Banken und Sparkassen entwickeln zwar häufig und viele neue Produkte und Angebote, doch selten unterscheiden sich diese wirklich voneinander. Dies sollte zum Nach- und Umdenken führen.

Eine gute Idee im Banking kann viel wert sein

Vielleicht sollten Banken und Sparkassen einfach mal den Mut haben, neue Wege zu gehen?
© Tom Fishburne

Partner des Bank Blogs

Beim Thema Innovation fällt der Blick allerdings nur allzu oft auf Wettbewerber statt auf die Möglichkeiten, die der Markt wirklich bietet. Kein Wunder: Einer der beliebtesten Ideenkiller ist die Aussage: „Wenn es wirklich eine gute Idee wäre, hätte es schon längst jemand gemacht.“

PayPal und die neuen Wettbewerber im Zahlungsverkehr

Statt zu versuchen, ein bisschen besser als andere zu sein, hat PayPal einen neuen Markt geschaffen und dominiert diesen bis heute. Die Profitabilität in einer solchen Nische als „Quasi-Monopolist“ ist entsprechend hoch.

PayPal wäre vermutlich nie gegründet worden, hätte Peter Thiel damals dieselbe Vorstellung von Zahlungsverkehr gehabt, wie die Banken. Und Paypal wäre 2002 vermutlich nicht von Ebay sondern von einer Bank übernommen worden. Allerdings kann zu Recht bezweifelt werden, ob PayPal dann das geworden wäre, was es heute ist.

Banken hatten damals ihre ganz eigene Vorstellung vom Zahlungsverkehr und konnten sich lange nicht vorstellen, dass aus PayPal oder anderen ganz neuen Wettbewerbern jemals ernsthafte Wettbewerber entstehen konnten. Heute ist der Zahlungsverkehr ein Tummelplatz für FinTech-Einhörner, die im Gegensatz zu vielen anderen FinTech-Startups sogar Geld verdienen. Wie man sich doch täuschen kann…

Einen neuen Markt schaffen

Banken betätigen sich gerne als (Fast oder Slow) Follower am Markt. Dies kann eine gute Strategie sein, problematisch ist sie allerdings in Bereichen, in denen nahezu jeder ein Follower ist. Nur allzu häufig kommen dabei reine Me-too-Konzepte heraus, die keine strategischen Vorteile bieten.

Für Finanzinstitute gilt zudem, dass die Angebote in der Regel austauschbar sind. Eine echte Differenzierung findet eher über die Marke und die Zugangswege als über die Produkte und Leistungen statt.

Hier könnte der Grundsatz „Wenn Sie nicht wirklich einzigartig sind, dann sollten Sie wenigstens preiswert sein“ zur Anwendung kommen. Dieser setzt auf die Strategie der Kostenführerschaft. Sie ist für etablierte Finanzinstitute allerdings aufgrund ihrer Produktions-Strukturen ebenfalls schwierig zu realisieren.

Auf der Suche nach neuen Ertragsfeldern sollten Kreditinstitute daher konsequent nach echten neuen Märkten, Nischen oder einer neuen eigenen Identität Ausschau halten. Nur dort lassen sich – zumindest für eine gewisse Zeit – entsprechend hohe Gewinnspannen realisieren. Zudem ist der Wert für das eigene Institut höher.

Vielleicht ein Vorbild für die etablierten Institute?