Eine aktuelle Studie zeigt: Die Online Banking Quote ist wieder leicht angestiegen, scheint jedoch eine Sättigung erreicht zu haben. Und trotz fortschreitender Digitalisierung nutzt immer noch eine deutliche Mehrheit der Deutschen Bankfilialen.
Das klassische Retail Banking, also das Geschäft mit der Mehrzahl der privaten Kunden, befindet sich in einem tiefgreifenden Prozess der Veränderung. Verändertes Kundenverhalten, intensiver Wettbewerb, die Digitalisierung und andere Faktoren führen zu einer stetigen Verengung der Margen und stellen Banken und Sparkassen zunehmend vor neue Herausforderungen. Studien zu den neuesten Trends und Entwicklungen und wie darauf reagiert werden kann finden Sie im Bank Blog.
Partner des Bank Blogs
Auch 2024 hat der Digitalverband Bitkom wieder seine jährliche Studie zum Verhalten von Bankkunden in Deutschland veröffentlicht. Seit nunmehr zehn Jahren liefert sie vergleichbare Daten zur Verbreitung und Nutzung von Online Banking, zur Bedeutung der Bankfilialen und zu weiteren interessanten Trends im Privatkundengeschäft.
Bei der Interpretation der Ergebnisse sollte man im Hinterkopf haben, das Bitkom ein Lobbyverband ist, der naturgemäß das Thema Digitalisierung forcieren möchte. Entsprechend ist auch der Berichtsband formuliert. Tatsächlich geben die Zahlen aber auch diesmal wieder einiges an Informationen zum nicht-digitalen Banking her.
Online Banking Nutzung steigt leicht an
Gab es in den beiden Vorjahren noch einen leichten Rückgang der Online Banking Quote, so ist in diesem Jahr wieder ein Anstieg zu verzeichnen. Mit 81 Prozent scheint allerdings eine Sättigung erreicht zu sein, liegt der Wert doch nur geringfügig über dem von 2021.
Stagnierende Online Banking Nutzung über alle Altersgruppen hinweg.
Bemerkenswert ist, dass inzwischen auch in älteren Kundengruppen eine Mehrheit Online Banking nutzt. In der Altersgruppe ab 65 Jahren sind es 54 Prozent, vor einem Jahr lag der Anteil noch bei 45 Prozent. Jeweils 92 Prozent sind es aktuell in der Gruppe der 50- bis 64-Jährigen (+ 7 Prozent) und der 30- bis 49-Jährigen (-2 Prozent), bei den 16- bis 29-Jährigen sind es 94 Prozent (+4 Prozent).
Smartphone und Laptop dominieren Online Banking
Die wichtigsten Endgeräte für den Zugriff auf das Online Banking sind unverändert der Laptop (82 Prozent) und das Smartphone (76 Prozent). Tablets und Desktop-PCs liegen mit 43 Prozent bzw. 42 Prozent nahezu gleichauf. Letzterer verliert von Jahr zu Jahr an Bedeutung, was vermutlich damit zusammenhängt, dass er insgesamt an Bedeutung verliert.
Die meisten Bankkunden verwenden ein Smartphone oder einen Laptop um online auf ihr Konto zuzugreifen.
Bankfilialen bleiben weiterhin wichtig
49 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu, „Wenn es keine Bankfilialen mehr geben würde, würde mir nichts fehlen.“ 54 Prozent können es sich vorstellen mit dem hauptsächlich genutzten Konto zu einer reinen Online-Bank ohne Filialen zu wechseln. Online Banking ist wichtig, keine Frage. 75 Prozent der Deutschen legen bei der Wahl ihrer Bankverbindung Wert auf benutzerfreundliche Online-Banking-Apps und für 67 Prozent ist eine breite Angebotspalette beim Online-Banking wichtig.
Der Anteil der Kunden, die Bankfilialen nutzen, ist zuletzt wieder leicht angestiegen.
Dennoch nutzen 65 Prozent der Deutschen unverändert Bankfilialen für ihre Bankgeschäfte, davon 19 Prozent sogar ausschließlich. Und für 51 Prozent der Kunden ist eine persönliche Beratung ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl ihrer Bank. Schnell erreichbare Filialen sind für 43 Prozent von Bedeutung.
Der Anteil derjenigen, die ausschließlich Online-Banking nutzen und – nach eigenen Angaben – gar nicht mehr in eine Filiale gehen, ist von 29 auf 34 Prozent gestiegen. Das ist immer noch eine klare Minderheit der Deutschen.
Berücksichtig man zudem, dass die Filiale unverändert der wichtigste Vertriebskanal ist, sollten Filialbanken – und vor allem Regionalbanken – sehr besonnen beim Thema Filialschließung agieren und sich nicht von Online-Banking-Quoten blenden lassen. Digitales Banking ist vor allem ein Hygiene Faktor: Man muss es haben, aber es ist nicht der strategische Erfolgsfaktor, der zu Umwälzungen am Markt führt.
Premium Abonnenten des Bank Blogs haben direkten kostenfreien Zugriff auf die Bezugsinformationen zu Studien und Whitepapern.
Noch kein Premium-Leser?
Premium Abonnenten des Bank Blogs haben direkten Zugriff auf alle kostenpflichtigen Inhalte des Bank Blogs (Studienquellen, E-Books etc.) und viele weitere Vorteile.
>>> Hier anmelden <<<
Neu: Tagespass Studien
Sie wollen direkten Zugriff auf einzelne Studien, aber nicht gleich ein Premium-Abonnement abschließen? Dann ist der neue Tagespass Studien genau das richtige für Sie. Mit ihm erhalten Sie für 24 Stunden direkten Zugriff auf sämtliche Studienquellen.
>>> Tagespass Studien kaufen <<<
Ein Service des Bank Blogs
Der Bank Blog prüft für Sie regelmäßig eine Vielzahl von Studien/Whitepapern und stellt die relevanten hier vor. Als besonderer Service wird Ihnen die Suche nach Bezugs- und Downloadmöglichkeiten abgenommen und Sie werden direkt zur Anbieterseite weitergeleitet. Als Premium Abonnent unterstützen Sie diesen Service und die Berichterstattung im Bank Blog.
