Unternehmen für ein gesteigertes Risikobewusstsein sensibilisiert und entsprechende Maßnahmen zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit eingeleitet.
  • Kleinere Firmen verfügen oft weder über die Zeit noch die Ressourcen, um eine Vielzahl von Risikoszenarien zu entwickeln und sich effektiv darauf vorzubereiten. Dies führt dazu, dass sie länger benötigen, um das Geschäft nach einem unerwarteten Vorfall wieder auf Kurs zu bringen.

Regionale Unterschiede in der Risikobewertung

Obwohl der Klimawandel mit 18 Prozent weiterhin auf dem siebten Platz im Ranking bleibt, belegt er in Brasilien, Griechenland, Mexiko und der Türkei einen der Top-3-Risikopositionen. Hier sind physische Schäden an Unternehmenswerten durch Extremwetterereignisse die Hauptbedrohung, insbesondere für Versorgungsunternehmen sowie Energie- und Industrieunternehmen.

Mit dem Streben nach Klimaneutralität und der Umstellung auf umweltfreundliche Technologien steigt die Wahrscheinlichkeit von Unternehmensrisiken und Haftungsproblemen, da Firmen beträchtliche Investitionen in neue, oft unerprobte CO2-arme Technologien tätigen müssen, um ihre Geschäftsmodelle zu transformieren.

Aufgrund der anhaltenden Konflikte im Nahen Osten und der Ukraine sowie der Spannungen zwischen den USA und China steigen politische Risiken und Gewalt mit 14 Prozent von Platz 8 auf 10. Das bevorstehende Superwahljahr, in dem mehr als 50 Prozent der Weltbevölkerung zur Wahl stehen, birgt ebenfalls erhebliches Risikopotenzial.

Besondere Aufmerksamkeit gilt den Wahlen in den USA, Indien, Russland und Großbritannien. Unzufriedenheit mit den Wahlergebnissen, kombiniert mit allgemeiner wirtschaftlicher Unsicherheit, steigenden Lebenshaltungskosten und der Verbreitung von Falschinformationen über soziale Medien, könnte im schlimmsten Fall zu weiterer sozialer Polarisierung und zunehmendem Konfliktpotenzial weltweit führen.

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