Die Digitalisierung der Finanzbranche schreitet mit hohem Tempo voran. Immer mehr Kunden nutzen Online Banking. Eine Studie gibt einen Überblick zu den aktuellen Trends und Entwicklungen in Deutschland.
Online-Banking war vor einigen Jahren noch etwas für eine technikbegeisterte Minderheit der Kunden. Auch viele Banken und Sparkassen behandelten das Thema lange Zeit eher stiefmütterlich. Inzwischen nutzen quer durch fast alle Altersgruppen zwischen 80 und 90 Prozent der Bundesbürger Online-Banking. Nur die Senioren sind noch zurückhaltend. Aber selbst dort ist bereits jeder Fünfte in der Online-Welt angekommen.
Digitalisierung der Finanzbranche schreitet voran
Und die Digitalisierung der Finanzbranche geht mit hohem Tempo weiter. Die rasche Verbreitung von Mobile Payment ist nur ein Beispiel. Viele Banken und Versicherungen haben die Zeichen der Zeit erkannt – nicht zuletzt weil mit FinTechs und InsurTechs neue Wettbewerber auf den Markt gekommen sind, die eine erfolgreiche „digital first“- oder sogar „digital only“-Strategie verfolgen.
Für etablierte Finanzunternehmen bietet die Digitalisierung viele Chancen, mit völlig neuen Produkten und dem Zugang zu völlig neuen Kundengruppen. Gleichzeitig verlieren vermeintliche Wettbewerbsvorteile, wie eine bekannte Marke oder eine persönliche Beratung am Schalter, an Bedeutung. Eine Bitkom-Studie gibt einen Überblick darüber, wie die Bundesbürger die neue digitale Finanzwelt sehen und was sie von ihrer Bank oder Versicherung erwarten.
Online-Banken, Neo-Banken und FinTechs
Die Digitalisierung führt bei Finanzgeschäften zu einer breiteren Auswahl für die Kunden. Und diese Möglichkeiten werden auch genutzt. Die Entwicklung dürfte sich mit noch höherem Tempo fortsetzen, auch weil in der Corona-Pandemie gerade auch viele Ältere mit dem Online-Banking den Einstieg in digitale Finanzgeschäfte gefunden haben.
Abnehmende Treue zu Banken und Sparkassen
War ein Kontowechsel früher aufwändig, so ist heute die neue Bankverbindung online nur wenige Klicks entfernt. Und immer mehr Bundesbürger wechseln häufiger ihre Hausbank. 47 Prozent geben an, schon einmal ihr hauptsächlich genutztes Girokonto gewechselt zu haben. Und 73 Prozent von ihnen haben die Bankverbindung sogar bereits dreimal oder öfter geändert. Vor fünf Jahren waren noch 23 Prozent mit dem Hauptkonto umgezogen – und von denen hatten gerade einmal 26 Prozent drei Wechsel oder mehr angegeben.
Zudem nimmt die Zahl der Kunden ab, die nur mit einem Kreditinstitut zusammenarbeiten. Demnach ist der Anteil der Kunden mit zwei oder drei Bankverbindungen seit 2019 von 50 Prozent auf 65 Prozent deutlich angestiegen. Der Anteil der Kunden mit nur einer Bankverbindung ist hingegen im gleichen Zeitraum von 37 Prozent auf 28 Prozent gefallen. Lediglich 7 Prozent haben vier oder mehr Bankverbindungen. Im Durchschnitt wird mit 2 Banken zusammengearbeitet
Trends zur Digitalisierung der Finanzbranche
Weitere Ergebnisse der Studie sind:
- Online-Banking ist inzwischen Standard: 80 Prozent nutzen das Online-Banking-Angebot ihrer Bank. Während der Corona-Pandemie ist vor allem der Anteil der älteren Online-Banking-Nutzer ab 65 Jahre stark gestiegen, von 22 Prozent im Vorjahr auf nun 39 Prozent. Das entspricht einem Anstieg um 83 Prozent.
- Die Marke rückt in den Hintergrund – die App wird wichtiger: Während 60 Prozent eine bekannte Marke bei der Auswahl ihrer Bank für sehr wichtig oder eher wichtig halten, achten 86 Prozent auf eine benutzerfreundliche Online-Banking-App und 67 Prozent auf eine breite Angebotspalette beim Online-Banking.
- Digitalunternehmen gelten als Alternative: 43 Prozent können sich vorstellen, ein Girokonto bei einem Digitalunternehmen wie Amazon, Apple oder Google zu eröffnen. Unter den 16- bis 29-Jährigen sind es sogar 50 Prozent.
- Videoberatung dürfte in Zukunft wichtiger werden: Aktuell haben sich erst 7 Prozent schon einmal per Videoanruf von ihrer Bank oder einem Finanzdienstleister beraten lassen. Aber 79 Prozent waren mit der Beratung zufrieden – ein Rekordwert, der von keiner anderen Beratungsart erreicht wird.
- Versicherungen und Banking könnten enger zusammenrücken: 57 Prozent Online-Banking-Nutzer können sich vorstellen, ihre Versicherungsangelegenheiten direkt dort zu erledigen.
- Bei Versicherungen liegt der analoge Abschluss vorne – noch: 77 Prozent haben schon einmal eine Versicherung auf traditionellem Weg analog abgeschlossen, aber 53 Prozent auch bereits digital. 37 Prozent würden gerne mehr Versicherungen digital abschließen.
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