EZB-Präsident sieht Probleme bei Non Performing Loans

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Der Präsident der Europäischen Zentralbank Mario Draghi sieht Probleme bei den Beständen an Non Performing Loans in den Bilanzen vieler europäischer Banken, die gelöst werden müssten.

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Im Bankenbrief informiert der Bundeverband Deutscher Banken jeden Tag über aktuelle News und Ereignisse aus der Finanz- und Bankenwelt.

Heute steht das folgende Thema im Blickpunkt:

Draghi: NPL-Problem noch nicht gelöst

Die noch immer großen Bestände von Problemkrediten in den Bilanzen vieler europäischer Banken bereiten den Aufsehern der Europäischen Zentralbank (EZB) Sorge. Zwar sei das Niveau ausfallgefährdeter Darlehen (Non-Performing Loans / NPL) in den vergangenen Jahren gesunken, sagte EZB-Präsident Mario Draghi heute zum Auftakt einer Konferenz seines Hauses in Frankfurt. „Aber das Problem ist noch nicht gelöst.“ Viele Banken seien immer noch nicht in der Lage, große Verluste zu verkraften; bei ihnen sei das Verhältnis von NPL zum Kapital zu hoch. Insgesamt haben die Geldhäuser der Eurozone etwa 844 Milliarden Euro solcher Kredite in ihren Büchern. Vor einem Jahr waren es 950 Milliarden Euro. Gestern hatten die Finanzminister des Euroraums die von der Notenbank geforderte bessere Absicherung ausfallgefährdeter Kredite durch Banken begrüßt. Es habe eine generelle Übereinstimmung für das Vorgehen der EZB-Bankenaufsicht gegeben, sagte Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem. Kritik kam hingegen vom Europäischen Bankenverband (EBF). In einem heute veröffentlichten Brief an die EU-Kommission und andere Institutionen beklagte der Verband unter anderem Unklarheiten, ob die neuen Regeln auch für bestehende Kredite gelten würden. Zudem müssten die Veränderungen sehr kurzfristig umgesetzt werden, hieß es. Auf der Konferenz in Frankfurt betonte Danièle Nouy, Chefin der EZB-Bankenaufsicht, das individuelle Herangehen ihrer Behörde an das Thema. Für den Bestand seien die Situationen sehr unterschiedlich. Bewertungen und Lösungen würden daher nur für den Einzelfall Anwendung finden. „Wir arbeiten mit allen Banken, die zu hohe Bestände an notleidenden Krediten aufweisen.“ Diese würden der Aufsicht eigene Abbaupläne vorlegen, und die EZB stelle sicher, dass diese glaubwürdig und ambitioniert genug seien.

Weitere Meldungen des Tages

Das war heute ebenfalls von Bedeutung:

Fragen zur Bankenaufsicht: Regierung hat Abgeordnetenrechte verletzt

Die Bundesregierung hätte eine parlamentarische Anfrage der Grünen zu aufsichtsrechtlichen Maßnahmen gegenüber Banken beantworten müssen. Das hat heute das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe entschieden. Bei Fragen zur Finanzaufsicht von Banken reiche der pauschale Hinweis auf einen möglichen Vertrauensverlust in einzelne Finanzinstitute nicht aus, hieß es zur Begründung. „Das heute verkündete Urteil führt zu einer Stärkung der parlamentarischen Informationsrechte“, sagte Gerichtspräsident Andreas Voßkuhle.

Deutschland wirbt um EBA-Sitz

Die Bundesrepublik präsentiert heute in Brüssel ihre Bewerbung um die Ansiedlung der Europäischen Bankenaufsicht (EBA) in Frankfurt. Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier, der geschäftsführende Bundesfinanzminister Peter Altmaier und der EBA-Sonderbeauftragte Theo Waigel reisen deshalb in die belgische Hauptstadt. Die Behörde ist zurzeit in London beheimatet und muss wegen des geplanten EU-Austritts Großbritannien das Land verlassen.

Debatte um europäische Einlagensicherung

Die Finanzminister von Europäischer Union (EU) und Eurozone haben auf einem Treffen um Erfolge auf dem Weg zu einer gemeinsamen Einlagensicherung gerungen. „Es gibt keinen Zweifel an dem Ziel, aber die Frage ist, wie viel Risikoreduzierung wir vorab brauchen“, sagte Klaus Regling, Chef des Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM), nach der Sitzung. Er sei zuversichtlich, dass im kommenden Sommer eine politische Entscheidung darüber getroffen werden könne, betonte Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem.

Nouy: 20 Geldhäuser haben wegen Brexit Banklizenz beantragt

Etwa 50 Geldhäuser haben bislang das Gespräch mit der Europäischen Zentralbank (EZB) wegen einer möglichen Verlagerung von Geschäften in die Eurozone aufgrund des Brexit gesucht. Das sagte heute Danièle Nouy, Chefin der EZB-Bankenaufsicht, auf einer Konferenz in Frankfurt. „Manche haben uns mehrfach besucht, um ihre Umzugspläne zu diskutieren.“ 20 Institute hätten bereits eine Banklizenz im Euroraum beantragt.

Meldungen aus einzelnen Bankinstituten

Zu einzelnen Banken und Finanzinstituten gab es heute folgende Meldungen:

  • Deutsche Bank baut Leveraged Finance aus.
  • Crédit-Agricole-Tochter beteiligt sich an Banca Leonardo.
  • Strafbefehl gegen Sparkassen-Präsident Fahrenschon.
  • Vince wird Risikovorstand bei Goldman Sachs.

Was am Mittwoch wichtig wird

Am Mittwoch stehen u.a. folgende Themen auf der Finanz-Agenda:

  • Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Fünf Wirtschaftsweise) übergibt sein Jahresgutachten 2017/18 an Bundeskanzlerin Angela Merkel.
  • Beim Kongress an der Stuttgarter Börse „Der Countdown läuft – MiFID II vor der Anwendung“ spricht unter anderen Herbert Jütten, das für Finanzmärkte zuständige Mitglied der Geschäftsführung des Bankenverbandes.
  • US-Präsident Donald Trump ist zu Besuch in China.
  • Die Geldhäuser UniCredit, Crédit Agricole und ABN Amro veröffentlichen ihre Geschäftszahlen für das dritte Quartal dieses Jahres.

Über den Autor

Bankenverband

Der Bundesverband deutscher Banken ist die Stimme der privaten Banken. in Deutschland: Als wirtschaftspolitischer Spitzenverband bündelt, gestaltet und vertritt er die Interessen des privaten Kreditgewerbes und ist Mittler zwischen den privaten Banken, Politik, Verwaltung, Verbrauchern und Wirtschaft.

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