Die vielfältigen Veränderungen im Markt für Finanzdienstleistungen stellen insbesondere mittelständische Regionalbanken vor zahlreiche Herausforderungen. Digitale Plattformen für die Vermögensverwaltung können hier Chancen bieten.
Die Bankenbranche ist mit einer Vielzahl an Herausforderungen unterschiedlichster Ausprägung und Art konfrontiert: Niedrigzinsumfeld, Regulatorik, wachsende FinTech-Konkurrenz, verändertes Kundenverhalten und herausfordernde, spätzyklische Kapitalmärkte – um nur einige Beispiele zu nennen. Auch das Jahr 2019 wird durch diese Rahmenbedingungen signifikant geprägt werden.
Selbstverständlich wünschen auch wir uns (höhere) Zinsen und überschaubare Regulatorik. Aber jede Belastung und Veränderung bietet auch Chancen, auf die das Geschäftsmodell (regionaler) Banken ausgerichtet werden kann. Zwei Beispiele sollen diesen Gestaltungsmut verdeutlichen.
Niedrigzinsumfeld und Regulatorik begünstigen Vermögensverwaltungsgeschäft
Insbesondere das anhaltende Niedrigzinsumfeld stellt Filialbanken vor die große Herausforderung, den notwendigen Transformationsprozess vom Zins- zum Provisionsgeschäft erfolgreich zu meistern. Vor dem Hintergrund der umfangreichen Anforderungen durch die Regulatorik, welche durch MiFID II nochmals eine Steigerung erfahren haben, liegt es hierbei an den Kreditinstituten, geeignete Wege zu finden, um ein profitables Wertpapierdienstleistungsgeschäft betreiben und anbieten zu können.
Unter Berücksichtigung schwankungsintensiver, spätzyklischer Marktphasen an den Börsen gestaltet es sich hierzulande immer schwerer, die Variante des beratenen Depots anzubieten, da der Beratungsbedarf des einzelnen Kunden in solchen Situationen überproportional zunimmt.
Aufgrund der gestiegenen Komplexität der Kapitalmärkte forciert die Fürstlich Castell’sche Bank bereits seit einiger Zeit das Modell der Vermögensverwaltung. Bei diesem ist eine schnelle Anpassung des Depots an veränderte Marktgegebenheiten durch ein Expertenteam jederzeit gewährleistet. Sowohl der Dokumentationsaufwand für die Bank als auch der Zeitaufwand des Kunden werden hierdurch minimiert. Über die VV-Fonds professionalisierte Anlageentscheidungen ermöglichen einen Zugang zu professionellem Know-how auch für kleine Anlagebeträge.
Digitalisierung fördert die Erschließung neuer Kunden
Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung gewinnen gleich zwei Phänomene weiterhin an Relevanz: die zunehmende Konkurrenz durch Online-Plattformen – zum Beispiel bereitgestellt durch FinTechs – sowie das veränderte Kundenverhalten, welchem Kreditinstitute Rechnung tragen müssen. Vor allem Millennials, welche die Geburtenjahrgänge von Anfang der 1980er bis Ende der 1990er Jahre umfassen, gehen mit einem neuen Verständnis an das Thema Vermögensanlage und -beratung heran. Für deren Bereitschaft, überdurchschnittlich viel des eigenen Privatlebens preis zu geben, wird eine bedürfnisorientierte Produktpalette sowie die Möglichkeit der aktiven Mitsprache bei der Vermögensanlage erwartet.
Was bedeuten diese Entwicklungen konkret für Vermögensverwalter und die Vermögensanlage im Allgemeinen? Nachdem die junge Generation die Zukunft darstellen wird, ist eine schrittweise Ausrichtung des Angebots an deren Bedürfnisse und Ansprüche erforderlich. Digitalisierung sowie deren Internet- und Technikaffinität erfordern die Bereitstellung digitaler Finanz-Plattformen.
Mit der Lancierung und Live-Schaltung ihrer digitalen Plattform ist die Fürstlich Castell’sche Bank bereits einen zukunftsweisenden Schritt in Richtung Digitalisierung und Reaktion auf verändertes Kundenverhalten gegangen. Die zeitgemäße, doch konservative Vermögensverwaltung steht damit sowohl den Millennials als auch allen, die deren Lebensgefühl teilen, offen. Für die Bank auch ein effizienter Weg, weiter überregionale Marktanteile zu gewinnen.