Die goldenen Zeiten für Fin-Tech-Startups scheinen vorbei zu sein. Die weltweiten Investitionen gingen 2016 deutlich zurück und eine Trendwende ist nicht absehbar.
Was sich schon im zweiten und dritten Quartal 2016 abgezeichnet hatte, ist jetzt im Gesamtrückblick bestätigt worden. Laut einer aktuellen Studie von KPMG sind die weltweiten Investitionen in FinTech-Startups 2016 um rund 50 Prozent von 46,7 Milliarden US-Dollar auf 24,7 Milliarden US-Dollar gesunken und damit unter das Niveau von 2014 gefallen. Die Zahl der Deals sank dabei von 1.255 auf 1.076. Aus Private Equity floss mit 11 Milliarden Dollar deutlich weniger Geld als noch im Jahr zuvor (18 Mrd.). Dafür wurde 2016 mit 13,6 Milliarden Dollar etwas mehr Venture Capital in Startup-Unternehmen aus dem Finanzdienstleistungsbereich investiert als 2015 (12,7 Milliarden). Dazu kommen noch 100 Millionen Dollar im Rahmen von M&A-Deals.
Rückgang der FinTech-Investitionen in Europa um 80 Prozent
Besonders auffällig ist der Rückgang der FinTech-Investitionen in Europa. Hier sank die Summe des investierten Kapitals von 10,9 Milliarden Dollar (2015) auf nur noch 2,2 Milliarden. Die Zahl der Investments ging von 349 auf 318 zurück. Venture Capital-Investoren schlossen 2016 insgesamt 242 Deals mit einem Gesamtvolumen von 1,4 Milliarden Dollar ab. Das waren mehr als im Vorjahr (230 Deals mit 1,3 Milliarden Dollar). Davon wiederum floss ein bedeutender Teil nach Deutschland: Hier verdreifachten sich die Risikokapital-Investitionen von 106 Millionen auf 376 Millionen Dollar, bei einer Zunahme der Deals von 23 auf 31.
InsureTech, Bitcoin- und Blockchain-Investments im Aufwind
Eine deutliche Zunahme verzeichnen Investments in Start-ups aus dem Versicherungsbereich. So floss 2016 mit knapp 1,2 Milliarden Dollar fast doppelt so viel Geld in InsurTechs wie noch im Jahr zuvor (590,2 Mrd.). Und auch Unternehmen aus dem Bitcoin- und Blockchain-Umfeld konnten mehr Investitionen für sich verbuchen. Hier stieg die Summe von 441 Millionen Dollar (2015) um 23 Prozent auf 543,6 Millionen im vergangenen Jahr.
FinTech-Trend im Abschwung?
Nach Ansicht von Experten ist der Rückgang ist zum großen Teil der Unsicherheit geschuldet, die sich vergangenes Jahr an den Finanzmärkten breit gemacht hat. Die Auswirkungen des Brexit und der US-Wahl, dazu das sich abschwächende Wachstum in China und starke Schwankungen der Wechselkurse haben Investoren vorsichtiger werden lassen. Für eine Fortsetzung des FinTech-Trends sprächen eine stärkere Zusammenarbeit von Investoren und die Tatsache, dass viele klassische Unternehmen zunehmend dazu übergehen, FinTech-Lösungen in ihre Geschäftsmodelle und –prozesse zu integrieren.
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