Immer mehr Banken und Sparkassen schließen ihre Filialen. Durch Online-Banking wird der Trend weiter verstärkt. Eine aktuelle Umfrage zeigt, wie die Bankkunden das Thema sehen und welche Kundengruppen die größten Probleme haben.

Immer mehr Bankfilialen werden geschlossen.

Immer mehr Bankfilialen werden geschlossen

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Immer mehr Bankfilialen werden geschlossen. Mittlerweile existieren weniger als 20.000 Bankfilialen in Deutschland, wie die Bundesbank in Frankfurt im Mai 2024 mitteilte, Tendenz sinkend.

Die aktuelle YouGov Studie “Schließungen von Bankfilialen” zeigt, dass insbesondere Bewohner ländlicher Gegenden den zunehmenden Mangel an Bankfilialen und Geldautomaten als großes Problem empfinden. Knapp jeder dritte Befragte aus ländlichen Regionen trifft diese Aussage (31 vs. 25 Prozent der Städter). In der Gesamtbevölkerung stellen die Schließungen für 27 Prozent ein großes Problem dar, für 34 Prozent jedoch gar kein Problem.

Schließungen von Bankfilialen sind am ehesten für die Landbevölkerung ein Problem.

Auch ältere Menschen sehen in dem Schrumpfen der Zahl an Bankfilialen eher ein Problem als jüngere, insbesondere die Altersgruppe zwischen 45 und 54 Jahren (30 Prozent) sowie die über 55-Jährigen (28 Prozent). Unter 18-bis 24-Jährigen empfinden 20 Prozent die Schließungen als großes Problem.

Bezug von Bargeld als größtes Problem

Bargeldabhebungen stellen für die Verbraucher das größte Problem dar, wenn Bankfilialen schließen. 65 Prozent der Bewohner ländlicher Gegenden geben an, dass sie durch den Wegfall von Filialen und Geldautomaten nur schwer Bargeld abheben können (vs. 57 Prozent Gesamtbevölkerung). Aber auch Vorstädter (56 Prozent) und Städter (55 Prozent) sehen die schwindende Möglichkeit, Bargeld abzuheben, als ihr größtes Problem an, wenn Filialen wegfallen.

Demnach nennen Verbraucher am häufigsten die Möglichkeit, Geld in Supermärkten oder Discountern abzuheben, als Lösung für die durch die Schließungen entstehenden Probleme: Die Hälfe jener Befragten (50 Prozent), welche die Filialschließungen vor Probleme stellt, nennen diese Option als größte Hilfe (49 Prozent). Für 33 Prozent sind gemeinsam betriebene Kooperations-Filialen von Kreditinstituten eine Lösung für das Problem, für 25 Prozent der Umstieg auf ein Online-Konto.

Und warum dreht sich immer noch so viel um Bargeld in Deutschland? Bargeld wird hierzulande immer noch am häufigsten als Zahlungsmittel genutzt: 71 Prozent aller Befragten nutzen im Alltag überwiegend Bargeld. 45 Prozent zahlen überwiegend mit der physischen Girokarte, 12 Prozent mit der physischen Debitkarte und 8 Prozent mit der digitalen Girokarte über eine Smartphone-App.

Vergleich unter Volksbank-, Commerzbank- und Sparkassen-Kunden

Interessant ist es nun, genauer zu schauen, wen unter tatsächlichen Bankkunden die Schließungen von Bankfilialen am ehesten betreffen. Dafür schauen wir uns mit Hilfe von YouGov Profiles die Zielgruppen der Commerzbank-, Sparkassen- und Volksbank-Kunden an.

27 Prozent der Sparkassen-Kunden sagen, dass Bankfilial-Schließungen für sie ein großes Problem darstellen. Dies entspricht dem Durchschnittswert der deutschen Bevölkerung. Unter Volksbank-Kunden sagen dies 22 Prozent. Am höchsten ist der Wert unter Kunden der Commerzbank: 31 Prozent.

Zwei von drei Volksbank-Kunden (66 Prozent) geben an, dass sich bei ihnen in der Nähe eine Volksbank-Filiale befindet. Dagegen sagen nur 39 Prozent der Commerzbank-Kunden, dass eine Filiale ihrer Bank in ihrer Nähe ist. Am häufigsten trifft dies aber auf Sparkassen-Kunden zu (69 Prozent).

Dass sich in ihrer wohnlichen Nähe ein Geldautomat ihres Kreditinstitutes befindet, sagen 57 Prozent der Sparkassen-Kunden, 54 Prozent der Volksbank-Kunden und 39 Prozent der Commerzbank-Kunden.

Ein Geldautomat eines anderen Institutes, bei dem sie kostenfrei Geld abheben können, haben 16 Prozent der Sparkassen-Kunden in ihrer Nähe, 17 Prozent der Volksbank-Kunden und 35 Prozent der Commerzbank-Kunden. Der Grund für den auffällig höheren Anteil der Commerzbank-Kunden bei diesem Aspekt liegt wohlmöglich in der Existenz der Cash Group. Sie ist ein Zusammenschluss mehrerer privater Bankinstitute, wie u.a. der Commerzbank, der Deutschen Bank oder der Postbank, der ermöglicht, dass die jeweiligen Kunden gebührenfrei auch bei Cash Group Mitgliedsinstituten Bargeld abheben können.

Filialschließungen sind am ehesten für Kunden der Commerzbank ein großes Problem.

Zukunft ohne Bankfilialen?

Der Trend zu immer weniger Bankfilialen wird zweifelsohne weiter voranschreiten. Das ist eher für die Land- als für die Stadtbevölkerung und eher für Ältere als für Jüngere ein Problem. Das größte Hindernis ist für die Verbraucher hierbei die Frage, wie sie an Bargeld kommen sollen, wenn sie keine Bankfilialen mehr vor der Haustür haben. Doch hier bieten Supermärkte und Discounter bereits Lösungen durch die Möglichkeit, beim Einkaufen an der Kasse Bargeld abheben zu können.

Und jüngere Verbraucher nutzen ohnehin immer stärker bargeldlose Zahlungsmittel, wie wir bereits in einem vorherigen Artikel diskutiert haben. Der Schritt hin zu weniger Bankfilialen scheint daher gerechtfertigt, solange den Verbrauchern Alternativen geboten werden können.


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