Eine aktuelle Studie zeigt: Die zunehmende Relevanz von Biodiversität und intakten Ökosystemen für die Finanzindustrie wird von den Instituten noch kaum berücksichtigt. Das betrifft sowohl die Risiken als auch die Chancen.

Studien und Research zu strategischen Trends und Entwicklungen in der Finanzdienstleistung

Zahlreiche Trends und Entwicklungen sind von übergeordneter strategischer Bedeutung für Banken und Sparkassen. Im Bank Blog finden Sie Studien zu den wichtigsten strategischen Trends und Entwicklungen im Finanzbereich.

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Unsere Wirtschaft ist von intakten Ökosystemen abhängig. Eine gemeinsame Studie von WWF und PwC Deutschland hat die Relevanz von Biodiversität für den Finanzsektor untersucht. Demnach entwickeln sich das weltweite Artensterben und die Zerstörung von Ökosystemen zunehmend auch zum finanziellen Risiko für deutsche Finanzunternehmen.

Zwar misst die Branche dem Schutz von Biodiversität und Ökosystemen eine hohe bis sehr hohe Relevanz zu, doch ist der Umsetzungsgrad für die Integration von Biodiversitätsaspekten in interne Prozesse und Risikostrategien bislang gering. Auch wird der Wissensstand zu dem Thema innerhalb der Branche von den Befragten als eher gering eingeschätzt. Nur ein Bruchteil der Befragten hat bereits Prozesse zum Risiko- und Chancenmanagement von Biodiversitätsaspekten implementiert.

Risiken und Chancen von Biodiversität

Biodiversitätsrisiken können die Stabilität einzelner Unternehmen wie auch ganzer Volkswirtschaften beeinflussen, indem sie sich auf andere Risikoarten auswirken und finanzielle Verluste herbeiführen können. Die Befragten halten transitorische Biodiversitätsrisiken für bedeutsamer als physische Risiken.

Die größten Chancen einer adäquaten strategischen und prozessualen Berücksichtigung des Erhalts von Biodiversität und Ökosystemen sehen die Befragten in einer verbesserten Risikoresilienz, der Sicherung der Lebensgrundlagen für Mensch und Natur sowie in Wettbewerbsvorteilen durch an Biodiversität gebundene Finanzprodukte, wie Fonds, Kredite und Anleihen.

Standardisierung von Metriken und Daten

Als größte Hürde beim Umgang mit Chancen und Risiken im Bereich Biodiversität nennen die befragten Finanzinstitute eine geringe Datenverfügbarkeit und noch nicht standardisierte Metriken zur Quantifizierung von Zielen. Sie erwarten Impulse oder eine genauere Spezifizierung durch noch ausstehende Regulierungsvorgaben und Abkommen auf internationaler Ebene.

Compliance als Treiber

Auf EU-Ebene werden Biodiversitäts-bezogene Faktoren und die mit Biodiversitätsauswirkungen verbundenen Risiken zunehmend von den Zentralbanken und Aufsichtsbehörden sowie der Regulierung in den Fokus genommen. Damit dürfte der Stellenwert des Themas für Finanzinstitute in den kommenden Jahren weiter steigen, denn Compliance- und Risikomanagement-Aspekte werden zu einer wesentlichen Triebfeder der Entwicklung.

Finanzinstitute sollten sich daher dem Thema Schutz von Biodiversität und Ökosystemen frühzeitig widmen sowie zeitnah Know-how und Kapazitäten aufbauen. Ein zukunftsorientiertes Management von Biodiversitätsrisiken bringe Vorteile für die Resilienz des Instituts und entspricht den steigenden Erwartungen der Stakeholder.

Die Studie „Von Net Zero zu Nature Positive – warum sich der deutsche Finanzsektor mit Biodiversität beschäftigen sollte“ können Sie hier direkt herunterladen.


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