Führungskräfte schätzen die Mitarbeiterzufriedenheit falsch ein – Infografik

Neuausrichtung der Personalstrategie

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Mitarbeiterzufriedenheit ist – gerade in Zeiten von Personalmangel – ein wichtiges Ziel. Eine Studie zeigt, dass bei deren Beurteilung eine große Diskrepanz zwischen Führung und Mitarbeitern besteht und stellt Maßnahmen vor, wie die Kluft überwunden werden kann.

Aktuelle Trends, Studien und Research zu Führung und Leadership

Führung (oder Management) bedeutet nicht zwangsläufig auch Leadership. Beides ist jedoch wichtig, gerade in Zeiten der Veränderung. Dies gilt auch für Banken und Sparkassen. Studien über aktuelle Trends und Entwicklungen zu diesem wichtigen Themenbereich finden Sie im Bank Blog.

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Der intensive Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt sowie zunehmender wirtschaftlicher und finanzieller Druck hat dazu geführt, dass viele Menschen ihr Arbeitsleben neu bewerten und nach Alternativen zum bisherigen Arbeitgeber suchen. Mitarbeiterzufriedenheit spielt dabei eine wichtige Rolle.

Capgemini hat Führungskräfte und Mitarbeiter aus 750 Unternehmen in zehn Ländern aus den Branchen Finanzdienstleistungen, Konsumgüter und Einzelhandel, Automobil, Fertigung, Energie und Versorgung, Gesundheitswesen und Life Sciences sowie der öffentlichen Verwaltung zum Thema „Zufriedenheit im Job“ befragt. Für je zwei Mitarbeiter eines Unternehmens wurde dabei eine Führungskraft desselben Unternehmens befragt.

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Zufriedenheit der Mitarbeiter ein wesentlicher Faktor für das Unternehmenswohl ist und zu positiven Geschäftsergebnissen führen kann. 48 Prozent der Manager in Unternehmen, in denen Führungskräfte über positive Erfahrungen berichten, nahmen aufgrund eines verbesserten Mitarbeitererlebnisses eine höhere Kundenzufriedenheit wahr.

Wahrnehmungskluft zwischen Mitarbeitern und Führung

Bei der Beurteilung der Mitarbeiterzufriedenheit besteht jedoch eine große Kluft zwischen Mitarbeitern und Führung. 92 Prozent der Führungskräfte gehen davon aus, dass die von ihnen geführten Mitarbeiter bei der Arbeit zufrieden seien. Tatsächlich ist dies nur bei 30 Prozent der Mitarbeiter der Fall.

Zu den größten Hindernissen für die Mitarbeiterzufriedenheit gehören der Befragung zufolge Herausforderungen in den Bereichen Karriere- und Kompetenzentwicklung, das Verhalten von Vorgesetzten und das Verhältnis zu ihnen, Vergütung und Wertschätzung sowie Schwierigkeiten bei der Nutzung und Verfügbarkeit von Daten und Technologien.

Die Analyse stellt Maßnahmen für Unternehmen und Führungskräfte vor, um diese Kluft zwischen der Zufriedenheit ihrer Teams und ihrer eigenen Wahrnehmung zu überwinden, und so Mitarbeiter stärker an das Unternehmen zu binden.

Mangelnde Zufriedenheit führt zum Wechsel

Der Studie zufolge planen 34 Prozent der Beschäftigten, ihr derzeitiges Unternehmen binnen eines Jahres zu verlassen. Von diesen wiederum planen 66 Prozent einen Wechsel in den nächsten drei bis neun Monaten.

Obwohl eine faire und angemessene Entlohnung ein wichtiger Faktor für die Mitarbeiterzufriedenheit ist, gaben 52 Prozent der Befragten an, dass sie auch dann das Unternehmen verlassen würden, wenn ihnen dieselbe Stelle in einem anderen Unternehmen mit derselben Vergütung angeboten würde. Mit anderen Worten, sie gehen nicht des Geldes wegen.

Im Gegensatz dazu beabsichtigen 97 Prozent der Mitarbeiter, die am Arbeitsplatz positive Erfahrungen machen, im nächsten Jahr bei ihrem derzeitigen Unternehmen zu bleiben. 96 Prozent von ihnen fühlen sich engagiert und motiviert.

Mitarbeiter wollen Purpose, Work-Life-Balance und Weiterbildung

70 Prozent der Mitarbeiter gaben an, dass der Purpose der Arbeit (also zu wissen, warum man das tut, was man tut) für sie der wichtigste Aspekt sei. Sicherzustellen, dass die Mitarbeitern die Anforderungen ihrer Arbeit genau kennen und eine klare Vorstellung davon haben, wie sie sich beruflich weiterentwickeln und wachsen können, sind entscheidende Faktoren für die Verbesserung der Mitarbeitererfahrung und -bindung.

Die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben bleibt für alle ein wichtiges Anliegen: 65 Prozent der Beschäftigten und 61 Prozent der Führungskräfte nennen dies als wichtigsten Aspekt ihrer Berufstätigkeit. Eine ausgewogene Work-Life-Balance zu schaffen, steht für Arbeitnehmer nach wie vor an erster Stelle. Nur 29 Prozent der Befragten haben das Gefühl, dass sie sich eine Auszeit von der Arbeit nehmen können, und nur 28 Prozent gaben an, dass ihre Arbeitszeiten flexibel genug seien, um Familie und Privatleben miteinander zu vereinbaren.

Auch Weiterbildungsmöglichkeiten spielen eine wichtige Rolle. Für 65 Prozent der Befragten sind sie der wichtigste Aspekt ihrer Arbeit. Allerdings gaben nur 28 Prozent an, dass ihr Arbeitsplatz ihnen die Möglichkeit bietet, neue Fähigkeiten zu erlernen und zu entwickeln.

New Work stärkt die Zufriedenheit

Viele Unternehmen versuchen, ein Gleichgewicht zwischen Remote- und Präsenzarbeitsmodellen anzustreben und dem flexiblen Arbeiten mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Dies macht Sinn. 48 Prozent der Mitarbeiter und 87 Prozent der Führungskräfte, die mit der Möglichkeit, mobil zu arbeiten zufrieden sind, sind auch mit ihrer Arbeit im Allgemeinen zufrieden.

Allerdings sagten 66 Prozent der Mitarbeiter, die das Gefühl hatten, sie würden Mikromanagement erfahren, auch, dass sie sich in einer mobilen Arbeitsumgebung ausgebrannt fühlen. Dies macht deutlich, dass es für den Erfolg von New-Work-Modellen entscheidend ist, den Mitarbeitern ein Gefühl der Autonomie und des Vertrauens zu vermitteln.

Personalstrategie neu definieren

Die Autoren der Studie empfehlen Unternehmen, ihre Personalstrategie neu zu definieren, um unterschiedliche Erfahrungen zu konsolidieren und eine gemeinsame, konsistente Unternehmenskultur zu schaffen. Wichtig sei Vertrauen und eine positive Wahrnehmung. Zuhören werde immer wichtiger. Es gelte, eine Kultur zu schaffen, in der sich Mitarbeiter wohlfühlen.

Kontinuierliches Lernen zu fördern sei zudem unerlässlich, um die Wahrnehmungslücke zwischen Mitarbeitern und ihren Führungskräften zu schließen. Technologie komme dann eine tragende Rolle zu, wenn es darum geht, eine kollaborative Arbeitskultur zu schaffen und Mitarbeiter mit den richtigen Werkzeugen auszustatten, die ihnen effektives Arbeiten ermöglichen.

Infografik: Zufriedenheit und Experience bei Mitarbeitern

Die folgende Infografik zeigt wichtige Ergebnisse der Studie im Überblick und verdeutlicht den Handlungsauftrag für Unternehmen, an der Zufriedenheit und Mitarbeiter-Experience zu arbeiten:

Infografik: Zufriedenheit und Experience bei Mitarbeitern

Zufriedenheit und Mitarbeiter-Experience.

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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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