Einigung mit Griechenland im Schuldenstreit

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Griechenland hat sich mit seinen Gläubigern auf weitere Einsparungen und Reformen verständigt und hat damit die Voraussetzungen für die Zurverfügungstellung weiterer Hilfen geschaffen.

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Im Bankenbrief informiert der Bundeverband Deutscher Banken jeden Tag über aktuelle News und Ereignisse aus der Finanz- und Bankenwelt.

Heute steht das folgende Thema im Blickpunkt:

Griechenland einigt sich mit Gläubigern

Griechenland hat sich mit seinen Geldgebern auf weitere Einsparungen und Reformen verständigt. Das gab heute Morgen Finanzminister Euklid Tsakalotos bekannt. „Es gibt weißen Rauch“, sagte er im griechischen Fernsehen (ERT). Damit wurden die Voraussetzungen für weitere Milliarden-Hilfen geschaffen. Griechenland muss im Juli Kredite in Höhe von mehr als 7 Milliarden Euro zurückzahlen. Vorangegangen waren mehrtägige Verhandlungen. Kritisch beurteilte das Bundesfinanzministerium den Abschluss der Verhandlungen: Klärungsbedarf bestehe etwa beim Haushaltsüberschuss Griechenlands, hieß es. EU-Finanzkommissar Pierre Moscovici bezeichnete die Einigung als eine „sehr positive Entwicklung“. Wichtig sei, dass in den nächsten Wochen auch in der Frage der Tragfähigkeit der Schulden Griechenlands eine Verständigung erreicht werde. Die Kontrolleure von EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB), des Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) und Internationalen Währungsfonds (IWF) werden nun einen Bericht für die Eurogruppe verfassen. Am 22. Mai soll dann darüber abgestimmt werden. Tsakalotos hofft, dass es dann auch Gespräche über einen teilweisen Schuldenerlass für sein Land geben wird. Außer der Eurogruppe muss auch das griechische Parlament den getroffenen Vereinbarungen zustimmen, wozu auch ein Sparpaket in Höhe von bis zu 3,8 Milliarden Euro gehört. Dafür sollen Renten um bis zu 18 Prozent und der jährliche Steuerfreibetrag um gut ein Drittel gekürzt werden. Zudem wird der Kündigungsschutz gelockert. Als Ausgleich für die Einsparungen sind staatliche Hilfen wie beispielsweise Mietzuschüsse für ärmere Familien geplant.

Weitere Meldungen des Tages

Das war heute ebenfalls von Bedeutung:

Frexit-Angst gesunken

Der Sieg Emmanuel Macrons in der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahlen hat bei Investoren die Angst vor einem Auseinanderbrechen der Eurozone und einem Austritt Frankreichs (Frexit) aus der Europäischen Union (EU) sinken lassen. Das ergab eine heute veröffentlichte Umfrage unter mehr als 1.000 Anlegern der Investmentberatung Sentix. Lediglich 13,6 Prozent erwarten ein Ende des Währungsraums, im Vormonat sagten dies noch 18,7 Prozent. „Der erste Wahlgang hat die Gemüter der Anleger beruhigt“, sagte Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner. Mit einem Frexit rechnen jetzt 3,5 Prozent, im März waren es 8,4.

Nowotny: EZB-Weichenstellungen im Juni besprechen

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird im kommenden Monat die Weichen für die künftige Geldpolitik erörtern. „Wir werden bei der Sitzung im Juni die weitere Strategie zu besprechen haben, die Strategie für den Beginn des Jahres 2018“, sagte Ewald Nowotny, Österreichs Notenbank-Gouverneur und EZB-Ratsmitglied heute in einem Interview.

Die Zukunft der Bankfiliale

In großen Städten werden Bankfilialen zu Flagship-Stores mit einem umfassenden Beratungsangebot, auf dem Land hingegen wird es nur Automaten geben – diesen Blick in die Zukunft hat heute ein Schweizer Medienbericht geworfen. Geldhäuser müssten sich Gedanken über die teuren Niederlassungen machen, da sie im Verhältnis zum Geschäftsverkehr mittlerweile zu groß seien, hieß es.

Stimmungshoch in der Industrie

Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie des Euroraums hat im April mit 56,7 Punkten den höchsten Stand seit sechs Jahren erreicht. Das entspricht einer Steigerung um 0,5 Punkte im Vergleich zum Vormonat, teilte heute das Marktforschungsinstitut IHS Markit mit. Für Deutschland sank der Index zwar um 0,1 Punkte, mit 58,2 lag er aber deutlich über der Wachstumsschwelle von 50 Prozent.

Ökonomen fordern Steuertarif „auf Rädern“

Deutsche Wirtschaftswissenschaftler haben sich für eine Einkommensteuer ausgesprochen, deren Höhe sich entsprechend der Geldentwertung verschiebt. Damit soll die sogenannte kalte Progression beendet werden. Drei Viertel der Befragten sprachen sich für diesen „Tarif auf Rädern“ aus. Das geht aus einer heute veröffentlichten Umfrage unter 110 Ökonomen hervor, die das das Ifo Institut duchgeführt hat. 60 Prozent der Befragten nannten die Belastung der Haushalte mit mittlerem Einkommen als „zu hoch“. Rund 61 Prozent sprachen sich für allgemeine Steuersenkungen aus.

Meldungen aus einzelnen Bankinstituten

Zu einzelnen Banken und Finanzinstituten gab es heute folgende Meldungen:

  • Commerzbank vor Hauptversammlung
  • Heta: Schuldenschnitt wird gesenkt
  • UBS beendet Rechtsstreit mit NCUA
  • Credit Suisse setzt bei Regulierungsanfragen auf Roboter
  • Prozess gegen Société Générale in London

Was am wichtig wird

Am stehen u.a. folgende Themen auf der Finanz-Agenda:

  • Die Aktionäre der Commerzbank kommen in Frankfurt zur Hauptversammlung zusammen.
  • Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) gibt ihre Entscheidung über die künftige Geldpolitik bekannt.
  • Die französische Großbank BNP Paribas veröffentlicht ihre Geschäftszahlen für das erste Quartal 2017.

Über den Autor

Bankenverband

Der Bundesverband deutscher Banken ist die Stimme der privaten Banken. in Deutschland: Als wirtschaftspolitischer Spitzenverband bündelt, gestaltet und vertritt er die Interessen des privaten Kreditgewerbes und ist Mittler zwischen den privaten Banken, Politik, Verwaltung, Verbrauchern und Wirtschaft.

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