Auch für 2014 hat Fast Company eine Liste der weltweit innovativsten Firmen veröffentlicht. Den ersten Platz in der Gesamtliste nimmt Google ein. Bei den Finanzunternehmen Nice Systems, ein Anbieter für mobile Apps. Etablierte Banken sucht man wieder vergebens.
Trendscout für disruptive Innovationen
Fast Company, 1995 von den beiden ehemaligen Harvard Professoren Alan Webber und Bill Taylor gegründet, beschreibt sich selbst als führendes Presseorgan für die Bereiche technologische Innovationen, Ethisches Wirtschaften, Leadership und Design. Unter dem Motto „Eine globale Revolution verändert die Wirtschaft und die Wirtschaft wiederum verändert die Welt“ will man innovative Ideen und Veränderungen ausfindig machen.
Die Top 50 der Innovatoren
Jedes Jahr veröffentlicht Fast Company eine Auswahl der 50 innovativsten Unternehmen sowie branchenspezifische Top 10 Listen. Dabei will man vor allem diejenigen Unternehmen auszeichnen, die mit ihren Neuerungen ganze Märkte oder deren Spielregeln verändern. Das Schlüsselwort lautet „disruptive Innovation“.
Die Gesamtliste führen dieses Jahr an:
- Google, für die Vielzahl von Innovationen im Internet, dies das Unternehmen auch nach 16 Jahren trotz der enormen Größe eines 350 Mrd. $ Giganten dynamisch und zukunftsorientiert wachsen lässt.
- Bloomberg Philanthropies, eine der größten wohltätigen Stiftungen in den USA, für die systematische Art und Weise Gutes zu tun.
- Xiaomi, ein chinesisches Mobilfunk Startup, das in kurzer Zeit den chinesischen Markt nachhaltig verändert hat und nun international wachsen will.
Top 10 aus dem Bereich Finanzdienstleistung
Im letzten Jahr stand der Square mit seiner Mobile Payment Lösung auf Rang 1, 2012 war es Starbucks. Dieses Jahr standen vor allem Unternehmen aus dem Bereich Zahlungsverkehr im Blickpunkt. Dies ist die Liste der Top 10:
- Nice Systems, für die Verbindung von erschöpften Kunden mit Banken und anderen Partnern bei Problemen.
- Square, für die Schaffung eines E-Mail-basierten Zahlungssystems, der vielleicht einfachsten Methode, Geld zu übertragen.
- Bitcoin, dafür es aus den schattigen Ecken des Webs bis an die Kassen des Einzelhandels geschafft zu haben.
- Givedirectly, für die Möglichkeit Spenden in Entwicklungsländer via Smartphone zu überweisen und damit dort zur Steigerung von Vermögen und Einkommen beizutragen.
- Dwolla, für das Wagnis, auf hohe Gebühren beim Zahlungsverkehr zu verzichten.
- Transferwise, für die Abschaffung lästiger Fremdwährungskosten durch die Schaffung eines transparenten Peer-to-Peer-Netzwerks.
- OneID, für die Möglichkeit eines Single-Logins für Web-Benutzer und den damit verbundenen Riesensprung in Richtung auf die Beseitigung der Geißel des Internets: Passwörter.
- Mastercard, für die Einrichtung eines mobilen Zahlungsnetzwerks, in dem internationale Kunden mit einem einfachen Klick einkaufen können.
- Estimize, für den Aufbau einer Crowdsourcing-Plattform für Analysten, die dem Druck der Quartals-Gewinn-Prognosen an der Wall-Street-Monopol entkommen wollen.
- Etoro, für die Erstellung eines sozialen Netzwerks, dass es Händlern ermöglicht, anderen nachzueifern.
Weitere Informationen zu diesen Firmen finden sie auf der Seite von Fastcompany.
Echte Innovationen nur ohne Banken?
Wie schon in den Jahren zuvor kann man trefflich über die offensichtliche Subjektivität der Liste streiten. Sie entspricht jedoch dem Trend, dass echte Innovationen weniger von den etablierten Banken selbst, sondern vielmehr von innovativen Unternehmen und vor allem Startups entwickelt und vorangetrieben werden. Diese sind schneller und flexibler als die etablierten großen Institute und haben, so scheint es, ihr Ohr näher am Kunden und seinen Wünschen und Bedarfen.
Bleibt die Frage offen, welche Innovationen es schaffen, sich nachhaltig am Marktdurchzusetzen und einen breiten Kundenkreis zu erreichen. Dies dürfte – zumindest im Moment – ohne die Banken nicht gelingen.
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