Das Trendthema „Nachhaltigkeit“ kommt auch auf dem ETF-Markt an. Einer aktuellen Studie zufolge plant die Mehrheit der europäischen ETF-Anbieter, sich 2022 beim Großteil ihrer börsengehandelten Fonds auf ESG-Aspekte zu konzentrieren.
Bei der Mehrheit der börsengehandelten Fonds (ETFs), die demnächst in Europa aufgelegt werden, könnten ESG-Aspekte die maßgebliche Rolle spielen. Das legt eine Umfrage der Unternehmensberatung PwC nahe. Demnach kündigten 80 Prozent der befragten ETF-Anbieter aus Europa an, dass mehr als die Hälfte ihrer Produkteinführungen im Jahre 2022 eine ESG-Strategie verfolgen würden. Im weltweiten Durchschnitt äußerten sich lediglich 46 Prozent dementsprechend.
Laut Studie reagiere die europäische ETF-Branche damit auf die Nachfrage der Anleger, die Anbieter unter Druck setzten. Das finanzielle Motiv ist hierbei wohl das gewichtigste: Der Untersuchung nach könnte sich der ETF-Markt bis 2026 verdoppeln, von heute zehn auf dann 20 Billionen US-Dollar.
Zudem versuchen die ETF-Anbieter, den gesetzlichen Bestimmungen gerecht zu werden, die ihnen seitens der Politik auferlegt werden. Angesichts unterschiedlicher Berichtsanforderungen und Bezeichnungen, die sich von Markt zu Markt unterschieden, ist das keine leichte Aufgabe. Für ETF-Fonds sei vor allem die Einhaltung von Artikel 8 und 9 der Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFRD) ein Problem, wie es in der Studie heißt.
Produktinnovationen und ESG
Als Folge der steigenden Nachfrage nach neuen Produkten nehme die Entwicklung und Einführung nicht-traditioneller Produkte wie thematischen und Krypto-ETFs stark zu. Insbesondere das Thema Nachhaltigkeit treibe ein erhebliches Wachstum bei thematischen ETFs voran, die sich auf langfristige Trends wie technologische Durchbrüche, demografische Entwicklungen oder Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und der Ressourcenknappheit konzentrieren. In einigen Märkten existieren jedoch nach wie vor rechtliche Hürden, die das Tempo der Produktionsinnovation hemmen oder verlangsamen.
Wachstum von ETF-Plattformen im Netz
Zudem zeichnet sich ab, dass das Online-Geschäft für ETF-Fonds wächst. Wie es in der Studie heißt, erwarten 84 Prozent der Umfrage-Teilnehmer in den kommenden zwei bis drei Jahren einen erheblichen Anstieg an Online-Investing-Plattformen. Für Anbieter und Kunden auf dem ETF-Markt ist dies bedeutend, weil die Befragten derlei Plattformen als wichtigste Quelle für die Nachfrage nach Fonds sehen.
Die Autoren der Studie sehen in der Digitalisierung des Fonds-Geschäfts Vorteile: Die Digitalisierung des ETF-Vertriebs könne die Kosten senken, die Zugänglichkeit verbessern und Interessenten anziehen.
Die Studie „ETFs 2026: The next big leap“ können Sie hier direkt herunterladen.
Mehr über das Partnerkonzept des Bank Blogs erfahren Sie hier.