Digital Natives gelten als besonders interessante Kundengruppe der Zukunft. Eine aktuelle Studie zeigt, dass auch diese technik-affine Generation bei Finanzdienstleistungen in erster Linie auf klassische Banken und Sparkassen vertraut.
Die Angehörigen der Digital Natives (auch Millenials oder Generation Y genannt) sind zwischen 1980 bis 1999 geboren und gelten als besonders technik-affin, da mit dem Internet gemeinsam groß geworden. Immer wieder wird darauf hingewiesen, dass diese Kundengruppe für Banken und Sparkassen zwar sehr interessant sei, man ihnen aber besondere technische Möglichkeiten bieten müsse.
Vor kurzem nun hat die Unternehmensberatung LiNKiT in Zusammenarbeit mit Studierenden der Technischen Hochschule Köln über 300 „Digital Natives“ über ihre Erwartungen an die „Bank der Zukunft“ via Internet befragt. Befragt wurden ausschließlich Studierende (60 Prozent) und junge Berufstätige in den ersten Berufsjahren (36 Prozent).
Digital Natives vertrauen den klassischen Banken
Für den einen oder anderen erstaunlich, vertrauen auch junge Erwachsene trotz digitaler Affinität bei Finanzgeschäften vor allem den klassischen Banken.
Gefragt danach, welche Möglichkeiten der Geldaufnahme in Zukunft attraktiv seien, rangiert der Kredit bei der klassischen Bank an erster Stelle: 85 Prozent der Befragten können sich gut oder sehr gut vorstellen, dort Geld aufzunehmen, deutlich vor Leihen bei Freunden und Familie (53 Prozent), Online-Finanzdienstleistern (41 Prozent) und Crowd-Lending (22 Prozent).
Ähnlich sieht es bei der Geldanlage aus. Auch hier landet die klassische Bank auf dem ersten Rang: 79 Prozent der Digital Natives können sich gut oder sehr gut vorstellen, die klassische Bank für die Geldanlage in Anspruch zu nehmen, gefolgt von Online-Finanzdienstleistern (62 Prozent). 40 Prozent würden grundsätzlich in Start-up-Unternehmen investieren. Gerade 23 Prozent der Befragten können sich gut oder sehr gut vorstellen, ihr Geld in Crowdfunding-Investments anzulegen.
Qualität und Transparenz sind wichtige Kriterien
Die persönliche Beratung in einer Bank oder Sparkasse hat demnach auch bei der Generation Y nicht ausgedient. Allerdings müssen sich die Institute auf veränderte Bedürfnisse der Kunden einstellen.
Der persönliche Kontakt zum Bankberater spielt nämlich eine untergeordnete Rolle. Die Studie zeigt, dass die Recherche bis hin zur Auswahl des endgültigen Anbieters und seines Produkts eigenständig erfolgen. Digital Natives unterscheiden deutlich zwischen qualitativ hochwertiger, persönlicher Beratung und grundlegenden Informationen, die sich zunehmend leicht online beschaffen lassen.
Digital Natives informieren sich online umfassend durch Eigenrecherche. Wenn die Entscheidung über das eigene Vorgehen wie Geldaufnahme oder Geldanlage bereits feststeht, sind Kriterien wie „Qualität der Konditionen“, „Sicherheit des Dienstleisters“ und „Transparenz des Angebots“ ausschlaggebend.
Sofern Beratung gefragt ist, bestehen gleichzeitig ein hoher Anspruch und eine genaue Vorstellung davon, wie diese aussehen soll. Banken müssen sich damit deutlich stärker von einer Produktorientierung auf eine Kundenorientierung umstellen.
Für die Bank der Zukunft ist es wichtig, eine Kombination von online- und offline-Komponenten für Beratung, Vergleichsmöglichkeiten und Informationsbeschaffung anzubieten. Ein Modell, das Kunden eine größtmögliche Flexibilität bietet, indem sie einfach und unkompliziert selbst recherchieren und bei Bedarf auf eine qualitativ hochwertige, persönliche Kundenberatung zurückgreifen können.
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