Erfolgreicher durch nachhaltige Geschäftsmodelle

Strategische Wettbewerbsvorteile für Vorreiter

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Immer mehr Unternehmen sehen sich in der Pflicht für einen ökologischen und sozialen Transformationsprozess. Der Aufbau eines nachhaltigen Geschäftsmodells ist zwar nicht einfach, ermöglicht aber Wettbewerbsvorteile.

Studien und Research zu Trends und Zukunftsszenarien

Banken und Sparkassen sind ein wichtiger Teil von Wirtschaft und Gesellschaft und als solche auch von allgemeinen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Trends und Entwicklungen betroffen. Wichtige Studien zu solchen Trends und Zukunftsszenarien finden Sie im Bank Blog.

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Klimawandel, ungleiche Arbeitsbedingungen oder Korruption sind in den Medien alltägliche Schlagzeilen geworden. Das Thema Nachhaltigkeit erlangt daher neben den üblichen Geschäftszielen zunehmende Priorität für Unternehmen. Führungskräfte erkennen zunehmend, dass Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit untrennbar miteinander verbunden sind.

Unternehmen müssen allerdings ihre Geschäftsmodelle neu ausrichten, um die globalen Herausforderungen zu meistern. Eine aktuelle Studie der internationalen Managementberatung Bain & Company zeigt, dass für 81 Prozent der befragten Unternehmen Nachhaltigkeit heute wichtiger ist als noch vor fünf Jahren. Bei 85 Prozent besteht die Meinung, dass das Thema in den kommenden fünf Jahren noch bedeutsamer wird, und 99 Prozent sind sich bewusst, dass die notwendigen Veränderungen schnell oder schneller als bisher umgesetzt werden müssen.

Nachhaltigkeit als Teil des Zielsystems

Einige Pionierunternehmen seien schon den nächsten Schritt gegangen. Sie hätten bereits neue Zielstrategien entwickelt, die ihnen ein umfassend nachhaltiges Geschäftsmodell ermöglichen.

Diese neue Art des Wirtschaftens kann indes für jede Industriesparte anders aussehen. Für die Automobilbranche bedeute das etwa den Einsatz autonomer, mit sauberer Energie betriebener Fahrzeuge sowie gemeinsam genutzte Mobilität. In der Finanzwirtschaft wiederum gehe es beispielsweise um die Verzahnung von Investitionsentscheidungen und Umwelt- sowie Sozialzielen.

Erfolgreiche Zielstrategien im Bereich Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit muss Einfluss auf das strategische Management nehmen.

Sechs Ansätze für mehr Nachhaltigkeit

Es sei allerdings nötig, den Veränderungsprozess auf Vorstandsebene anzusiedeln und einflussreiche Meinungsbildner einzubinden, um die verantwortlichen Innovationsmanager tatkräftig zu unterstützen.

Im Rahmen der Studie wurden sechs strategische Ansätze identifiziert, die helfen, sowohl Nachhaltigkeits- als auch Geschäftsziele zu erreichen. Dabei sei es unerheblich, wie erfahren oder unerfahren ein Unternehmen in puncto Nachhaltigkeit ist.

  1. Mutige Vision kontrolliert umsetzen;
  2. Kundenloyalität neu denken;
  3. Partner umfassend einbinden;
  4. Neue Technologien verantwortungsbewusst nutzen;
  5. Art der Wertschaffung neu definieren und
  6. Kerngeschäft nach Bedarf anpassen.

1. Mutige Vision kontrolliert umsetzen

Nachhaltigkeitspioniere entwerfen zunächst ihr Geschäftsmodell der Zukunft und entwickeln dann Strategien, um es in die Tat umzusetzen. Bei den befragten Unternehmen wird sich die Zahl derer, die eine umfassende Nachhaltigkeitstransformation anstreben, in den nächsten fünf Jahren fast verdreifachen, von heute 9 auf dann 26 Prozent.

2. Kundenloyalität neu denken

Künftig wird die langfristige Kundenbindung zum wichtigsten Treiber für den Erfolg nachhaltiger Unternehmen werden – noch vor Reputation und Kosteneinsparungen.

Vorreiter überzeugen ihre Kunden mit einem ganzheitlichen Ansatz: Nachhaltige Produkte werden zu einem Teil des Leistungsversprechens, der Veränderungsprozess wird beschleunigt durch innovative Produkteigenschaften und Preisvorteile.

3. Partner umfassend einbinden

Viele Firmen nutzen neue Kooperationsformen, um ihr unternehmerisches Ökosystem grundlegend zu verändern. 64 Prozent der Studienteilnehmer halten diesen Wandel für sehr wichtig. Die Befragten erwarten, dass sie in den kommenden fünf Jahren die Zusammenarbeit unter anderem mit Regulierungsbehörden, Gesetzgeber und Wettbewerbern verstärken werden.

4. Neue Technologien verantwortungsbewusst nutzen

Der Einsatz innovativer Technologien ist so zu gestalten, dass sich schnell nachhaltige Erfolge einstellen, und das ohne unerwünschte Nebeneffekte für Gesundheit und Umwelt.

Vorreiter sind in dieser Hinsicht etwa Apple mit der Anwendung von Recycling-Robotern oder Google mit der Nutzung von künstlicher Intelligenz, durch die beim Kühlprozess in Rechenzentren bis zu 40 Prozent der benötigten Energie eingespart wird.

5. Art der Wertschaffung neu definieren

Pioniere gehen im Rahmen ihrer Geschäftsstrategie über reine Finanzkennzahlen hinaus. Erste Großunternehmen beziehen ökologische und soziale Aspekte in ihre Investitionsentscheidungen ein. Sie haben erkannt, dass dies mehr ist als nur ein Kompromiss zwischen Profitabilität und Nachhaltigkeit.

6. Kerngeschäft nach Bedarf anpassen

90 Prozent der befragten Unternehmen haben erkannt, dass sie ihr Kerngeschäftsmodell verändern müssen, um nachhaltiger zu werden. 38 Prozent halten sogar eine radikale Umgestaltung für unerlässlich.

Der Strategiewandel hin zu mehr Nachhaltigkeit kann Produkte, Kundenbeziehung, aber auch das Kerngeschäft umfassen.

Fehler vermeiden, langfristig Erfolg haben

Unternehmen, die grundlegend umstrukturieren wollen, stehen vor der Herausforderung, ihr aktuelles Geschäftsmodell aufrechtzuerhalten und gleichzeitig den Umbau hin zur Nachhaltigkeit voranzutreiben. Das Risiko eines Fehlschlags ist groß. Laut Bain-Studie ist bei lediglich 4 Prozent der Studienteilnehmer die Transformation in vollem Umfang erfolgreich gewesen. 47 Prozent geben an, bisher gescheitert zu sein.

Diese Misserfolgsrate zeige, wie schwer es ist, ein wirklich nachhaltiges Geschäftsmodell aufzubauen. Allerdings können sich Unternehmen, die den Strategiewechsel jetzt starten, einen enormen Wettbewerbsvorteil verschaffen.

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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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