Eine Studie zeigt: Die meisten Unternehmen arbeiten an der umfassenden digitalen Transformation ihres Finanz- und Rechnungswesens. Insbesondere Künstliche Intelligenz ist auf dem Vormarsch, birgt aber noch viel Potenzial.
Zunehmende Personalknappheit und steigender Druck durch Regulatorik – vor allem im Bereich Nachhaltigkeit – erhöhen den Technologiedruck auf die Wirtschaft. PwC hat 100 größere und mittelständische Unternehmen in Deutschland unter anderem zum Einsatz und zu den Potenzialen moderner Technologien im Finanz- und Rechnungswesen befragt, auch mit Blick auf die Abschlussprüfung.
Demnach arbeiten 60 Prozent der befragten Unternehmen an der umfassenden digitalen Transformation ihres Finanz- und Rechnungswesens. Bei 62 Prozent spielt das Thema künstliche Intelligenz (KI) dabei eine wichtige Rolle.
Technologieeinsatz im Finanz- und Rechnungswesen
Im vergangenen Jahr haben zwei Drittel der befragten Unternehmen Fortschritte beim Einsatz von Technologie im Finanz- und Rechnungswesen gemacht. Die aktuellen Marktentwicklungen spiegeln sich deutlich stärker als der durch die Corona-Pandemie beschleunigte Technologieeinsatz wider: ERP-Systeme und Technologien wie Process Mining sind zunehmend als Cloud-Lösungen verfügbar.
Leistungsstarke cloudbasierte Lösungen sind eine entscheidende Voraussetzung für die Digitalisierung. Datenschutz- und Sicherheitsbedenken werden weitgehend obsolet, da immer mehr in Europa und Deutschland gehostete sowie zertifizierte Lösungen verfügbar sind. Die Studie zeigt hier deutliche Fortschritte auf. Bereits 19 Prozent der Unternehmen haben auf cloudbasierte ERP-Systeme umgestellt, während 42 Prozent diesen Weg einschlagen. 37 Prozent der Befragten halten an On-Premise-Lösungen fest.
Zu viele manuelle Tätigkeiten
Gefragt wurde auch nach dem Anteil manueller Tätigkeiten. Gerade in diesem Punkt könnten Unternehmen ohne großen Aufwand – etwa mit Process-Mining-Lösungen – deutliche Effizienzgewinne erzielen. So betrug z.B. der manuelle Anteil bei der Konsistenzanalyse rund 40 Prozent in den vergangenen fünf Jahren. Bei einer Aufgabe mit prinzipiell großem Automatisierungspotenzial sei dies ein konstant (zu) hohem Niveau. Ähnliches gelte für den Technologieeinsatz zur Kommunikation im Zusammenhang mit der Abschlussprüfung und bei Geschäftsprozessen.
Automatisierung der Abschlussprüfung
Die Befragten erwarten, dass die Automatisierung der Abschlussprüfung weiter zunimmt. 58 Prozent prognostizieren für die nächsten fünf Jahre einen Automatisierungsgrad von über 40 Prozent – der höchste Wert in den letzten Jahren. Voraussetzung dafür ist eine verstärkte Standardisierung von Daten und Prozessen durch Unternehmen.
Neben Effizienzgewinnen (89 Prozent) und Zukunftsfähigkeit (76 Prozent) benennen die Befragten auch häufig regulatorische Herausforderungen (55 Prozent) als Antrieb für die Digitalisierung der Abschlussprüfung.
Des Weiteren befürworten die meisten Unternehmen eine stärker datengestützte Abschlussprüfung. Allerdings sind sie unterschiedlich bereit, die erforderlichen Daten bereitzustellen: Die Mehrheit stellt sie nur für bestimmte Zwecke zur Verfügung. Dennoch wären bereits knapp 20 Prozent der Befragten bereit, einen umfassenden automatisierten Datenabzug zu gestatten.
Die Studie „Digitalisierung im Finanz- und Rechnungswesen 2023“ können Sie hier beziehen.
Mehr über das Partnerkonzept des Bank Blogs erfahren Sie hier.