Ist der Abschwung des vergangenen Jahres bereits gestoppt? Eine aktuelle Umfrage unter Finanzvorständen zeigt eine deutliche Verbesserung der Geschäftsaussichten. Von Optimismus zu sprechen, ist indes verfrüht.

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Die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage von Deloitte zeigen erste Anzeichen einer konjunkturellen Erholung. Die Differenz der positiven und negativen Einschätzungen, stieg von -30 auf +9 Prozent an. Somit schätzen fast ein Drittel der befragten Finanzvorstände die Geschäftsaussichten positiver ein als noch drei Monate zuvor.

Die wirtschaftliche Abwärtsentwicklung scheint zwar gestoppt zu sein, doch ein kräftiger Aufschwung ist noch nicht absehbar. Die Unternehmen agieren weiterhin mit Vorsicht bei ihren Planungen.

Unterschiedlich Aussichten verschiedener Branchen

Zwischen den Branchen zeigen sich große Unterschiede: Vor allem binnenmarktorientierte Branchen, wie Handel (Index: +30) und Immobilien (Index: +27) profitieren nach einer längeren Durststrecke von der jüngsten Erholung. Die rückläufige Inflation sowie erwartete Zinssenkungen begünstigen hier den Optimismus.

Für exportorientierte Branchen wiegen hingegen geopolitische Risiken schwerer und bremsen die Geschäftsentwicklung. So leiden das verarbeitende Gewerbe und besonders die Automobilindustrie (Index: -62) deutlich stärker unter geopolitischen Risiken als sie von sinkender Inflation profitieren. Überraschend positiv indes zeigen sich Finanzchefs der Chemieindustrie – nachdem die Branche in den letzten Reports zu den Optimismus-Schlusslichtern gehörte, glänzt sie seit neuestem entgegen dem Trend des verarbeitenden Gewerbes mit deutlich verbesserten Aussichten (Index: +31).

Vorsichtige Unternehmensstrategien dominieren

Die Unternehmen agieren bei ihrer Personal- und Investitionsplanung weiterhin vorsichtig, was sich in den stagnierenden Indizes für Investitionen (-1 Prozent) und Personaleinstellung (-4 Prozent) widerspiegelt. Im Dienstleistungssektor sind die Aussichten hingegen positiver: Hier sind Steigerungen bei der Beschäftigung (+14 Prozent) und den Investitionen (+11 Prozent) geplant.

Besonders in der Technologie- und Logistikbranche werden neue Mitarbeiter gesucht, während im Automobilsektor aufgrund der schlechten Geschäftsaussichten eine deutlich defensivere Strategie verfolgt wird: Über die Hälfte der befragten Finanzchefs plant, weniger zu investieren, und 77 Prozent planen einen Stellenabbau.

Die Größe des Unternehmens beeinflusst ebenfalls die Aussichten und Planungen. Große Unternehmen (Umsatz > 1 Mrd. Euro) zeigen sich laut dem aktuellen CFO Survey expansiver und erwarten einen deutlichen Anstieg bei Investitionen (+10 Prozent) und Beschäftigung (+13 Prozent). Der Mittelstand bleibt hingegen bei Investitionen eher zurückhaltend.

Geopolitische Risiken dominieren

Die größten Geschäftsrisiken sehen die Finanzchefs vor allem in einer schwächeren Inlandsnachfrage, dem Fachkräftemangel, steigenden Lohnkosten und geopolitischen Risiken. Im Vergleich zum letzten Herbst haben geopolitische und Cyber-Risiken an Bedeutung gewonnen.

Insbesondere für Großunternehmen und Exportindustrien bleiben die geopolitischen Risiken der wichtigste Faktor. Bei der Inflation erwarten die Finanzchefs eine durchschnittliche Preissteigerung von 3,1 Prozent in den nächsten 12 Monaten, was deutlich über den meisten volkswirtschaftlichen Prognosen liegt. Daher bleibt die Inflation ein zentrales Thema für die Unternehmen.

Die Einschätzung von CFOs zu geopolitischen Risiken.

Die Studie „CFO Survey Frühjahr 2024“ können Sie hier beziehen.


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