Digitalisierung: Top-Priorität für Finanzabteilungen

Kooperationen zwischen Banken und FinTechs

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Die Corona-Krise hat unmittelbare Auswirkungen auf die Digitalisierung der Finanzabteilungen der Unternehmen. Bei der Automatisierung von Finanzprozessen können Banken durch eine Zusammenarbeit mit FinTechs zum Wohl ihrer Kunden profitieren.

Kooperationen zwischen Banken und FinTechs zur Digitalisierung

Kooperationen zwischen Banken und FinTechs können dazu beitragen, die Digitalisierung des Firmenkundengeschäftes voranzutreiben.

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Das Thema Digitalisierung hat in Folge der Corona-Pandemie für Unternehmen und Banken einen regelrechten Schub bekommen, als plötzlich Mitarbeiter ins Home Office geschickt werden mussten und Finanzprozesse papier- und kontaktloser wurden. Welche Möglichkeiten haben Banken und Payment Service Provider (PSP), ihre Firmenkunden in der aktuellen Situation zu unterstützen und die Bank-Kunde-Beziehung zu stärken?

Nichts geht ohne Digitalisierung

Die zurückliegenden Monate haben gezeigt, wie wichtig digitalisierte und automatisierte Finanzprozesse sind. Die Herausforderungen für Finanzabteilungen in Unternehmen waren in der ersten Jahreshälfte enorm. CFOs und Finanzdirektoren mussten ihre Organisationen durch wirtschaftlich schwieriges Fahrwasser manövrieren und in Windeseile tragfähige Konzepte für sich permanent verändernde Bedingungen erstellen und umsetzen. Dazu gehörte insbesondere der Einsatz von Technologie, welche die Unternehmens-IT sicher und performant mit dem Home Office vernetzt – und zugleich mehr Transparenz über die verfügbare Liquidität schafft. Letzteres ist unerlässlich, um in unsicheren Zeiten jederzeit einen validen Überblick über verfügbare und künftig benötige Mittel zu haben.

In der Praxis zeigt sich jedoch: Papierbelege, manuell gepflegte Excel-Tabellen und fragmentierte Systemlandschaften gehören auch heute noch zum Alltag. In wirtschaftlich angespannten Zeiten offenbaren sich schnell Lücken, und die nötige Cash Visibility ist kaum zu erreichen. Eine Serrala Umfrage zum Beispiel ergab, dass bei 42 Prozent der befragten Unternehmen die existierenden Geschäftsprozesse und Lösungen den aktuellen Anforderungen in Bezug auf Liquidität nicht gerecht werden.

Interessant ist, dass digitalisierte Dokumente und automatisierte Prozesse Finanzabteilungen deutliche Vorteile bieten. Elektronische statt papierhafte Rechnungen und Zahlungen zum Beispiel und autark laufende Prozesse bei der Zuordnung und Buchung von Zahlungen helfen dabei, liquide Mittel im Unternehmen schneller sichtbar und damit effektiv nutzbar zu machen. Lieferanten könnten rechtzeitig bezahlt und Lieferketten gestärkt werden. „Ohne Digitalisierung wäre die Pandemie schlimmer ausgefallen“, resümierte ein Kunde jüngst die Situation.

Banken als aktive Helfer

Auswirkungen gab es allerdings nicht nur bei Unternehmen. Auch bei Banken waren Mitarbeiter plötzlich gezwungen, Kundengespräche per Video-Chat durchzuführen oder Dreijahrespläne von Unternehmen im Detail online zu erörtern.

Für Banken wiederum bietet dies Chancen. Nämlich dann, wenn sie Unternehmen moderne, flexible Softwarelösungen anbieten und auf diese Weise Finanzprozesse optimieren können. Allerdings hat nicht jedes Finanzinstitut die Zeit oder die erforderlichen Ressourcen, um selbst innovative, digitalisierte Optionen dieser Art anzubieten und Unternehmen proaktiv zu unterstützen.

In diesem Kontext erweist sich eine enge Zusammenarbeit von Banken und B2B-FinTechs als sinnvoll. Grund: Eine solche Bank-FinTech-Partnerschaft vernetzt die nötige Expertise in den Bereichen Finanzen und Technik. Beide sind in der Regel spezialisiert auf die Entwicklung von innovativen, digitalisierten und automatisierten Lösungen, die für Unternehmen gerade jetzt wichtig sind. FinTechs sind damit Partner für Banken und Unternehmen gleichermaßen und unterstützen dabei, das Potenzial digitalisierter Finanzfunktionen voll auszuschöpfen.

Mehr Potenzial für Finanzfunktionen

Das zahlt sich für Unternehmen aus: Wie ein McKinsey-Bericht feststellt, verfügen rund 44 Prozent aller Finanzfunktionen über ein hohes Automatisierungspotenzial. Das gilt insbesondere beim Erfassen und Verarbeiten von Daten und Dokumenten wie Kontoauszüge, Zahlungsavise, Settlement Files sowie Informationen von Banken und PSPs über den Zahlungsstatus, Cash Pooling, Eingangsrechnungen, Zahlungsaufforderungen und vieles mehr.

Finanzprozesse integrieren

Den größten Nutzen können Unternehmen mit einer Kombination aus Digitalisierung, Automatisierung und Cloud-Lösungen erzielen, weil sie auf diese Weise Finanzprozesse nahtlos miteinander verknüpfen. Durch einen solchen integrierten Ansatz ohne Medienbrüche erreichen sie höchste Prozesseffizienz, wie sich am Beispiel eines Procure-to-Pay-Prozess im Unternehmen zeigen lässt:

End-to-End-Prozess Kreditorenseite im Unternehmen

Beispielhaft: Durchgehender Prozess auf Kreditorenseite.

In einem weiteren Schritt fließen dann die Zahlungsinformationen automatisch ins Cashflow-Forecasting ein – und schließen so den Kreis.

Am einfachsten in der Cloud

Sprechen wir über digitalisierte und automatisierte Finanzprozesse, sprechen wir immer auch über das Thema Cloud. „Nie war mehr Cloud als heute“ beschreibt die IDC (International Data Corporation) die Ergebnisse einer Umfrage vom Juli 2020. Demnach haben inzwischen nur noch 16 Prozent der Unternehmen in Deutschland keine Cloud-Lösung in Planung. Die Zertifizierung von Anbietern, Hosting-Möglichkeiten in Europa und langjährige Erfahrung von Anbieter am Markt und in Bezug auf Kundenanforderungen sind einige der Gründe für das zunehmende Vertrauen.

Cloud-basierte Lösungen sind nicht zuletzt auch für Banken ideal, können diese ihren Firmenkunden leicht zugänglich gemacht und Mehrwerte schnell generiert werden. Firmenkunden sind erfahrungsgemäß dankbar für einen solchen Service. Und Banken können durch die Erweiterung ihres Leistungsangebots interessante neue Geschäftsfelder erschließen.

Cloud-Services schaffen Abhilfe

Stichwort Cloud: Lösungen „as a Service“ bieten durch ihren Aufbau außerdem effiziente Kommunikationswege mit Banken und Zahlungsdienstleistern. Insbesondere dann, wenn Unternehmen global aktiv sind und an unterschiedlichste Banken in verschiedenen Ländern Zahlungen senden müssen. Verschiedenste Formate sind permanent zu pflegen, neue Bankverbindungen einzurichten.

Sind viele eBanking-Lösungen im Einsatz, fehlt im Unternehmen oft eine zentrale Übersicht über Zahlungen. Auch Know-how und Technologie müssen immer up to date sein. Bei Themen wie diesen schaffen Cloud-Services Abhilfe, die Unternehmen flexible, skalierbare und kosteneffiziente Prozesse bieten. Der Vorteil für Finanzchefs und Treasurer: Sie können sich wieder um ihre Kernaufgaben konzentrieren.

Banken und FinTechs als Digitalisierungspartner

Mit Blick auf die Zukunft wird die Digitalisierung von Finanzprozessen ein wesentlicher Erfolgsfaktor für Unternehmen bleiben, da sie zu mehr Kosteneffizienz und Resilienz führt. Das gestiegene Interesse daran zeigt sich z.B. auch in stetig steigenden Teilnehmerzahlen an Expertenforen von Serrala.

Banken und FinTechs können hier starke Partner für Unternehmen sein und den richtigen Mix aus innovativen Technologien, Finanzservices und Beratung bieten.

Über den Autor

Christoph Dubies

Christoph Dubies ist Chief Strategy & Transformation Officer bei Serrala und verantwortet die Ausarbeitung und Umsetzung der Unternehmensstrategie. Er ist für die Bereiche strategische Projekte, Solution Success, Marketing, M&A und Integration zuständig. Zuvor war er bei McKinsey & Company sowie bei Waterland Private Equity tätig. Er hat einen BSc in Business Administration und einen MSc in Management.

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