Banken sind keine IT-Unternehmen, auch wenn einige meinen, sie sollten es werden, um erfolgreich zu sein. Damit ist die richtige Auswahl geeigneter Technologien eine besondere Herausforderung.
Im Zuge der Digitalisierung kommt neuen Technologien eine zunehmende Bedeutung für Finanzinstitute zu. Banken sind bekanntlich keine Technologieunternehmen und verfügen daher auch nur über eingeschränktes Know-how in diesem Bereich. Die richtige Einschätzung, welche der zahlreichen Technologien geeignet ist, einen Wettbewerbsvorteil zu schaffen oder das Überleben zu sichern, ist damit nicht einfach. Klar, es gibt zahlreiche Berater, die gerne ihre Hilfe und Unterstützung anbieten, aber die Entscheidung muss letztlich in der Bank gefällt werden.
Da IT bekanntlich ein wesentlicher Kostenblock in Kreditinstituten darstellt, solle man sorgfältig auswählen und nicht jedem neuen Trend blindlings nacheilen. Vor allem sollte man daran festhalten, dass Technologie kein Selbstzweck ist oder werden darf. Sie müssen stets das Bankgeschäft sinnvoll unterstützen, d.h. einen Mehrwert für die Bank und/oder den Kunden schaffen.
Digitale Herausforderungen für Kreditinstitute
Bank oder Technologieunternehmen?
Der Umgang mit Technologie unterscheidet sich vom Umgang mit Geld. Darüber hinaus unterscheidet sich der Umgang mit Geld durch Technologie stark vom Umgang mit Technologie durch Geld. Dies ist nach Meinung von Chris Skinner einer der Gründe, warum BigTechs zögern, eine Bank zu gründen.
Mehr dazu hier: Are you in banking or technology?
Digitale Prioritäten in 2019
Das Bankgeschäft befindet sich an einem Wendepunkt. Immer mehr Konten werden bei Unternehmen eröffnet, die die stark in digitale Kapazitäten investieren. Und alternative Finanzdienstleister, FinTechs und Neobanken, gewinnen ebenfalls Anhänger und Nutzer. Ein Blick in die USA zeigt, welche Strategien die Finanzinstitute dort im Jahr 2019 planen, um diese Herausforderungen zu meistern.
Mehr dazu hier: Digital Banking Strategies and Investments for 2019
Lokal und digital. Verträgt sich das?
Die meisten lokalen Kreditinstitute können mit den digitalen Möglichkeiten großer Institute nicht mithalten. Eine kleine Volksbank in den USA zeigt, dass auch kleine Fische mit den Haien schwimmen können. Es gelingt dieser Bank, Innovationen zu entwickeln und zu wachsen, ohne dem angestammten Geschäftsmodell untreu zu werden.
Mehr dazu hier: How a $1.3 Billion Institution Launched Its Own Digital Bank
Weitere interessante Themen der Finanzwoche
Es gab aber noch weitere interessante Beiträge:
Diskussion über JP Morgan und Kryptowährungen
Der CEO von JP Morgan, Jamie Dimon, bezeichnete die Kryptowährung Bitcoin im September 2017 als Betrug. Wie vergangene Woche berichtet, hat nun die Bank selbst eine Kryptowährung auf den Markt gebracht, den JPM Coin. Kein Wunder also, dass dieser Schritt zu Diskussionen Anlass gibt.
Mehr dazu hier: Settling the skepticism over JPM Coin und hier: Is JPMCoin a cryptocurrency and what should SWIFT do about it?
Challengerbanken in Spanien
Spanischen Großbanken wie BBVA und Santander haben in den letzten Jahren große Investitionen in neue Technologien getätigt. Doch auch andere Institute haben sich von Innovatoren im Ausland inspirieren lassen und machen den etablierten Instituten das Leben ein bisschen schwerer. Ein interessanter Überblick zeigt, welche dies sind und was sie tun.
Mehr dazu hier: Challenger banks in Spain: who’s who (and what’s their tech)
Instant Payments und Erträge
Vor kurzem hat an dieser Stelle Bundesbankvorstand Burkhard Balz gefordert, dass Instant Payments zur Normalität werden müssen. Mit der geografischen Ausweitung von Realtime Payments entsteht eine Infrastruktur, mit der Zahlungen jederzeit und überall an jedermann gezahlt werden können. Dies wird auch als Antwort auf die Herausforderungen durch Technologiekonzernen gesehen. Doch wie steht es um den tatsächlichen Bedarf und die damit verbundene Monetarisierung des Angebots?
Mehr dazu hier: Real time payments significant impact on Financial Services und hier Instant Payments, Instant Revenues… it’s complicated
Berichte aus Banken und FinTechs
Auch in der vergangenen Woche gab es wieder einige interessante Berichte über Aktivitäten in der Finanzbranche sowie einzelner Institute, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte.
Steigt Apple jetzt direkt in Kreditkartengeschäft ein?
Laut dem Wall Street Journal arbeitet Apple mit Goldman Sachs an der Auflage einer gemeinsamen Kreditkarte, die mit Anwendungen für das persönliche Finanzmanagement gekoppelt ist.
Mehr dazu hier: Apple, Goldman Sachs Team Up on Credit Card Paired With iPhone
Cyberangriff auf maltesische Bank
Maltas Bank of Valletta (BOV) hat letzte Woche alle Internetzugänge einschließlich Filialen und Geldautomaten geschlossen, nachdem Cyberkriminelle entdeckt wurden, die versucht hatten, 13 Millionen Euro zu stehlen.
Mehr dazu hier: Bank of Valletta turns off the lights as cyber attackers strike
Loyds Bank bietet Auszahlungen am POS
Im Zuge der heftigen Kritik von Politikern und Verbraucherschützern über das Verschwinden von Geldautomaten und Bankfilialen in England führt die Lloyds Banking Group ein Pilotprojekt durch, das Einzelhändlern eine Gebühr für die Abwicklung von Cashback-Transaktionen über den POS bietet.
Mehr dazu hier: Lloyds looks to unlock access to cash
Niederländischer Bezahldienst führt Open Payment Plattform ein
Die niederländische Zahlungsplattform Adyen hat – unter Ausnützung von PSD2 Schnittstellen – eine neue, offene bankbetriebene Alternative zu Kartentransaktionen eingeführt.
Mehr dazu hier: Adyen launches open banking-powered payment method
Zu guter Letzt
US-Städte wollen bargeldloses Einkaufen verbieten
In den USA formiert sich eine Bewegung gegen bargeldloses Bezahlen. Mehrere Städte und Staaten unternehmen Schritte, um Geschäfte und Restaurants dazu zu zwingen, Bargeld anzunehmen.
Mehr dazu hier: US cities look into banning cashless stores