Nach einer langen Zeit wirtschaftlicher Probleme ist die US-Wirtschaft wieder auf Wachstumskurs. Die US-Notenbank Fed nimmt dies zum Anlass, ihre Zinspolitik wieder zu normalisieren.
Die US-Wirtschaft ist auf Wachstum eingestellt. Die Arbeitslosigkeit ist mit 4,7 Prozent so niedrig wie in der Boom-Phase vor gut zehn Jahren, und im laufenden Jahr erwartet die USA ein Wirtschaftswachstum von rund 2,5 Prozent. Gestern nun hat die amerikanische Notenbank Fed konsequenterweise eine moderate Anhebung der Leitzinsen beschlossen.
Stellungnahme des Bankenverbandes zur Fed-Entscheidung
Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken erklärt dazu: „Mit der gestrigen Zinsentscheidung hat die amerikanische Notenbank Fed nachdrücklich unterstrichen, dass sich die US-Wirtschaft in einer guten Verfassung befindet. Angesichts der ebenfalls etwas anziehenden Teuerungsrate gibt es nichts, was gegen einen weiteren Schritt auf dem Weg der geldpolitischen Normalisierung gesprochen hätte.“
Auswirkungen auf Europa
Der Bankenverband erinnert daran, dass auch in Europa der geldpolitische Krisenmodus kein Dauerzustand sein dürfe. Viele würden verkennen, dass die Wirtschaft im Euro-Raum inzwischen seit vier Jahren wieder auf einem Wachstumskurs sei. Dazu Kemmer: „Zu dem für das laufende Jahr prognostizierten Wirtschaftswachstum von etwa 1,7 Prozent und einer Inflationsrate in ähnlicher Größenordnung passen jedenfalls weder negative Zinsen noch ein monatliches Aufkaufprogramm im zweistelligen Milliardenbereich. Je länger die EZB im geldpolitischen Krisenmodus bleibt, desto stärker nehmen die Risiken und Nebenwirkungen dieser Politik zu – angefangen bei verzerrten Risikopreisen und Kapitalfehllenkungen über Gefahren für die Finanzstabilität bis hin zu einem beachtlichen Zinsänderungsrisiko.