Eine Studie stellt die aktuellen Trends, Entwicklungen und Investitionen im europäischen Immobiliensektor vor. Demnach haben ESG-Themen langfristig erhebliche Auswirkungen auf den Immobilienmarkt.
PwC und das Urban Land Institute (ULI) haben über 1.000 Immobilienfachleute aus ganz Europa zur aktuellen Lage und Zukunft des Immobiliensektors befragt. Demnach stehen Immobilieninvestoren derzeit vor großen Herausforderungen.
Derzeit würde der Markt durch eine erhebliche Unsicherheit und ausbleibende Investitionen belastet. Zinsbewegungen, Inflation und das ausbleibende Wirtschaftswachstum in Europa bereiten der Branche die größten Sorgen.
Außerdem sind die Immobilienpreise in Europa in den vergangenen Jahren deutlich stärker gestiegen als die Einkommen, was zu einer deutlichen Abnahme der Erschwinglichkeit geführt hat.
So betrugen die Investitionsumsätze in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 europaweit nur 119 Milliarden Euro, was weniger als die Hälfte des Niveaus im gleichen Zeitraum des Jahres 2022 entspricht und die schwächste Aktivität seit 13 Jahren markiert.
Optimistischer Ausblick versus Rezession
Zwar sind rund ein Drittel der Befragten im Hinblick auf eine höhere Rentabilität im Jahr 2024 optimistisch, dies wird jedoch durch das schleppende Wirtschaftswachstum in Europa und die realistische Sorge vor einer möglichen Rezession getrübt.
Die geopolitische und wirtschaftliche Situation, darunter der Krieg in der Ukraine, die europäische Energiekrise und die weltweite Inflation, belasten den Markt zusätzlich. Steigende Energiekosten und Zinsen verunsichern Käuferinnen und Verkäufer gleichermaßen.
Top Ten der Städte für Immobilieninvestitionen
Angesichts der großen Unsicherheit sind Immobilieninvestoren vorsichtig, wie und wo sie ihr Kapital in Europa einsetzen. Für viele bedeutet dies, Städte ins Visier zu nehmen, die in riskanteren Zeiten Liquidität bieten.
Die zehn attraktivsten Städte für Immobilieninvestitionen sind der Studie zufolge:
- London,
- Paris,
- Madrid,
- Berlin,
- Amsterdam,
- Mailand,
- München,
- Lissabon,
- Frankfurt,
- Barcelona.
Als weitere deutsche Stadt liegt Hamburg auf Platz 11.
Damit liegen vier deutsche Städte unter den Top 11, sind aber gegenüber dem Vorjahr in Bezug auf Investitions- und Entwicklungsaussichten im Ranking abgerutscht.
Langfristig wird der Immobilienmarkt nachhaltiger
Trotz der Herausforderungen durch Inflation und hohe Zinssätze sind 80 Prozent der Befragten der Meinung, dass Umwelt-, Sozial- und Governance (ESG)-Merkmale in den nächsten 12 bis 18 Monaten erhebliche Auswirkungen auf die Vermögensbewertungen haben werden. Langfristig, d.h. bis 2050 dürften ESG-Themen die größten Auswirkungen auf den Immobilienmarkt haben.
In diesem Zusammenhang wird erwartet, dass globale Megatrends wie Klimawandel, Digitalisierung und demografische Veränderungen das Interesse der Anleger an spezialisierten Sektoren steigern werden. Der Bericht identifiziert drei Sektoren, in denen Anleger am ehesten ihr Engagement erhöhen werden:
- neue Energie-Infrastrukturen,
- Rechenzentren und
- das Gesundheitswesen.
Die Dynamik, kombiniert mit der steigenden Nachfrage nach ESG-Konformität, eröffne neue Möglichkeiten für Investitionen und Entwicklungen in Bereichen wie Batteriespeicher für erneuerbare Energien, Solarparks und Elektrofahrzeuge.
Die Studie „Emerging Trends in Real Estate Europe 2024“ können Sie hier direkt herunterladen.
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