Einer aktuellen Studie zufolge halten sich Banken und andere Finanzunternehmen strenger an vorgegebene Geschäftsprozesse als Unternehmen aus anderen Branchen. Gleichwohl gibt es aus vielfältigen Gründen motivierte Abweichungen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Mitarbeiter im Bank- und Finanzdienstleistungssektor Prozesse „streng“ befolgen, ist einer Studie von ABBYY zufolge dreimal so hoch wie bei Regierungsangestellten. Für die Studie wurden 400 Manager in leitender Position aus sechs verschiedenen Branchen befragt, unter anderem aus dem Banken- und Versicherungswesen.
Prozesse verstehen und automatisieren
Die Studie zeigt, wie wichtig es ist, Geschäftsprozesse zu analysieren und zu verstehen, um Abweichungen zu identifizieren und Kundenbedürfnisse besser erfüllen zu können. Dies sei ein wesentlicher erster Schritt auf dem Weg der digitalen Transformation.
In einer sich rasch wandelnden Branche wie im Finanzwesen – in der traditionelle Institutionen weit hinter neue, innovative Herausforderer zurückzufallen drohen – kann das Verständnis der Prozesse die Spielregeln auf dem Markt verändern: welche Prozesse am besten funktionieren und welche nicht oder welche zu komplex oder zu schwer zu verstehen sind. Nur wer seine Prozesse versteht, kann sie auch gewinnbringend automatisieren, so dass Mitarbeiter die Möglichkeit haben, sich anspruchsvolleren Aufgaben zu widmen.
Mitarbeiter im Finanzwesen besonders prozesstreu
46 Prozent der Beschäftigten im Bank- und Finanzdienstleistungsgewerbe befolgen gemäß der Untersuchung Regeln und Prozessvorgaben sehr genau, während dies bei Regierungsorganisationen nur 15 Prozent aller Beschäftigten sind.
Manager im Finanzwesen sind überzeugt davon, dass ihre Mitarbeiter überaus motiviert sind, Prozesse und Regeln zu befolgen. Lediglich 12 Prozent der Mitarbeiter in diesem Bereich sind dies nicht. Nur im Versicherungswesen sind es mit 8 Prozent noch weniger. Insgesamt gaben 9 von 10 der Chefs (89 Prozent) sowohl im Bank- und Finanz- als auch im Versicherungswesen an, dass die Prozesse „streng“ oder „meistens“ befolgt werden.
Umgekehrt gibt ein Viertel (25 Prozent) der Führungskräfte in Verwaltungen an, dass ihre Mitarbeiter nicht motiviert sind, die Regeln zu befolgen – und ein noch größerer Anteil (31 Prozent) meint, dass ihnen die Zeit dazu fehle. Gerade in Krisenzeiten sind Prozesse und etablierte Verfahren noch entscheidender, um die Arbeit effizient erledigen zu können, deshalb ist es unabkömmlich, dass man dank entsprechender Technologien den Überblick über die internen Prozesse bewahrt.
Einhaltung von Prozessen ist eine Herausforderung
Obwohl es sich bei Finanzdienstleistern offensichtlich um eine prozessorientierte Branche handelt, sind sich Manager bewusst, dass es für Mitarbeiter nicht immer einfach ist, im Rahmen der festgelegten Prozesse zu agieren. Die Prozesse sind entweder zu komplex oder es gibt schlichtweg zu viele, weshalb die Regeln nicht immer befolgt werden.
Erfreulicherweise sind Führungskräfte im Finanzdienstleistungssektor jedoch offen dafür, sich Hilfe zu holen. Fast alle Entscheider in der Finanzbranche (98 Prozent) sind der Meinung, dass Process-Mining-Technologien für ihr Geschäft nützlich wären. Ebenso sehen das ganze 89 Prozent im Versicherungswesen.
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