Am 1.2. fand in London die erste finovate Konferenz auf europäischem Boden statt. Bislang gab es diese Veranstaltung nur in den USA.
Finovate ist wohl die führende Bühne für die neuesten und besten Innovationen und innovativsten Startups im Finanzdienstleistungsbereich.
Welches waren die Highlights dieser spannenden Veranstaltung?
Die vier „best-of-Show“-Gewinner waren:
- Meniga, ein junges isländisches Unternehmen, das tolle White-Label-Lösungen im Bereich Persönliches Finanz Management (PFM) anbietet.
- EToro, einer Plattform für Devisenhandel.
- Finantix, ein etablierter Hersteller kundenorientierter Lösungen für Vermögensberatung, Verkauf und Dienstleistungen.
- Liqpay, ein Zahlungssystem für sofortige Buchung der Geldmittel via Handy bzw. Internet.
Diesen Gewinnern und zusätzlich dem einzigen deutschen Vertreter widme ich eine kleine Artikelserie hier im Bank-Blog. Heute ist die Fidor Bank an der Reihe.
Fidor Bank: Die Mitmach Bank
Die FIDOR Bank AG tritt als eine der ersten deutschen Web 2.0 Banken auf, indem sie Kunden und Nutzer durch Peer-to-Peer-Banking vernetzt. Sie konzentriert sich im Wesentlichen auf das Privatkundengeschäft. Ihr Vorstandssprecher, Matthias Kröner, früherer Vorstand der DAB-Bank hat schon länger eine Neigung zu (für den deutschen Bankenmarkt) ungewöhnlichen Ideen und Geschäftskonzepten. So gründete er 2005 das Unternehmen „Sparschwein“ mit, das Sparen über Wareneinzahlungen ermöglichen sollte. Das Konzept sah im Kern vor, dass Kunden Gegenstände, wie etwa Hifi-Anlagen oder Markenporzellan, im Internet professionell versteigern ließen, um den Erlös dann dem Konto gut zu schreiben.
Während es um Sparschwein eher ruhig geworden ist, wächst die Fidor Bank seit ihrer Gründung 2009 stetig und ist (vor allem nach der Pleite der Noa Bank) so eine Art Aushängeschild des deutschen Community Banking geworden.
Ihr Name leitet sich aus den Begriffen Fairness, Innovation, Dienstleistung, Orientierung (für die Kunden durch die Community) und Responsibility ab.
Community Banking als Ziel
Die FIDOR Bank bezeichnet den eigenen Ansatz als „Community Banking“: Dieser zeichnet sich im Wesentlichen durch drei Unterscheidungsmerkmale aus:
- Die Kunden kennen sich und können sich austauschen. Die Zielsetzung dieses Austausches ist es, gemeinsam eine bessere Entscheidung in Sachen Finanzen zu treffen.
- Die Kunden werden für den Austausch über das FIDOR Bank Bonusprogramm „entlohnt“, bekommen also faktisch Geld für Kommunikation.
- Im Rahmen des Smart Money Centers stellen wir den Kunden der FIDOR Bank modernstes Banking zur Verfügung. Dies beinhaltet online payment dienste, peer to peer banking und auch klassische Produkte.
Neues Angebot: Edelmetalle
Als Reaktion auf die weltweit steigenden Preise für Edelmetalle bietet die Bank Ihren Kunden ab sofort über das Online-Payment-Angebot FidorPay-Konto den direkten Kauf und Verkauf von Edelmetallen ab 1 EUR an. Somit wird nun auch der Zugang zu Edelmetall für Klein- und Kleinstinvestoren ermöglicht. Die Transaktionsgebühren sind jederzeit transparent und belaufen sich beispielsweise für Gold mit 3,24% beim Kauf und 0,5% beim Verkauf. Matthias Kröner über das neue Angebot: „Mit unserem Ansatz bringen wir Transparenz und Vergleichbarkeit in einen Markt, der bislang sehr unübersichtlich ist. Neben dem Preis zählt aber auch die Einfachheit des Angebotes“.
Der Blick auf die Webseite verdeutlicht dies. Im Rahmen des FidorPay-Kontos kann der Kunde per Maus-Klick Edelmetalle kaufen und verkaufen, wobei der Kunde zu jedem Zeitpunkt volle Übersicht und Transparenz hat.
Aber das neue Angebot geht noch weiter. Neben dem einfachen Kauf und Verkauf von Edelmetallen können die Kunden Edelmetalle sogar an Empfänger online und einfach per Maus-Klick überweisen. „Geschenke an das Paten- oder Engelkind werden so noch einfacher“ führte Kröner aus. Und weiter: Mit dem neuen Angebot bestätigt die Fidor Bank ihre innovative Vorreiterrolle unter den Online-Banken.“
Live Ticker Finovate
Entsprechend positiv fielen auch die Twitter-Live-Kommentare von der Finovate aus. Hier ein kleiner Auszug:
Netbanker: Fidor Bank enabling “banking with friends” to make online banking social; „no law that says banks must bore customers” #finovate
Netbanker: Fidor Bank showing the Fidor Pay ewallet; includes ability to purchase precious metals & virtual currencies like Facebook credits #finovate
brettking: Fidor bank integrating virtual currencies into their Internet Banking platform as part of Net Worth/Footprint – pretty cool #finovate
brettking: My top 3 at #finovate: eToro, StockTwit, Fidor. Special mention to Cardlytics for most practical platform
danmux Refreshing pitch from Fidor bridging regulation and innovation #finovate
theparaplanner: Fidor bank web 2.0 bank from Germany, really interesting with peer to peer lending and non-cash payments. #finovate
Ein Kommentar
… nur eine Mini-Ergänzung zur Sparschwein AG: Die Kernidee dieses Geschäftskonzepts, totes Kapital wieder in den Cash-Kresilauf zu bringen, haben wir beispielsweise was die Beleihung von Lebensversicherungen angeht, mit in die Bank genommen. Der Zweitmarkt für Lebensversicherungen ist in der Finanzkrise zusammen gebrochen. Ironischerweise sehen wir vermehrt Konzepte, die sich nun erneut in diese Richtung bewegen, beispielsweise eine Plattform mit dem Namen „secondmarket“. Und, die Idee des „gemeinsamen Ansparens auf Ziele“ werden wir im Rahmen des FidorPay-Kontos sicherlich auch wieder aufgreifen. Insofern kann man sagen, dass aufgrund der in Summe positiven Erfahrungen der Sparschwein AG der Mut im Team soweit gereitft war, eine Bank zu gründen…. Dementsprechend ist es erklärbar, dass es um dieses Projekt nun auch ruhiger geworden ist.beste grüßemk