Eine Studie zeigt, dass für viele Unternehmen die Verpflichtung zu mehr Nachhaltigkeit zu einem echten Geschäftsnutzen wird. Innerhalb eines Jahres hat sich in Deutschland der Anteil der Führungskräfte, die einen geschäftlichen Vorteil in der Nachhaltigkeit erkennen, mehr als verdreifacht.

Studien rund um die grüne Transformation, Nachhaltigkeit und ESG

Im Kampf gegen den Klimawandel sind die grüne Transformation für mehr Nachhaltigkeit und die Umsetzung der ESG-Kriterien zu zentralem Aufgaben für Wirtschaft, Staat und Gesellschaft geworden. Studien zu den neuesten Trends und Entwicklungen und wie darauf reagiert werden kann finden Sie im Bank Blog.

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Rekordtemperaturen auf allen Kontinenten, extreme Wetterereignisse und erhebliche Schäden in Sommer und Herbst 2023 haben Besorgnis ausgelöst. Die Auswirkungen des Klimawandels und die damit verbundenen Kosten sind evident. In diesem Kontext erkennen heute im Vergleich zu 2022 weltweit dreimal mehr Führungskräfte aus allen Branchen den unternehmerischen Nutzen von Nachhaltigkeit. Laut einer aktuellen Studie des Capgemini Research Institute sehen zunehmend mehr Manager die Vorteile nachhaltiger Geschäftspraktiken und -prozesse.

In den letzten 12 Monaten gab es erhebliche Fortschritte bei Nachhaltigkeitskonzepten und neuen Geschäftsmodellen. Trotz des Stimmungswandels hat sich in entscheidenden Bereichen wie Investitionen, Reporting-Tätigkeit oder nachhaltigem Produktdesign nur wenig getan. Für signifikante Fortschritte wäre eine Erhöhung der Investitionen erforderlich. Unternehmen sollten daher verstärkt in zukunftsweisende Initiativen investieren und ihre Geschäftsmodelle auf nachhaltige Produkte und Services hin auszurichten.

Nutzen nachhaltiger Transformation

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass weltweit 63 Prozent der Führungskräfte (in Deutschland 67 Prozent) den wirtschaftlichen Nutzen von Nachhaltigkeit als gegeben betrachten. Im Sommer 2022 teilten nur 21 Prozent dieser Meinung weltweit (in Deutschland 18 Prozent). Zudem ist der Anteil der Manager, die glauben, dass die Kosten von Nachhaltigkeitsinitiativen deren Nutzen überwiegen, signifikant gesunken, von 53 Prozent auf 24 Prozent. Ebenso ist der Anteil derjenigen, die Nachhaltigkeitsinitiativen als finanzielle Belastung betrachten, sowohl weltweit (von 53 auf 22 Prozent) als auch in Deutschland (von 54 auf 15 Prozent), deutlich zurückgegangen.

Die gestiegene Häufigkeit extremer Wetterereignisse, die alle Kontinente betrifft, und die damit verbundenen Kosten tragen maßgeblich zu dieser veränderten Wahrnehmung bei.

Die Studie identifiziert die Regulatorik und den erwarteten Return on Investment (ROI) als die hauptsächlichen Beweggründe für die Einführung von Strategien und Initiativen im Bereich ökologischer und/oder sozialer Nachhaltigkeit. 74 Prozent der Führungskräfte erhoffen sich auf diesem Weg eine Steigerung ihrer zukünftigen Umsätze, im Vergleich zu 52 Prozent im Jahr 2022. Zudem nennen 64 Prozent die Einhaltung geltender Regularien als wichtigsten Grund, im Vergleich zu 51 Prozent im Jahr 2022.

Investitionen für mehr Nachhaltigkeit hinken hinterher

Seit dem letzten Jahr verzeichnen Unternehmen deutliche Fortschritte in Bezug auf ihre Nachhaltigkeitskonzepte: 61 Prozent der Führungskräfte (im Vergleich zu 49 Prozent im Jahr 2022) geben an, dass ihre Unternehmen eine Prioritätenliste von Nachhaltigkeitsinitiativen haben, die sie in den nächsten drei Jahren umsetzen wollen. Laut 57 Prozent der Befragten (im Vergleich zu 37 Prozent im Jahr 2022) gestaltet ihr Unternehmen derzeit sein Geschäfts- oder Betriebsmodell nachhaltig um.

Trotz dieses positiven Wandels sind ohne steigende Investitionen in Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels nur begrenzte Auswirkungen zu erwarten. Die Investitionen in ökologische Nachhaltigkeitsinitiativen und -praktiken sind branchenübergreifend im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr aber lediglich um 0,01 Prozentpunkte des Gesamtumsatzes gestiegen.

Auch bei der Berichterstattungstätigkeit, insbesondere dem Messen und Erfassen von Scope-3-Emissionen, sind die Unternehmen im Rückstand. Der Anteil der Führungskräfte, die angeben, dass ihr Unternehmen in der Lage ist, Daten zu Scope-1- und Scope-2-Emissionen zu messen und zu erfassen, ist im Vergleich zum Vorjahr unverändert geblieben. Hinsichtlich der Scope-3-Emissionen ist der weltweite Anteil von 60 Prozent im Jahr 2022 auf 51 Prozent im Jahr 2023 gesunken, in Deutschland sogar von 52 auf nur noch 38 Prozent. Auch im Bereich der Entwicklung nachhaltiger Produkte sind kaum Fortschritte zu verzeichnen.

Greenwashing – Die unterschätze Gefahr

Gemäß der Studie unterschätzen die befragten Manager, wie wahrscheinlich Verbraucher das Risiko von Greenwashing einschätzen. Nur 17 Prozent der weltweiten Führungskräfte (und 13 Prozent in Deutschland) gehen davon aus, dass die Verbraucher ihre Nachhaltigkeitsinitiativen als Greenwashing wahrnehmen. Im Gegensatz dazu glauben weltweit 33 Prozent der Verbraucher (und 34 Prozent in Deutschland), dass Unternehmen und Marken Greenwashing bei ihren Nachhaltigkeitsinitiativen betreiben.

Besonders misstrauisch gegenüber Nachhaltigkeitsversprechen sind Verbraucher in Indien (45 Prozent) und Kanada (43 Prozent). Im Vereinigten Königreich hingegen ist dieser Verdacht am wenigsten verbreitet (16 Prozent). In der Generation Z gibt es weltweit mit 50 Prozent – und 63 Prozent in Deutschland – die meisten Skeptiker gegenüber Nachhaltigkeitsversprechen, dreieinhalbmal mehr als unter den Babyboomern (18 Prozent). Letztendlich vertrauen 49 Prozent der Verbraucher nie, selten oder nur manchmal einer Umweltschutzaussage, wenn sie einen Kauf erwägen. In der Generation Z sind es 65 Prozent der Konsumenten, die in Kaufsituationen besonders aufmerksam sind.

Infografik: Nachhaltigkeit wird zum Business Case

Die folgende Infografik fasst wichtige Ergebnisse der Studie zusammen und zeigt, dass für immer mehr Unternehmen und Führungskräfte Nachhaltigkeit zu einem echten Business Case wird:

Nachhaltigkeit wird für viele Unternehmen zu einem Business Case.

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