Eine Studie zeigt, dass die deutschen Finanzinstitute derzeit etwas optimistischer in die Zukunft blicken als noch vor einem halben Jahr. Insgesamt ist die Stimmung in der Finanzbranche aber weiterhin sehr verhalten.
Die aktuelle Umfrage des Centers for Financial Studies der Frankfurter Goethe-Universität zeigt – wie bereits im letzten Quartal – eine verhaltene Stimmung am deutschen Finanzmarkt. Der CFS-Index, der vierteljährlich die Verfassung der deutschen Finanzbranche abbildet, liegt im letzten Quartal 2023 nahezu unverändert bei 106,5 Punkten (minus 0,1 Punkte gegenüber Q3/2023).
Allerdings meldete die gesamte Finanzbranche rückläufige Daten bezüglich ihres Umsatz-, Ertrags- und Mitarbeiterwachstums. Nur das Wachstum des Investitionsvolumens ist gestiegen, besonders bei den Finanzinstituten. Dennoch sind die Erwartungen für das vierte Quartal der gesamten Finanzbranche deutlich optimistischer. Trotz steigender Refinanzierungskosten und Kreditausfälle haben sich die Erwartungen der befragten Institute gegen den Trend demnach wieder etwas aufgehellt.
Sinkendes Umsatz- und Ertragswachstum der Finanzbranche
Im dritten Quartal 2023 verzeichneten die Umsätze der Finanzinstitute einen Rückgang um -5,9 Punkte auf 108,9 Punkte, was jedoch einem Anstieg von +2,3 Punkten im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Auch die Dienstleister vermelden einen Rückgang um -4,8 Punkte auf 104,5 Punkte, wobei sie sich nun auf dem Niveau des Vorjahres befinden. Die Erwartungen der Finanzbranche für das vierte Quartal sind etwas optimistischer.
Das Wachstum der Erträge in der Finanzindustrie zeigt ebenfalls einen rückläufigen Trend. Der entsprechende Index der Finanzinstitute sinkt um -1,6 Punkte auf 116,8 Punkte, bleibt jedoch +11,5 Punkte über dem Stand des Vorjahres. Bei den Dienstleistern verringert sich der Index um -1,7 Punkte auf 103,5 Punkte und liegt damit +3,5 Punkte über dem Vorjahresniveau. Für das letzte Quartal 2023 erwarten die Finanzinstitute einen geringfügigen Rückgang, während die Dienstleister ein erhöhtes Ertragswachstum prognostizieren.
Höheres Wachstum des Investitionsvolumens der Finanzbranche
Das Wachstum des Investitionsvolumens in Produkt- und Prozessinnovationen der Finanzinstitute steigt um +5,1 Punkte auf 110,0 Punkte und liegt nun +1,7 Punkte über dem Vorjahresniveau. Die Dienstleister melden einen Anstieg um +2,0 Punkte auf 102,0 Punkte und befinden sich damit auf dem Stand von vor einem Jahr.
Die Finanzinstitute erwarten für das letzte Quartal 2023 eine rückläufige Entwicklung, während die Dienstleister ein steigendes Investitionswachstum prognostizieren.
Weiterer Stellenabbau in der Finanzbranche
Die Finanzinstitute verzeichnen auch im Mitarbeiterwachstum einen Rückgang. Der entsprechende Index sinkt um -1,7 Punkte auf 106,1 Punkte, liegt jedoch +2,7 Punkte über dem Vorjahresniveau.
Die Dienstleister melden ebenfalls einen Rückgang. Der Mitarbeiter-Index sinkt um -4,5 Punkte auf 94,9 Punkte, was einem erheblichen Stellenabbau entspricht. Mit -7,9 Punkten liegt er auch deutlich unter dem Vorjahresniveau. Für das 4. Quartal erwarten die Finanzinstitute kaum Änderungen. Die Dienstleister sind optimistisch, den Stellenabbau zu beenden und wieder Mitarbeiter einzustellen.
Der Finanzplatz Deutschland schwächelt
Finanzinstitute und Dienstleister sind gleichermaßen pessimistisch, was die zukünftige internationale Bedeutung des Finanzplatzes Deutschland betrifft. Die entsprechende Bewertung ist im dritten Quartal 2023 weiter drastisch gesunken. Mit einem Minus von -6,0 Punkten erreicht der aktuelle Indexwert bei 90,2 Punkten den tiefsten Stand seit Beginn der Befragungen im Jahr 2007.
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