Eine komplett digitale und voll automatisierte Baufinanzierung. Viele Player am Markt sprechen davon. Keiner hat sie bislang. Wie die Interhyp Gruppe als Technologieführer in diesem Bereich das Thema angeht und die Puzzleteile nach und nach zusammenführt.
„Baufi digital“, Produkte nennen sich heute schon so. Anbieter von Baufinanzierungen sprechen von „mit nur einem Klick“. Aber eine komplette Baufinanzierung, von zu Hause, vom Sofa aus abgeschlossen, am besten noch mit dem Handy. Die gibt es noch nicht am deutschen Markt. Doch das ändert sich absehbarer Zeit. Denn viele Kundinnen und Kunden, die über die Finanzierung einer Immobilie Gedanken machen, wünschen sich genau das.
Bereits vor wenigen Jahren hatte die Interhyp im Rahmen einer Studie ermittelt, dass rund ein Fünftel der Nutzerinnen und Nutzer sich einen digitalen Abschluss einer Baufinanzierung wünschen. Bei einer Anschlussfinanzierung ist es sogar ein Viertel. Diese Akzeptanz ist im Laufe der Zeit noch angestiegen.
Digitale Baufi: Check
Auch bei Interhyp sind einzelne Teile des Prozesses schon so stark digitalisiert, dass sie nicht mehr wegzudenken sind. Wie der Unterlagenmanager, gestützt von einer KI für das Erkennen und Zuordnen der Dokumente. Oder unsere Objektbewertung, die mittlerweile für über 50 Banken objektspezifisch ausgegeben wird über unsere Plattform HOME. Auch im Austausch mit Banken hat sich ein digitaler Voranfrage-Prozess bewährt.
Von einer digitalen Baufinanzierung können viele Anbieter heute schon sprechen. Den Unterschied macht, wer als erster einen vollständig automatisierten Prozess anbieten kann, ohne dass im Hintergrund Kreditentscheider noch viele manuelle und zeitaufwändige Aufgaben erledigen müssen. Welche Puzzleteile fehlen denn nun noch für die vollständige Automatisierung?
Voll automatisierte Baufi: An diesen Punkten muss die Branche noch arbeiten
Das sind die letzten 3 Schritte des volldigitalen oder genauer – des vollautomatisierten Abschlusses.
- Die Ermittlung des bankspezifischen Objektwerts und die Validierung der zugrunde liegenden Objektdaten.
- Die vollautomatische Bonitätsprüfung via XS2A und PSD2.
- Die qualifizierte elektronische Signatur.
Sind diese drei Schritte getan, kann ein Plattform-Betreiber den automatisierten Abschluss im Prinzip für jede Bank ermöglichen, die auf der Plattform als Partner ein Angebot platziert. Was eine Bank dafür braucht, ist vor allem ein digitales Selbstverständnis und ein bisschen Pioniergeist.
Aktuell sind wir in etwa auf halber Strecke. Dazu ein kleiner Blick über die Schulter unserer Business Designer und Entwickler.
Schritt 1: Der bankspezifische Objektwert und die Objektdatenvalidierung
Bei Interhyp sind wir hier schon ein gutes Stück vorangegangen und haben die führenden Anbieter für die Bemessung des Objektwertes in der Plattform angebunden. Da wir wissen, welche Bank hier mit welchem Anbieter arbeitet, ersparen wir unseren Kunden und Beratern viel Arbeit und unnötige Absagen, nachdem der Prozess erst durchlaufen ist.
Für alle Banken, die noch Berechnungen über den Objektwert von Sprengnetter, vdpResearch und on-geo hinaus anstellen, bieten wir eine Lösung: den bankspezifischen Objektwert. Will heißen, wir arbeiten mit den Parametern der Bank selbst und stellen somit eine 100-prozentige Lösung an die Seite unserer Partner. Spannend dabei ist, wie es uns gelingt, die zu Grunde liegenden Objektdaten digital und automatisiert auf Korrektheit zu prüfen, um einen validen Objektwert zu erhalten. Ein intelligentes Konstrukt aus API-Anbindungen, 3D-Objektmodellen, Satellitenbildern mit einer Prise KI hilft uns hierbei, den Markt zu verändern.
Schritt zwei: Die Bonitätsprüfung
Die Prüfung der Kreditwürdigkeit eines Kunden haben wir weiterhin verprobt. Wir haben sehr schnell festgestellt, dass die Kunden das Angebot einer automatisierten Entscheidung über ihren Kredit auf Basis ihrer Kontodaten angenommen haben. Voraussetzung: Wir machen transparent, wie wir mit den Daten verfahren.
Das Ergebnis: Auch nach dem voll automatisierten Check der Bonität würden sich 65 Prozent der Nutzer nochmals für die Online-Prüfung entscheiden. Bei 26 Prozent bekommen wir immerhin noch ein „wahrscheinlich“ als Antwort in unserer Umfrage. Das gilt vor allem dann, wenn wir transparent beraten, welchen Mehrwert das Angebot für unsere Kundinnen und Kunden hat.
Fazit aus dem Praxistest: Die Mehrheit entscheidet sich für ein gleichwertiges Digitalprodukt. Was die technische Machbarkeit angeht, stellen wir fest, dass wir nahezu alle Giro- und Tagesgeldkonten sowie Depots auslesen können. Dabei funktioniert auch die Zuordnung der Einkommens- und Vermögensdaten beinahe ausnahmslos.
Schritt 3: Die elektronische Signatur
Was die elektronische Signatur angeht, können wir als Plattform-Betreiber unterstützen, der Kunde durchläuft hier im Vorfeld verschiedene Know-Your-Customer-Checks und bankinterne Prozesse. Die eindeutige Identität bestätigt dann ein dafür spezialisierter Dienstleister.
Da der Kreditvertrag im Anschluss mit dem jeweiligen Bank-Institut abgeschlossen wird, entscheidet allein die Bank, welche Art von Unterschrift sie akzeptiert, dabei bildet die qualifizierte elektronische Unterschrift aktuell das höchste Maß an Sicherheit.
Das Ziel: Digitalisierung kommt, Beratung bleibt
Aller Digitalisierung zum Trotz bleibt unsere Hypothese bestehen: Der Beratungsprozess bleibt unabhängig vom vollautomatischen Prozess bestehen. Unsere Finanzierungsberaterinnen und -Berater stehen dem Kunden in jedem Prozessschritt und natürlich auch bei der Entscheidung zur Seite. Neben der weiterhin wichtigen Beratung vor Ort – eben auch über digitale Kanäle. Von der Videoberatung über die E-Mail bis hin zum Telefonat.
Das hat sich während Corona vielfach bewährt: Digital, in Zusammenarbeit, und immer mit sorgfältiger und tiefgründiger Beratung. Am Ende steht ein komplett digitaler Kredit mit einer vollständig digitalen und verbindlichen Kredit-Entscheidung, in Echtzeit und ohne einen einzigen Handgriff auf Seite der Bank.