Die Europäische Zentralbank (EZB) hat für das Jahr 2016 fünf Schwerpunkte der Bankenaufsicht im Währungsraum festgelegt. Dazu gehören insbesondere eine Überprüfung der Geschäftsmodelle der Kreditinstitute sowie der dahinter liegenden Risiken.
Seit Herbst 2014 ist die Europäische Zentralbank (EZB) für die Überwachung der größten Institute im Währungsraum zuständig. Sie beaufsichtigt inzwischen 129 Institute in den 19 Euro-Ländern unmittelbar. In damit nun zweiten Jahr dieser europäischen Bankenaufsicht will die EZB verstärkt die Geschäftsmodelle und die Gewinnsituation der Banken überprüfen.
Schwerpunkte der Bankenaufsicht in 2016
In den Aufsichtsprioritäten 2016 des Einheitlichen Aufsichtsmechanismus (Single Supervisory Mechanism – SSM) werden die Prioritäten der Aufsichtstätigkeit der EZB für 2016 dargelegt und erläutert. Diese Schwerpunkte basieren auf der Einschätzung der wesentlichen Risiken derjenigen Banken, die unter der Aufsicht der EZB stehen, und sollen den relevanten Entwicklungen im wirtschaftlichen, regulatorischen und aufsichtsrechtlichen Umfeld Rechnung tragen.
Fünf Prioritäten der Bankenaufsicht in 2016
Es wurden die folgenden fünf Prioritäten definiert, wobei für jeden Punkt eine eigene Reihe von Aufsichtsinitiativen durchgeführt wird.
- Risiko im Zusammenhang mit Geschäftsmodell und Ertragskraft.
- Kreditrisiko.
- Angemessenheit der Eigenkapitalausstattung.
- Risk Governance und Datenqualität.
- Liquidität.
In manchen Fällen wird sich deren vollständige Umsetzung über mehr als ein Jahr erstrecken. Zudem sei die Relevanz der jeweiligen Themen von Land zu Land unterschiedlich, wie die oberste EZB-Bankenaufseherin Danièle Nouy erläuterte.
EZB plant erneuten Stresstest in 2016
Geplant ist 2016 zudem ein erneuter Stresstest der EZB und des Banken-Regulierers EBA. Allerdings sollen diesmal nur noch 53 Institute geprüft werden, darunter die zehn größten deutschen Banken. Im Jahr 2014 waren noch 130 europäische Banken dabei, allein 24 aus Deutschland und mit der Hamburger Sparkasse auch ein Institut aus dem Sparkassenlager.
Im Detail können die Pläne der Europäischen Zentralbank hier nachgelesen werden.