EZB halt an expansiver Geldpolitik fest

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Die Europäische Zentralbank hat auch in der heutigen Ratssitzung keine Signale erkennen lassen, wann ein Kurswechsel der Geldpolitik beginnen könnte.

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Im Bankenbrief informiert der Bundeverband Deutscher Banken jeden Tag über aktuelle News und Ereignisse aus der Finanz- und Bankenwelt.

Heute steht das folgende Thema im Blickpunkt:

EZB hält eine lockere Geldpolitik unverändert für nötig

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat heute kein Signal gegeben, wann ein Ausstieg aus ihrer ultralockeren Geldpolitik beginnen könnte. EZB-Präsident Mario Draghi erklärte in Frankfurt, der EZB-Rat habe einstimmig entschieden, kein genaues Datum festzulegen, wann über einen Kurswechsel gesprochen werde. Die Diskussion darüber solle erst „im Herbst“ geführt werden. „Wir sind noch nicht so weit.“ Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, zeigte sich enttäuscht: „Ich hätte mir gewünscht, dass die Europäische Zentralbank heute zumindest verbal einen weiteren kleinen Trippelschritt in Richtung Ausstieg aus der extrem expansiven Geldpolitik gewagt hätte.“ Die Konjunktur im Euro-Raum befinde sich in einer guten Verfassung, und die einst gehegten Deflationsbefürchtungen seien längst überwunden, betonte er. Die Währungshüter beließen den Leitzins auf dem Rekordtief von null Prozent. Noch bis mindestens Ende Dezember 2017 sollen monatlich 60 Milliarden Euro in den Kauf von Staats- und Unternehmensanleihen fließen. An der Option, den Umfang sowie die Dauer der Anleihekäufe bei Bedarf zu erweitern, hielt die EZB fest. Etliche Experten hatten damit gerechnet, dass dieser Passus gestrichen wird. Das Wertpapierkaufprogramm werde noch so lange weiter laufen, bis es eine grundlegende Inflationsbelebung gebe, unterstrich Draghi. Er hob hervor, dass die wirtschaftliche Erholung zwar an Breite gewonnen habe, doch dies wirke sich noch nicht auf die Preisentwicklung aus. Deshalb sei eine sehr substanzielle monetäre Unterstützung weiter nötig.

Weitere Meldungen des Tages

Das war heute ebenfalls von Bedeutung:

Weiter fundamentale Differenzen bei Brexit-Verhandlungen

In der zweiten Verhandlungsrunde über den Austritt Großbritanniens aus der EU sind keine größeren Fortschritte erzielt worden. Die Gespräche seien konstruktiv verlaufen, es gebe aber noch fundamentale Differenzen etwa über die künftigen Rechte britischer und EU-Bürger, sagte EU-Chefunterhändler Michel Barnier heute. Weiterhin strittig sind auch die finanziellen Verpflichtungen des Vereinigten Königreichs gegenüber der Staatengemeinschaft. Brexit-Minister David Davis betonte indes, er sei ermutigt. Beide Seiten verstünden nun die gegenseitigen Positionen besser. Eine nächste Gesprächsrunde ist für Ende August geplant.

Keine BGH-Entscheidung zu Bausparverträgen

Der Bundesgerichtshof (BGH) wird vorerst nicht über Fälle vorzeitiger Auflösung von hochverzinsten Bauspar-Altverträgen entscheiden. Der für kommende Woche vorgesehene Verhandlungstermin wurde aufgehoben, weil die Kontrahenten inzwischen einen Vergleich geschlossen haben. Es ging bei den beiden Fällen darum, ob die Bausparkassen Bonuszinsen mit berücksichtigen dürfen, damit die Bausparsumme früher erreicht und eine Auflösung des Vertrags möglich ist.

Meldungen aus einzelnen Bankinstituten

Zu einzelnen Banken und Finanzinstituten gab es heute folgende Meldungen:

  • Insider: Morgan Stanley will EU-Sitz nach Frankfurt verlagern.
  • Cryan will für den Fall eines harten Brexit vorsorgen.
  • Quartalsgewinn von American Express deutlich gefallen.
  • Italiens Finanzpolizei fordert Namen von 10.000 CS-Kunden.
  • UBS-Chef Ermotti schließt Politik-Pläne aus.

Was am Freitag wichtig wird

Am Freitag stehen u.a. folgende Themen auf der Finanz-Agenda:

  • Die Europäische Zentralbank (EZB) veröffentlicht die Ergebnisse ihrer Konjunkturumfrage.
  • Die Deutsche Bundesbank legt Falschgeldzahlen der ersten Jahreshälfte vor.
  • Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz präsentieren der Digitalverband der deutschen Wirtschaft, Bitkom, und der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV), Hans-Georg Maaßen, die Ergebnisse einer Studie zu den Gefahren von Cyberattacken auf die deutsche Wirtschaft.
  • Das Wirtschaftsmagazin „Capital“ und die „FAZ“ stellen eine Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach (IfD) vor.
  • In ihrem Auftrag wurden rund 500 Top-Entscheider aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung zur Bundestagswahl 2017 befragt.

Über den Autor

Bankenverband

Der Bundesverband deutscher Banken ist die Stimme der privaten Banken. in Deutschland: Als wirtschaftspolitischer Spitzenverband bündelt, gestaltet und vertritt er die Interessen des privaten Kreditgewerbes und ist Mittler zwischen den privaten Banken, Politik, Verwaltung, Verbrauchern und Wirtschaft.

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