FinTech-Unternehmen verändern zweifellos die Finanzbranche. In letzter Zeit setzt sich jedoch die Erkenntnis durch, dass sie im Alleingang keine Revolution einleiten können. Die meisten FinTechs setzen daher inzwischen auf Partnermodelle.
Als vor zwei, drei Jahren die FinTech-Welle bei uns durchstartete hatte man den Eindruck, dass die meisten der Jungunternehmer von einer Revolution der Finanzdienstleistung träumten. FinTech-Startups sind weder relevant noch disruptiv sagte vor kurzem Matthias Kröner in einem Bericht an dieser Stelle und entfachte damit eine heftige Diskussion. Inzwischen ist Ernüchterung eingekehrt. Die von einigen erwartete Revolution in der Finanzbranche wird wohl doch ausbleiben. Und viele FinTech-Unternehmen haben inzwischen erkannt, dass sie Banken und Sparkassen nicht verdrängen können. Sie setzen daher vermehrt auf Partnerschaften. Die ist das zentrale Ergebnis einer aktuellen Studie von Roland Berger, für die rund 250 FinTech-Unternehmen in 18 europäischen Ländern befragt wurden.
Ernüchterung bei Fin-Tech-Startups
Zwei Drittel der FinTech-Startups gaben an, traditionelle Finanzdienstleister nicht ersetzen zu können. 86 Prozent hoffen allerdings, mit den etablierten Instituten kooperieren zu können. Diese Startups versuchen überwiegend, Lösungen für einzelne Probleme der Digitalisierung im Bereich der Finanzdienstleistung anzubieten, verbunden mit der Hoffnung, dafür Abnehmer bei den etablierten Instituten zu finden.
Dass Partnerschaften für beide Seiten eine gute und ertragreiche Lösung sein können, wurde hier schon vor einiger Zeit bestätigt. Potentiale sieht die aktuelle Untersuchung vor allem in den Bereichen Geldanlage und Vermögensverwaltung sowie Zahlungsverkehrsdienstleistungen. Viele FinTechs glauben zudem an Chancen im Bereich Crowdfunding.
Kundenvertrauen ist zentraler Erfolgsfaktor
Konsumenten in Deutschland stehen FinTechs eher skeptisch gegenüber. Auch die aktuelle Studie bestätigt, dass das Vertrauen der Kunden zum einen der zentrale Erfolgsfaktor ist und zum anderen die Stärke der etablierten Finanzdienstleister darstellt, die sie gegenüber FinTech-Startups in eine bessere Wettbewerbsposition bringt. Trotz Finanzkrise bleiben Banken und Sparkassen daher unverändert erste Anlaufstelle für die Kunden.
Neben dem Kundenvertrauen sehen FinTechs weitere kundenbezogene Erfolgsfaktoren als wichtig an, darunter Transparenz und Kundenverständnis. Unterschätzt werden dagegen immer noch die traditionellen Stärken der etablierten Unternehmen, wie finanzielle Ressourcen, die Bekanntheit ihrer Marke und vor allem umfassende Kenntnisse über regulatorische Rahmenbedingungen.
FinTechs bewerten eigene Positionierung hoch
FinTech-Unternehmen glauben immer noch, sie seien in Bezug auf die Erfolgsfaktoren in der Finanzdienstleistung besser positioniert als die etablierten Banken.
Des Weiteren äußern sich FinTechs immer noch skeptisch im Hinblick auf die digitale Kompetenz der etablierten Wettbewerber und damit ihrer potentiellen Partner. Lediglich 15 Prozent sehen gute digitale Kenntnisse bei Banken und 95 Prozent sind überzeugt, über umfangreichere digitale Kompetenzen zu verfügen, als klassische Dienstleister.
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