Einer aktuellen Studie zufolge hat sich die Euphorie für Neugründungen von Start-ups aus dem Bereich Finanztechnologie (FinTech) in Deutschland gegenüber den beiden Vorjahren deutlich abgeschwächt.
Im Bankenbrief informiert der Bundeverband Deutscher Banken jeden Tag über aktuelle News und Ereignisse aus der Finanz- und Bankenwelt.
Heute steht das folgende Thema im Blickpunkt:
Studie: FinTech-Unternehmen wachsen 2017 langsamer
Die Euphorie für Neugründungen von Start-ups aus dem Bereich Finanztechnologie (FinTech) in Deutschland hat sich etwas abgeschwächt, so eine Studie von Comdirect. Demnach wurden von Januar bis Ende September 30 neue FinTech-Unternehmen registriert, im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 49 Start-ups. Im Gesamtjahr 2016 wurden 141 neue FinTechs erfasst, 2015 waren es noch 170. Laut der Analyse sammelten Gründer nicht mehr so rasant wie bisher Finanzspritzen von Investoren ein. Hatte sich 2014 und 2015 das Wagniskapital von Geldgebern für die Start-ups gegenüber dem Vorjahr jeweils mindestens verdoppelt, lag die Rate 2016 lediglich noch bei 40 Prozent. In diesem Jahr werde der Anstieg des Wagniskapitals „deutlich darunter bleiben“, heißt es dazu in der Studie, die auf Daten der Beratungsfirma Barkow Consulting basiert. Insgesamt gab es in Deutschland Ende September 699 FinTech-Unternehmen, ein Plus von 32 Prozent seit 2015. „Die große FinTech-Euphorie mag vorbei sein, ein Ende des Wachstums ist jedoch nicht in Sicht“, betonte Comdirect-Chef Arno Walter bei der Vorstellung der Studie.
Weitere Meldungen des Tages
Das war heute ebenfalls von Bedeutung:
Katalonien-Konflikt zieht weitere Kreise
Vertreter deutscher Wirtschaftsverbände haben sich heute besorgt über die Spannungen um die spanische Region Katalonien und deren mögliche Folgen für die deutsche Wirtschaft geäußert. Derweil will die fünftgrößte Bank des Landes, Banco Sabadell, aus der Region abwandern und ihren Hauptsitz nach Alicante an der Costa Blanca verlegen. Die Großbank La Caixa will Berichten zufolge ebenfalls bald eine Entscheidung über einen Umzug nach Palma treffen. Die spanische Zentralregierung verabschiedete ein Gesetz, das Geldinstituten und Unternehmen einen Abzug aus Katalonien erleichtern soll. Unterdessen erwägt die Ratingagentur Fitch, die Kreditwürdigkeit der Region im Nordosten Spaniens weiter herabzustufen. Das katalanische Regionalparlament will trotz des Verbots des spanischen Verfassungsgerichts am Montag über eine Loslösung von Spanien debattieren. Der katalanische Regierungschef Carles Puigdemont will sich am Dienstag vor dem Regionalparlament zur Lage nach dem Unabhängigkeitsvotum äußern.
Blockchain-Konsortium in Singapur entwickelt Prototypen
Ein von der Monetary Authority of Singapore (MAS) und der Association of Banks in Singapore (ABS) geführtes Bankenkonsortium hat erste Erfolge bei der Entwicklung von Software-Prototypen für dezentrale Interbanken Zahlungs- und Abwicklungssysteme verkündet. Details dazu sollen Mitte November veröffentlicht werden. Beteiligt an dem Blockchain-Projekt sind unter anderem die Bank of America, Merrill Lynch, Citi, Credit Suisse, DBS Bank, HSBC, J.P. Morgan, Mitsubishi UFJ Financial Group sowie die Standard Chartered Bank.
Meldungen aus einzelnen Bankinstituten
Zu einzelnen Banken und Finanzinstituten gab es heute folgende Meldung:
- Italien strebt Zwei-Drittel-Mehrheit bei Monte dei Paschi an.
Was am Montag wichtig wird
Am Montag stehen u.a. folgende Themen auf der Finanz-Agenda:
- Der Bundesverband deutscher Banken veranstaltet in Berlin ein „Forum Digital Banking“.
- In Brüssel werden die Brexit-Verhandlungen zwischen Großbritannien und der Europäischen Union (EU) fortgesetzt.
- In Stockholm wird der diesjährige Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften bekannt gegeben.
- In Luxemburg diskutieren die Euro-Finanzminister unter anderem den möglichen Ausbau des Europäischen Stabilitätsmechanismus‘ (ESM) zu einem Europäischen Währungsfonds.
- Wegen Feiertagen bleiben die Börsen in Japan und Südkorea geschlossen.