Einer aktuellen Studie zufolge schneiden die deutschen Kreditinstitute beim Thema Digitalisierung nur mittelmäßig ab. Ursächlich seien vor allem das Kundenverhalten und bestehende Prozesse.
Deutschland ist Weltmeister in vielen Bereichen. In Bezug auf die digitale Infrastruktur und den Digitalisierungsgrad der Banken reicht es jedoch nur für einen Platz im unteren Mittelfeld. Das zeigt eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Deloitte, bei der die digitalen Fähigkeiten und Kompetenzen des Bankensektors im EMEA-Raum analysiert wurden. Dazu wurden 238 Banken und zehn FinTechs in 38 Ländern unter die Lupe genommen.
Deutsche Banken haben digitalen Nachholbedarf
Die Analyse zeigt, dass für die deutschen Geldinstitute erheblicher Nachholbedarf besteht. Im internationalen Vergleich stehen sie auf Platz 24 von 38. Damit gilt Deutschland allenfalls als „Adopter“, der sich näher an den „Latecomers“ als an den „Champions“ oder „Smart Followers“ bewegt. In der Spitzengruppe finden sich vor allem ost- und nordeuropäische Staaten, aber auch Frankreich, die Schweiz und Südafrika.
Dabei seien die Unterschiede zwischen den Instituten eher gering. Um zur Spitzengruppe aufzuschließen, müsste sich die gesamte Branche verändern. Neben der grundlegenden strategischen Positionierung sei dazu auch die Etablierung bestimmter, vom Kunden nachgefragter Standards wie Open Banking und das Angebot zusätzlicher bankfremder Services notwendig.
Ursachen des digitalen Nachholbedarfs
Die Ursachen für die schwache Positionierung lägen der Analyse zufolge im Kundenverhalten sowie der bestehenden Infrastruktur. So seien Deutsche generell vorsichtig beim Thema Daten und stark bargeldaffin. Zum anderen bestehen in Deutschland seit Jahrzehnten zahlreiche und gut funktionierende Zahlungssysteme, die den Kundenbedürfnissen und -gewohnheiten weitgehend entsprechen. Somit sei der Veränderungsdruck bisher eher gering.
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