Der Geldautomat ist dieses Jahr 50 Jahre alt geworden. Da lohnt sich ein Blick in die Geschichte, Gegenwart und Zukunft dieser beliebten Möglichkeit, Bargeld vom Konto abzuheben.
Vor 50 Jahren wurde der erste Geldautomat in Europa aufgestellt. Einer aktuellen Studie zufolge, beträgt die Zahl der weltweit installierten Geldautomaten über 3,5 Millionen. Bis 2020 wird mit einem Anstieg auf über vier Millionen Geräte gerechnet.
„Grundsätzlich sind die Deutschen eher vorsichtig bei der Einführung von neuen Techniken. Das galt damals auch für den Geldautomaten. Zunächst waren Geldautomaten nur vereinzelt zu finden, anfangs sogar nur für ausgewählte Kunden verfügbar. Außerdem waren sie sehr umständlich zu bedienen. Aber mit Zeit haben sich die Menschen daran gewöhnt und Vertrauen in diese neue Technologie gefasst.
Die Bargeld-Akzeptanz im Alltag ist heute noch groß. Die Deutschen sind aber inzwischen flexibler, als manche glauben. Sie gehören zu den fleißigsten Online-Shoppern der Welt und nutzen vermehrt digitale Bezahldienste. Bei uns wird der einfache Zahlungsverkehr schon heute zu mehr als 90 Prozent online oder mobil abgewickelt. Auch das Bezahlen mit dem Smartphone ist stark im Trend. Doch so schnell wird das Bargeld aus unserem Alltag nicht verschwinden. Es hat nämlich einen entscheidenden Vorteil gegenüber dem Smartphone: Keinen Akku, der sich leeren kann!“
Ulrich Christmann, Deutsche Bank
Deutsche lieben den Geldautomaten zum Bezug von Bargeld ganz besonders. In Deutschland gibt es rund 58.000 Geldausgabeautomaten. Zwischen 30- und 35-mal nutzt ihn jeder Kunde pro Jahr zum Geldabheben.
Infografik zur Geschichte des Geldautomaten
Die folgende Infografik zeigt einen Überblick zur Geschichte des Geldautomaten und seiner Einführung in einzelnen Ländern weltweit:
Evolution der GAA-Funktionalitäten
Seit 1967 hat sich natürlich eine Menge getan. Geldautomaten werden nicht nur sicherer sondern auch immer intelligenter. An modernen Geldautomaten können Kunden längst mehr als nur mit einer Karte Bargeld abheben. Sie können z.B.
- Geld einzahlen.
- Prepaid-Handys aufladen.
- Umbuchungen, Überweisungen und Daueraufträge durchführen.
- Sparbücher überprüfen.
- Neue Konten eröffnen.
- Individuelle Nachrichten von der Bank empfangen.
- Barabhebung durch Dritte veranlassen und freigeben.
Und auch die Bankkarte wäre nicht mehr zwingend notwendig. Moderne Technologie macht es möglich, dass sich Kunden via Smartphone, Fingerabdruck oder Iris-Scan identifizieren können.
Zudem ist eine Personalisierung des Geldabhebens möglich. Neben einer Vorwahl der Stückelung einer Auszahlung sind so z.B. persönliche (Werbe)Botschaften denkbar, um Kunden gezielt anzusprechen.
Manche sehen den Geldautomaten als Nukleus einer zukünftigen SB-Bankfiliale. Experten schätzen, dass 90 Prozent der Standard-Bankgeschäfte über solche moderne Geldautomaten abgewickelt werden können.
Die folgende Grafik verdeutlicht die Evolution der Funktionalitäten:
Alles in allem darf man gespannt in die Zukunft blicken.