Die Banken und Sparkassen digitalisieren sich, und wie eine aktuelle Studie zeigt, geht es gut voran – trotz einiger Schwierigkeiten, mit denen die Unternehmer umgehen müssen. Zweifel am Nutzen der Digitalisierung hat kaum noch jemand.
Die Digitalisierung der Banken und Sparkassen schreitet voran. Das ist Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter 1.102 Wirtschaftsunternehmen, die der Digitalverband Bitkom in Auftrag gegeben hat. Demnach verfolgen 80 Prozent der befragten Banken und Finanzdienstleister eine Digitalstrategie – vor zwei Jahren, in einer Vorgängerstudie, lag dieser Anteil bei 74 Prozent. Ebenfalls 80 Prozent beschäftigen einen Digitalisierungsbeauftragen. 81 Prozent investieren in die Fort- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter in digitalen Anwendungen oder Technologien. Grundsätzlich stehen 91 Prozent der Digitalisierung aufgeschlossen gegenüber.
Die Corona-Pandemie hat die Digitalisierung begünstigt
Den Grund für diese hohen Ergebnisse liegt zumindest teilweise in der Corona-Pandemie: 49 Prozent aller konsultierten Unternehmen (nicht nur die Banken und andere Finanzinstitute) bestätigten, dass die Pandemie die Digitalisierung des eigenen Geschäftsmodells beschleunigt habe. In der Vorgängerstudie von vor zwei Jahren, kurz nach Beginn der Pandemie, lag dieser Anteil bei 15 Prozent.
Zudem waren 44 Prozent aller Umfrage-Teilnehmer der Meinung, dass die Corona-Pandemie die Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse beschleunigt habe – 2020 sahen das 18 Prozent so. Und 53 Prozent glaubten, dass die Corona-Pandemie einen Innovationsschub im eigenen Unternehmen ausgelöst habe.
Unternehmen planen Investitionen
Die befragten Betriebe möchten die Digitalisierung im laufenden Geschäftsjahr mit Investitionen vorantreiben: 29 Prozent planen, mehr dafür zu investieren als noch 2021. 53 Prozent lassen die Ausgaben unverändert. 14 Prozent wollen ihre Investitionen zurückfahren. Die Wirtschaft habe erkannt, dass es die Digitalisierung nicht zum Nulltarif gebe, kommentieren die Auftraggeber der Studie.
Wie kommuniziert die Belegschaft?
In der Umfrage ging es auch um Unternehmenskommunikation: Wie sprechen die Mitarbeiter untereinander? Die E-Mail ist nach wie vor der Goldstandard: Alle befragten Firmen nutzen „häufig“ oder „sehr häufig“ Mails. 96 Prozent tun das mit der Festnetz-Telefonie, 83 Prozent mit Smartphones (2020: 81 Prozent; 2018: 51 Prozent).
War der Einsatz etwa von Videokonferenzen und Kollaborationstools durch die Pandemie in vielen Unternehmen zunächst erzwungen oder aus der Not geboren, so haben die vielfältigen Vorteile inzwischen auch Zweifler überzeugt. Für 72 Prozent gehört die Videotelefonie zum Betriebsalltag (2020: 61 Prozent; 2018: 48 Prozent). Etwaige Messenger nutzen 51 Prozent „häufig“ oder „sehr häufig“ (2020: 50 Prozent), Kollaborationstools zu 40 Prozent (2020: 36 Prozent). Und in 36 Prozent aller Fälle wird „häufig“ oder „sehr häufig“ über Social Media kommuniziert (2020: 29 Prozent; 2018: 25 Prozent).
Klassische Kommunikationswege hingegen gehen die Mitarbeiter seltener: Erstmals nutzt weniger als die Hälfte der Unternehmen (48 Prozent) „häufig“ oder „sehr häufig“ die Briefpost (2020: 56 Prozent; 2018: 71 Prozent). 40 Prozent greifen „häufig“ auf das Fax zurück. Vor zwei Jahren waren das noch 49 Prozent – 2018 noch 62 Prozent.
Firmen sind zufrieden mit digitalen Anwendungen
Dass digitale Lösungen für Geschäfts- und Verwaltungsprozesse den Arbeitsalltag erleichtern, sehen die meisten Umfrage-Teilnehmer: 74 Prozent meinen, dadurch besser den Compliance-Richtlinien entsprechen zu können. 72 Prozent wollen bemerkt haben, dass ihr Unternehmen auf diese Weise bessere Arbeit abliefert. Andere glauben, dass ihr Betrieb transparenter (70 Prozent) automatisierter (68 Prozent) arbeitet. 66 Prozent sehen Fortschritte bei der Kundenzufriedenheit, 38 Prozent ein größeres Angebot an Produkten und Dienstleistungen. 45 Prozent der Unternehmen machen eine größere Datensicherheit aus – 11 Prozent glauben, durch digitale Lösungen seien die Daten ihres Unternehmens unsicherer.
Geld, Sicherheit, Fachkräfte: Die Hürden der Digitalisierung
Und welche Schwierigkeiten haben die Unternehmen bei der Digitalisierung? 73 Prozent sehen zu viele Baustellen: Der Bedarf an Investitionen in ihrem Betrieb sei zu hoch. 65 Prozent trauen sich in Sachen Digitalisierung kaum voran, weil sie Angst vor unberechtigtem Zugriff auf Daten haben. Für 64 Prozent ist es ein Problem, dass ihr Personal nicht qualifiziert genug sei. 55 Prozent der befragten Firmenvertreter beklagt, dass ihrem Unternehmen die Zeit zur Digitalisierung fehle. 54 Prozent fürchten ich vor dem Verlust ihrer Daten. 53 Prozent bemängeln fehlende Standards.
Rechtliche und regulatorische Bestimmungen (52 Prozent), zu hohe Anforderungen an den Datenschutz (51 Prozent) und die IT-Sicherheit (51 Prozent) gehören ebenfalls zu den Hürden der Digitalisierung. Der Widerstand im eigenen Unternehmen (41 Prozent) und fehlende externe Beratung (33 Prozent) sind seltener Probleme.
Doch all diese Hürden nehmen die Betriebe gerne: Zweifel am Nutzen der Digitalisierung haben nur noch 19 Prozent aller Befragten. 2018 waren das noch 34 Prozent – 2020 rund 27 Prozent.
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