Der deutsche Mittelstand wird zunehmen digitaler. Im Bereich kleiner und mittlerer Unternehmen sind daher vermehrt digitale Zahlungslösungen gefragt. Für Banken bietet dies ein attraktives Wachstumsfeld mit hohem Erlöspotenzial.
Zweifelsfrei ist zu beobachten, dass der Mittelstand in Deutschland in den letzten Jahren zunehmend digitaler geworden ist. Sich verändernde Marktbedingungen und steigende Anforderungen an Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit erfordern Reaktionen. Ein Bereich der dabei enormes Potenzial bietet, ist die Digitalisierung der Zahlungen von Unternehmen an andere Unternehmen. Das betrifft beispielsweise Zahlungsvorgänge für Lieferungen und Leistungen sowie die nahtlose Integration von Zahlungsströmen in das Finanz- und Rechnungswesen der jeweiligen Firmen.
Neue Erlösquellen für Banken
Allein in Deutschland soll der Markt für Zahlungen zwischen Unternehmen bis 2024 ein Volumen von rund fünf Billionen Euro erreichen. Doch bislang sind die meisten Finanzprozesse nicht vollständig digitalisiert und automatisiert. Der Bedarf an digitalen Lösungen im Zahlungsverkehr, die Einblick in Echtzeit-Finanzdaten ermöglichen und überholte analoge Arbeitsmethoden in der Buchhaltung ablösen, war noch nie so groß wie heute.
Das liegt unter anderem daran, dass die Pandemie die Digitalisierung in vielen Lebensbereichen beschleunigt und neue Erwartungshaltungen gesetzt hat. Digitale Zahlungsmethoden haben sich bei den Verbrauchern längst etabliert, während diese Wertschöpfungskette im Geschäftskundenbereich bislang häufig vernachlässigt wurde. Dabei sind Effizienzgewinne nicht in erster Linie im Bezahlvorgang selbst, sondern in der Verbindung von Informationen mit Zahlungen zu suchen.
Millionen KMU als potenzielle Kunden
Da veraltete Zahlungsmethoden Unternehmen viel Zeit und Geld kosten, sind auch im B2B-Bereich zunehmend digitale Lösungen gefragt. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) machen laut Statischem Bundesamt 99 Prozent aller Unternehmen in Deutschland aus und bieten Banken ein attraktives Wachstumspotenzial. Mit einer möglichst lückenlosen Vernetzung der Systeme lassen sich Zahlungs- und Warenströme beschleunigen. Die Banken haben die Chance, mit innovativen Zahlungslösungen und strategischen Partnerschaften, neue Kundengruppen im B2B-Segment zu erschließen und ihre Geschäftsmodelle zu diversifizieren.
Die Digitalisierung des Zahlungsverkehrs ist eine Win-Win-Situation: Unternehmen profitieren von höherer Kundenzufriedenheit und effizienteren Prozessen. Sie spart Zeit durch einen vereinfachten, automatisierten Abgleich und senkt die Betriebskosten. Um diese Ziele mit minimalen Kosten und unterbrechungsfrei zu erreichen, ist die Einführung und Integration virtueller Kartenzahlungen in die Arbeitsabläufe und Plattformen, auf denen die Unternehmen bereits ihre Geschäfte betreiben, ein wichtiger Schritt.
Virtuelle Karten in der Welt der B2B-Zahlungen
Virtuelle Karten können sofort erstellt und für digitale Einkäufe verwendet werden. Virtuelle Kartenzahlungen bieten sowohl für die Mitarbeiter als auch bei Zahlungen zwischen Unternehmen Vorteile. Sie schaffen Transparenz über den Zahlungsstatus für das Cashflow-Management und liefern bessere Daten für die Zuordnung, Berichterstattung und den Zahlungsabgleich. Gleichzeitig bieten sie mehr Effizienz, Sicherheit und Kostenersparnis. Dadurch wird die Verwaltung von Ausgaben und Finanztransaktionen für Unternehmen erheblich verbessert.
Vorteile virtueller Karten für Mitarbeiter in Unternehmen:
Virtuelle Karten bieten für Mitarbeiter in Unternehmen zahlreiche Vorteile:
Einfachheit, Schnelligkeit und Sicherheit von Zahlungen
Virtuelle Karten ermöglichen einfache und schnelle Transaktionen, die Mitarbeiter bequem und sicher durchführen können, egal ob vor Ort oder im Internet. Dadurch werden der Verwaltungsaufwand und Verarbeitungsfehler reduziert, die mit manuellen Beantragungs- und Abrechnungsprozessen einhergehen.
Keine Wartezeiten bei der Ausstattung der Mitarbeiter mit Karten
Mit dem sogenannten „Instant Issuing“ können virtuelle Karten schnell und einfach auf die Smartphones der Mitarbeiter ausgestellt werden. Dies verkürzt die Wartezeiten und ermöglicht es den Mitarbeitern, sofort auf den zur Verfügung gestellten Betrag zuzugreifen.
Individuelle Ausgabenkontrolle
Unternehmen können Budgetlimits für virtuelle Karten festlegen, diese mit Freigabeprozessen kombinieren und zusätzliche Abrechnugngsinformationen festlegen, was eine bessere Kontrolle über Ausgaben und die Einhaltung von Unternehmensrichtlinien ermöglicht. Zudem können sie spezifische Einsatzzwecke für die Karten definieren und bei Bedarf anpassen, um sicherzustellen, dass das Geld effizient und zweckgebunden eingesetzt wird.
Vermeidung von Plastikmüll
Da virtuelle Karten keine physische Plastikkarte erfordern, reduzieren sie Plastikmüll und sind umweltfreundlicher.
Sicherheit durch modernste Technologie
Die Verwendung von virtuellen Karten-Restriktionen und Tokenisierung für mobile Zahlungen bieten ein Maximum an Sicherheit im Zahlungsverkehr. Karten werden für einen bestimmten Nutzungszweck generiert und können nur in diesem Kontext eingesetzt werden. Sollte eine Karte kompromittiert werden, so kann das Kartenprogramm unterbrechungsfrei weiterlaufen, da das unterliegende Konto selbst nicht kompromittiert wird. Die Karte selbst kann umgehend gegen eine neue virtuelle Karte ausgetauscht werden.
Vorteile virtueller Karten bei Bezahlungen von Unternehmen zu Unternehmen:
Auch bei B2B-Payments bieten virtuelle Karten Vorteile:
Ausnutzung von Skonto durch sofort ausgeführte Zahlungen
Die Verwendung virtueller Karten ermöglicht Unternehmen, von Skontoangeboten zu profitieren, indem sie Rechnungen sofort begleichen. Dies führt zu Kosteneinsparungen und verbessert die finanzielle Effizienz.
Cashflow-Optimierung durch kartenbedingte Zahlungsziele
Unternehmen können durch die Einführung von virtuellen Karten von den Kreditrahmen Gebrauch machen und so Zahlungen um 30, 60 oder 90 Tage aufschieben und somit ihren Cashflow optimieren. Dies bietet mehr Flexibilität und verbessert die Liquidität bei der Verwaltung von Rechnungen.
Verbesserung der Datenqualität
Die Verwendung virtueller Karten ermöglicht eine bessere Erfassung und Übermittlung von Transaktionsdaten. Die in den Karten enthaltenen Datenfelder können direkt in CRM- und Warenwirtschaftssysteme integriert werden, was die Datenqualität und -integrität verbessert. Dies ermöglicht eine effizientere Buchführung und bessere Einblicke in die Finanzkennzahlen des Unternehmens.
Um die Implementierung virtueller Karten voranzutreiben, schließt Mastercard neue Partnerschaften, die eine enge Integration in Beschaffungs- und Warenwirtschaftssysteme ermöglichen. Durch die direkte Einbettung von sicheren Zahlungs- und Kreditvergabefunktionen in weitverbreitete Handelsplattformen, fördert Mastercard zum Beispiel mit Partnern wie SAP Fioneer ein mit Endkunden vergleichbares Einkaufserlebnis im B2B-Zahlungsverkehr. Dadurch verändern wir die Art und Weise, wie Unternehmen zukünftig zahlen und Zahlungen erhalten.
Unternehmen erwarten ein integriertes Zahlungs- und Kreditvergabeerlebnis
Auch künftig wollen wir Banken und FinTechs noch besser dabei unterstützen, ihren Kunden integrierte Lösungen anzubieten, die der steigenden Nachfrage nach Komfort, Schnelligkeit und Flexibilität gerecht werden. Schließlich erwarten Unternehmen ein integriertes Zahlungs- und Kreditvergabeerlebnis von ihrer Bank.
Wenn Banken innovative Zahlungslösungen für Unternehmen auf ihrer Plattform integrieren, erschließen sie bisher noch ungenutzte Potenziale im KMU-Segment und sichern sich die Loyalität dieser wichtigen Zielgruppe. Durch die Integration neuer Angebote für den geschäftlichen Zahlungsverkehr, können Banken künftig noch schneller und besser die sich stetig verändernden Kundenbedürfnisse im B2B-Zahlungsverkehr erfüllen.