Embedded Finance ermöglicht die Integration von Finanzdienstleistungen in die Produkte und Prozesse von Nichtbanken. Eine Studie analysiert Vorteile und das Potential am Beispiel des E-Commerce in Deutschland.
Der Bankensektor befindet sich in einem massiven Transformationsprozess. Im Zuge der Öffnung der Finanzindustrie durch Open Banking drängen immer mehr branchenfremde Unternehmen in den Markt und bieten ihren Kunden integrierte Finanzdienstleistungen direkt an. Neue Wettbewerber verfügen über eine starke Kundenbindung, ein großes Ökosystem und kooperieren mit Banking-as-a-Service-Anbietern.
Durch Embedded Finance erhalten Nichtbanken die Möglichkeit, ihren Kunden Finanzdienstleistungen anzubieten. Aufgrund der vertieften Digitalisierung gewinnt Embedded Finance zunehmend an Marktrelevanz. Die drei wichtigsten Vorteile von Embedded Finance sind:
- Steigerung der Kundenloyalität,
- Erhöhung der Anzahl der Kundenkontakte und
- Generierung zusätzlicher Einnahmequellen.
Eine Studie der Solarisbank in Zusammenarbeit mit dem Handelsblatt Research Institute hat das Konversionspotenzial von Embedded Finance am Beispiel des E-Commerce in Deutschland untersucht. Dazu wurden 21 in Deutschland relevante E-Commerce-Anbieter aus den zentralen Einkaufsbereichen Fashion, Elektronik & Medien, Hobby & DIY, Möbel & Haushalt sowie Lebensmittel & Drogerie analysiert.
Datenanalyse für passgenaue Finanzangebote
Unternehmen verarbeiten bereits heute Unmengen an Kundendaten. Wenn sie dieses Wissen mit Daten zum Ausgabeverhalten ihrer Kunden anreichen, können sie maßgeschneiderte Finanzlösungen in einer Qualität anbieten, die von der eines persönlichen Finanzberaters nicht zu unterscheiden ist.
Marken wie Apple, Amazon, Samsung oder Walmart haben dies bereits erkannt und integrieren Konten, Zahlungskarten oder Kredite nahtlos in ihr eigenes Angebot um so die passende Finanzdienstleistung genau dann anzubieten, wenn sie von den Kunden benötigt wird.
Während es in Europa noch wenige Embedded Finance-Anbieter gibt, gelten China und die USA, wo bereits große Technologieunternehmen ihre Ökosysteme um integrierte Finanzdienstleistungen ergänzt haben, als Vorreiter. Lightyear Capital schätzt, dass der Markt für Embedded Finance von gegenwärtig rund 22,5 Milliarden Euro bis zum Jahr 2025 auf etwa 230 Milliarden Euro weltweit anwachsen wird. Der Finanzinvestor Bain Capital schätzt zudem den allein in den USA erreichbaren Umsatz mit Embedded Finance bis zum Jahr 2030 auf rund 3,6 Billionen Euro.
Kunden bereit für Embedded Finance
Die Kundenbefragung zeigt, dass insgesamt 61 Prozent der Befragten bereit sind, Finanzdienstleistungen der analysierten Marken zu nutzen. Die Ergebnisse zeigen ein schon heute sehr großes, mit Blick auf die besonders hohen Zustimmungsraten jüngerer Befragter noch wachsendes Konversionspotenzial für Embedded Finance in Deutschland. Die Analyse bestätigt damit erstmals direkt frühere Studienarbeiten aus den USA für den deutschen Markt.
Noch steht die Entwicklung von Embedded Finance am Anfang, doch das Tempo nimmt zu und das Fenster für den First-Mover-Vorteil schließt sich allmählich. Ein zentraler Erfolgsfaktor für die Anbieter ist die nahtlose technische Integration. Nur so kann eine reibungslose Customer Journey ermöglicht werden.
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