Eine Umfrage zeigt: Die Meinungen der Deutschen zum digitalen Euro gehen auseinander. Zudem sind die Kenntnisse in der Bevölkerung über das geplante neue Zahlungsmittel noch sehr lückenhaft.
EZB und Bundesbank befinden sich in der entscheidenden Projektphase zur möglichen Einführung eines digitalen Euro. Über eine Einführung soll das Eurosystem beschließen, sobald der EU-Gesetzgeber dazu die rechtlichen Grundlagen geschaffen hat.
Derzeit liegt der Schwerpunkt – vielfältiger Kritik zum Trotz – auf dem Retailaspekt, also der Nutzung durch Privatpersonen. Zwar ist nach aktueller Planung wohl frühestens im Jahr 2028 mit einer Einführung zu rechnen, dennoch wäre es wichtig, dass die Bürger möglichst frühzeitig eine klare Vorstellung von der geplanten digitalen Währung hätten, um eine möglichst breite Akzeptanz im weiteren Prozess und bei der Umsetzung sicherzustellen.
Davon ist allerdings wenig zu spüren, wie eine repräsentative Umfrage der Deutschen Bundesbank zeigt. Die Kenntnisse über das geplante neue Zahlungsmittel in der Bevölkerung sind lückenhaft und hinsichtlich einer möglichen Nutzung gehen die Meinungen weit auseinander.
Kaum Informationen und Wissen zum digitalen Euro
Der Umfrage zufolge hatten nur 41 Prozent der Befragten schon einmal etwas über den digitalen Euro gehört, gelesen oder gesehen, 59 Prozent ist er unbekannt. Die Umfrage offenbarte zudem grundlegende Missverständnisse selbst bei jenen, die bereits vom digitalen Euro gehört, gelesen oder gesehen hatten. In dieser Gruppe glaubten 15 Prozent, dass der digitale Euro das Bargeld ersetzen solle, und 12 Prozent dachten, das Bargeld werde damit abgeschafft.
Viele Befragte hatten unvollständige Kenntnisse über den digitalen Euro. So meinten 16 Prozent, es handle sich um eine Kryptowährung, und 8 Prozent glaubten, der digitale Euro diene der Überwachung der Zahlungsströme.
Nur wenige wissen, dass der digitale Euro wie die Euro-Banknoten von den Zentralbanken des Eurosystems herausgegeben würde. Nur 17 Prozent gaben korrekt an, dass es sich um ein zusätzliches Zahlungsmittel handelt, das von der EZB und der Bundesbank herausgegeben wird.
Zurückhaltung hinsichtlich einer möglichen Nutzung des digitalen Euro
Die Umfrage ergab zudem, dass derzeit nur die Hälfte der Befragten grundsätzlich bereit ist, den digitalen Euro als zusätzliche Bezahloption zu nutzen.
Für mehr als drei Viertel der Befragten ist die Privatsphäre im Zusammenhang mit der Verwendung des digitalen Euro sehr wichtig oder wichtig. Die geplante Offline-Version des digitalen Euro, die einen ähnlichen Schutz der Privatsphäre wie Bargeld bieten soll, wird von 59 Prozent als sehr wichtig oder wichtig erachtet.
Zudem ist es für 72 Prozent der Befragten wichtig, dass der digitale Euro auf einer europäischen Infrastruktur beruht und somit unabhängig von weltpolitischen Ereignissen oder Entscheidungen funktioniert. Dass der digitale Euro, wie das Euro-Bargeld, ein staatliches, europäisches Zahlungsmittel ist, war lediglich für 63 Prozent der Befragten von Bedeutung.
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