Die meisten Deutschen bezahlen fürs Girokonto

„Kostenlos“ ist trotzdem Trumpf

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Eine aktuelle Umfrage belegt, dass die Deutschen beim Banking nicht immer rational agieren. Obwohl der Preis für die Kunden das wichtigste Kriterium bei der Wahl einer Bank ist, bezahlen die meisten Kontoführungsgebühren. Und das nicht zu knapp.

Aktuelle Trends, Studien und Research über Retail Banking

Das klassische Retail Banking, also das Geschäft mit der Mehrzahl der privaten Kunden, befindet sich in einem tiefgreifenden Prozess der Veränderung. Verändertes Kundenverhalten, intensiver Wettbewerb, die Digitalisierung und andere Faktoren führen zu einer stetigen Verengung der Margen und stellen Banken und Sparkassen zunehmend vor neue Herausforderungen. Studien zu den neuesten Trends und Entwicklungen und wie darauf reagiert werden kann finden Sie im Bank Blog.

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Zahlreiche Umfragen und Studien belegen immer wieder eines: Die Deutschen wollen am liebsten kostenlose Bankleistungen. Dies zeigt auch eine aktuelle repräsentative Befragung durch YouGov im Auftrag von Check24.

Deutsche wollen ein kostenloses Girokonto

Befragt danach, welche Punkte Bankkunden bei der Wahl ihres Girokontos wichtig sind, stehen der Verzicht auf Kontoführungsgebühren (60 Prozent) und die kostenlose Girocard (59 Prozent) ganz weit oben auf der Prioritätenliste.

Es folgen Online-Banking-App und ein flächendeckendes Geldautomatennetz, bevor es wieder um Preise geht. Guthabenzinsen (gibt es die überhaupt noch bei Girokonten?) und eine kostenlose Kreditkarte sind für mehr als ein Drittel wichtig. Immerhin ebenfalls ein Drittel wertschätzen auch persönliche Beratung und Kundenservice.

Interessant ist allerdings, dass auch für Kunden, die aktuell Kontoführungsgebühren bezahlen, „kostenlos“ ganz weit oben rangiert. Von den 61 Prozent der Befragten, die Gebühren für ihr Girokonto zahlen, geben 55 Prozent an, dass „keine Kontoführungsgebühren“ ein wichtiges Kriterium beim Girokonto für sie sei.

Ein deutlicher Unterschied ergibt sich nur bei der Bedeutung von Beratung und Service, den 39 Prozent der Kunden, die Kontoführungsgebühren bezahlen, als wichtig erachten.

So viel bezahlen die Deutschen pro Monat für das Girokonto

So viel bezahlen die Deutschen pro Monat für das Girokonto.

Die meisten Kunden bezahlen fürs Girokonto

Derzeit werden von 61 Prozent der Befragten monatliche Gebühren für die Führung ihres Girokontos entrichtet, während nur 28 Prozent ein gebührenfreies Konto nutzen.

Die Höhe der Gebühren ist sehr unterschiedlich und liegt bei 20 Prozent der Befragten bei bis zu fünf Euro pro Monat, fast ein Drittel gibt monatlich zwischen fünf und zehn Euro aus. Drei Prozent der Umfrageteilnehmer zahlen monatlich sogar mehr als 15 Euro für ihr Girokonto.

Kriterien bei der Auswahl eines Girokontos aus Kundensicht

Die wichtigsten Kriterien bei der Auswahl eines Girokontos aus Kundensicht.

73 Prozent derjenigen, die Gebühren für ihr Girokonto entrichten, nutzen ihr aktuelles Hauptgirokonto bereits seit über fünf Jahren. Zehn Prozent der Befragten haben sogar noch nie ein anderes Girokonto besessen. Mithin eine sehr komfortable Situation für die Banken und Sparkassen.

Jüngere Bankkunden zahlen seltener Girokontogebühren

Die Auswertung der Girokontogebühren nach Altersgruppen zeigt signifikante Unterschiede. Unter den 18- bis 24-jährigen Kontoinhabern bezahlen nur 42 Prozent der Befragten Gebühren für ihr Konto. Der Grund dafür liegt allerdings auf der Hand: Viele Banken und Sparkassen bieten das Girokonto für Auszubildende und Studenten kostenlos an.

In der Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen liegt der Anteil bei 62 Prozent. In der Altersgruppe der 35- bis 44-Jährigen ist der Anteil der gebührenpflichtigen Konten mit 68 Prozent am höchsten. Bei den 45- bis 54-Jährigen ist ein leichter Rückgang des Anteils derjenigen, die Gebühren zahlen, auf 58 Prozent zu verzeichnen. Bei den über 55-Jährigen liegt dieser Anteil bei etwa 62 Prozent.

Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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