Die Digitalisierung bietet große Chancen und Potenziale für die Zukunftsfähigkeit für Deutschlands Wirtschaft. Eine Studie hat den aktuellen und künftigen Digitalisierungsgrad der deutschen Finanz- und Versicherungswirtschaft untersucht.
Die digitale Transformation bietet erhebliche Chancen und Potenziale für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands. Die Durchdringung aller Wirtschaftsbereiche mit neuen Informations- und Kommunikationstechnologien und Anwendungen ist bedeutsam für die aktuelle und künftige Stärke eines Standorts. Sie schafft nicht nur Wachstum und Beschäftigung von heute, sondern ist auch entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft von morgen.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat, gemeinsam mit TNS-Infratest den aktuellen und künftigen Digitalisierungsgrad der deutschen gewerblichen Wirtschaft differenziert nach elf Kernbranchen untersucht, darunter auch den Finanzsektor. Darin wird u.a. analysiert welchen Mehrwert die Digitale Wirtschaft für Deutschland schafft und wie sich der Standort im internationalen Vergleich positioniert.
Hohe Bedeutung der digitalen Wirtschaft
Die Bedeutung von Internet- und IKT-Wirtschaft für die deutsche Gesamtwirtschaft ist hoch. Die Umsätze der Internetwirtschaft in Deutschland sind um neun Prozent gestiegen und erreichen im Jahr 2015 mehr als 111 Milliarden Euro. Damit hat die Internetwirtschaft einen Anteil am BIP von rund 3,7 Prozent. Neben der Internetwirtschaft stellt die IKT-Branche mit einem Umsatz von fast 223 Milliarden, knapp 95.000 Unternehmen und über einer Million Erwerbstätigen die zweite wesentliche Komponente der Digitalen Wirtschaft dar. Das Investitionsvolumen der IKT-Branche liegt bei 14,5 Milliarden Euro im Jahr 2015 und nur geringfügig hinter dem Fahrzeugbau.
Die Digitalisierung der gewerblichen Wirtschaft in Deutschland hat sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesteigert. So erreicht Deutschland beim Digitalisierungsgrad seiner gewerblichen Wirtschaft 55 von 100 möglichen Indexpunkten. Dies ist ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr um sechs Punkte.
Branchenunterscheide bei der Digitalisierung
Dabei gibt es zwischen den Branchen erhebliche Unterschiede. Nur etwa 27 Prozent der Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft können als „hoch“ digitalisiert eingestuft werden, dies sind vor allem wissensintensive Dienstleister und die IKT-Branche. Rund 49 Prozent der deutschen Unternehmen sind „durchschnittlich“ und 24 Prozent „niedrig“ digitalisiert. Schlusslicht ist das sonstige verarbeitende Gewerbe.
Digitalisierung im Finanzsektor
Für den Finanzsektor lässt sich folgendes zusammenfassen:
- Im Jahr 2016 erreichen die Finanz-und Versicherungsdienstleister 61 von 100 möglichen Punkten im Digitalisierungsindex. Damit platzieren sie sich auf Rang 3 von elf Branchen, was bedeutet, dass die Finanz- und Versicherungsbranche aktuell „durchschnittlich“ digitalisiert ist. Bis zum Jahr 2021 wird der Digitalisierungsgrad in der Finanz- und Versicherungsbranche von 61 auf 64 Punkte leicht zulegen. Die Branche bleibt damit auf hohem Niveau und mit deutlichem Abstand zum Handel „durchschnittlich“ digitalisiert.
- Die Nutzung digitaler Infrastrukturen und digitaler, stationärer Geräte ist sehr intensiv. Die Nutzungsintensität digitaler, mobiler Geräte und digitaler Dienste ist ausbaufähig.
- Die Finanz- und Versicherungsdienstleister erzielen bereits einen überdurchschnittlich hohen Anteil ihres Umsatzes mit digitalen Angeboten.
- Treiber der Digitalisierung ist die Zusammenarbeit mit externen Partnern.
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