Deutsche Finanzbranche beim digitalen Euro gespalten

Risiken für Geschäftsmodelle der Banken befürchtet

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Durch die Einführung eines digitalen Euro könnte Europa in der Digitalisierung einiges aufholen. Eine Studie zeigt: Trotzdem ist die deutsche Finanzbranche bei der Einführung noch uneinig. Eine Mehrheit befürchtet Risiken für die eigenen Geschäftsmodelle.

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Mit der zunehmenden Prominenz um den Bitcoin und dem Aufstreben der Kryptowährungen, ist eine Diskussion um die Einführung des digitalen Euro der EZB in den kommenden Jahren angestoßen worden. Konkret bedeutet das, dass elektronisches Geld auf den Konten bei der EZB liegt und eine Alternative zu anderen Zahlungsformen – dabei besonders Bargeld – darstellt.

Wie dieser digitale Euro ausgestaltet werden sollte, ist noch offen. Das betrifft sowohl seine Bereitstellung, seine Eigenschaften (ob dieser programmierbar wird oder nicht) sowie seine technische Infrastruktur (Blockchain/Distributed Ledger oder nicht). Laut einer neuen Umfrage vom Center for Financial Studies, für die Fach- und Führungskräfte befragt wurden, zeigt sich in der deutschen Finanzindustrie ein zweigeteiltes Bild.

Noch keine eindeutige Meinung zum digitalen Euro

In der Umfrage geben rund 51 Prozent der Befragten an, dass die EZB einen digitalen Euro einführen sollte. Jedoch sehen das ca. 42 Prozent der Teilnehmer nicht so. Demnach ist das Meinungsbild in Bezug auf die Ausgestaltung eines digitalen Euro, besonders bei der Frage nach der „Programmierbarkeit“ des digitalen Euro, sehr heterogen. Obwohl 42 Prozent der Führungskräfte glauben, dass der digitale Euro programmierbar sein sollte, geben rund 35 Prozent von ihnen an, dies nicht beurteilen zu können.

Hohes Risiko für Banken

Anders als bei der allgemeinen Einführung des digitalen Euro, sieht das Feedback der Befragten im Hinblick auf die Risiken für das Geschäftsmodell der Banken aus. Hier ist die Meinung der Führungskräfte eindeutig. Wenn Kunden direkt Einlagen bei der EZB (ggf. bis zu einer bestimmten Grenze) halten dürften, schätzen rund 74 Prozent der Befragten das Risiko für die Banken als mittel – mit 43 Prozent – oder gar hoch (31 Prozent) ein.

Auch die Refinanzierungsstruktur der Banken könne von der Ausgestaltung des digitalen Euro betroffen sein, sodass auch dieser Faktor wesentlich in die Überlegungen der EZB mit bedacht werden muss.

Ein weiterer Faktor in der Diskussion um die Einführung eines digitalen Euro stellt die Wirksamkeit geldpolitischer Maßnahmen dar. Hier glaubt eine eindeutige Mehrheit mit 57 Prozent, dass deren Wirksamkeit durch einen digitalen Euro nicht reduziert wird. Nur rund 25 Prozent der Befragten halten dies für möglich.

Digitaler Euro als Beschleuniger der Digitalisierung

Mit der Einführung des digitalen Euro bleibt eine Frage bisher noch offen: Ob die derzeitige Euphorie bei Kryptowährungen wie dem Bitcoin durch die Einführung eines digitalen Euro nachlassen könnte. Hier glaubt die Hälfte der Befragten mit 50 Prozent nicht, dass das passiert. Ungefähr ein Drittel rechnet allerdings schon damit.

Vorteilhaft wäre jedoch definitiv, dass der digitale Euro zum Beschleuniger im Aufholprozess in der Digitalisierung werden könnte. Denn Europa hat nach wie vor erheblichen Nachholbedarf in der Digitalisierung. Der Grund dafür ist, dass ein digitaler Euro nicht den hohen Schwankungen einer Kryptowährung unterworfen wäre – und somit für Unternehmen und Verbraucher kalkulierbarer wäre.

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Über den Autor

Sophie Conrad

Sophie Conrad ist freie Mitarbeiterin des Bank Blogs. Als Studentin der Medienwissenschaft und Politik, Wirtschaft, Gesellschaft war sie bei dem Westdeutschen Rundfunk in Dortmund tätig und schreibt nun als freiberufliche Autorin, unter anderem für die Dortmunder und Castroper Ruhr Nachrichten.

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