Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat auf ihrer jüngsten Sitzung keine Änderung ihrer Geldpolitik vorgenommen, erwartet aber in Zukunft eine schrittweise Zinserhöhung in Abhängigkeit der weiteren Wirtschaftsentwicklung.
Im Bankenbrief informiert der Bundeverband Deutscher Banken jeden Tag über aktuelle News und Ereignisse aus der Finanz- und Bankenwelt.
Heute steht das folgende Thema im Blickpunkt:
Fed für „schrittweise Erhöhung“ der Zinsen
Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat auf ihrer jüngsten Sitzung – wie von Marktbeobachtern erwartet – keine Änderung ihrer Geldpolitik angestoßen. Der Schlüsselsatz zur Versorgung der Banken mit Geld bleibt in der Spanne zwischen 0,75 und 1,0 Prozent. Die Mitglieder des Offenmarktausschusses betonten die Stärke des Arbeitsmarkts und unterstrichen, dass die Wachstumsschwäche zu Jahresbeginn ein Ausrutscher gewesen sei, hieß es. Diese optimistischen Aussagen wurden an den Märkten als Hinweis auf eine Zinserhöhung im kommenden Monat gewertet. Zuletzt hatten die Fed-Mitglieder um Zentralbank-Chefin Janet Yellen die Zinsen im März angehoben. Sie beließen es diesmal bei der Formulierung, wonach die Wirtschaftsentwicklung „schrittweise Erhöhungen“ erfordere. Zudem kündigten sie an, in diesem Jahr noch zwei Mal den Zins anheben zu wollen, ohne einen Zeitpunkt zu nennen. 2Es wird wahrscheinlich im Juni und womöglich auch im September zu einer Erhöhung kommen“, sagte heute der Ökonom Omer Esiner vom US-Finanzdienstleister Commonwealth Foreign Exchange.
Weitere Meldungen des Tages
Das war heute ebenfalls von Bedeutung:
Lautenschläger: Könnten Banken nach Brexit entgegenkommen
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat Banken, die wegen des Brexit von Großbritannien in die Eurozone ziehen, gewisse anfängliche Erleichterungen bei der Aufsicht in Aussicht gestellt. Geldhäuser könnten dann womöglich für eine begrenzte Zeit interne Berechnungsmodelle nutzen, obwohl sie noch nicht von der EZB genehmigt seien, sagte EZB-Direktorin Sabine Lautenschläger heute in Frankfurt. Das sei aber an strikte Bedingungen gebunden, die im Einzelfall geprüft würden.
BaFin verbietet Cyber-Währung OneCoin
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat den Vertrieb und Verkauf der angeblichen Krypto-Währung OneCoin untersagt. Laut eines Medienberichts sind von dem Verbot mehrere Unternehmen eines Strukturvertriebs betroffen. Ihnen fehle eine Erlaubnis für die als Eigenhandel eingestuften Geschäfte, hieß es vonseiten der Aufsichtsbehörde. Vorwürfe gegen OneCoin gibt es nicht nur in Deutschland. In Indien wurden Ende April 18 Personen wegen Betrugsverdacht festgenommen. In Italien, Großbritannien, Belgien und Thailand gab es Warnungen und Ermittlungen durch Notenbanken oder Behörden.
Euro-Clearing: EU-Kommission wägt Optionen ab
Die Zukunft des für den Londoner Finanzplatz so wichtigen Euro-Clearings ist nach wie vor offen. Die EU-Kommission hat noch nicht entschieden, wie die Abwicklung von Euro-Derivaten nach dem Brexit vonstattengehen soll. Derzeit würden drei Optionen geprüft, sagte Valdis Dombrovskis, Vizepräsident der Brüsseler Behörde, bei der Vorstellung neuer, einfacherer Aufsichtsregeln für den Derivatemarkt. Eine mögliche Lösung wäre die komplette Verlagerung des Clearings von London in die Eurozone. Als weitere Optionen nannte Dombrovskis die Anerkennung britischer Aufsichtsregeln als gleichwertig zu jenen der EU sowie das Zugriffsrecht von EU-Aufsehern auf die Abwicklungsgeschäfte bei in Euro ausgegebenen Derivaten in London. Zurzeit werden rund 75 Prozent aller Geschäfte mit Euro-Derivaten in London abgewickelt. Das entspricht einem täglichen Volumen von 850 Milliarden Euro.
Meldungen aus einzelnen Bankinstituten
Zu einzelnen Banken und Finanzinstituten gab es heute folgende Meldungen:
- HSBC steigert Gewinn um 12 Prozent
- Credit Suisse schließt Vergleich mit NCUA
- Société Générale einigt sich mit libyschem Staatsfonds
- Ermotti: UBS will mehr Kapital ausschütten
Was am wichtig wird
Am stehen u.a. folgende Themen auf der Finanz-Agenda:
Die Geldhäuser Intesa Sanpaolo und Banco Popular Español berichten über ihre Geschäfte im ersten Quartal dieses Jahres.
In Köln und Paris beginnt die 81. Eishockey-Weltmeisterschaft. Deutschland trifft zum Auftakt auf die USA. Das Finale wird am 21. Mai in Köln ausgetragen.