Vor kurzem habe ich Ihnen zwölf Fragen zur Zukunftsfähigkeit des IT-Managements von Banken und Sparkassen vorgestellt. Heute nun liefere ich fünf Thesen zur Bedeutung eines strategischen Technologie-Managements nach.
Vor kurzem habe ich in einem Beitrag zwölf Fragen genannt, die Banken und Sparkassen an ihren IT-Bereich stellen sollten, um die eigene strategische Zukunftsfähigkeit zu überprüfen. Hintergrund war die einseitige Ausrichtung der Technologiebudgets auf „Run-the-Bank“ und „Kostensparen“ der meisten IT-Abteilungen und vor allem der externen IT-Dienstleister von regionalen Finanzinstituten.
5 Thesen zur Bedeutung des IT-Managements in Banken und Sparkassen
Die folgenden fünf Thesen sollen noch einmal die hohe Bedeutung eines zukunftsorientierten strategischen Technologie-Managements für Finanzinstitute hervorheben.
- IT ist im Zuge der Digitalisierung mehr denn je ein zentraler strategischer Erfolgsfaktor für Banken und Sparkassen.
- IT-Abteilungen oder –Dienstleister, die rein auf Kostenoptimierung schauen, werden ihren Aufgaben nicht gerecht.
- Jedes Finanzinstitut und jeder Marktbereich ist gut beraten, entsprechende Kapazitäten zur qualifizierten fachlichen Beurteilung und Bewertung von IT-Projekten im eigenen Beritt zu haben. Dort wo die kritische Größe dies nicht zulässt, sind diese Kapazitäten zentral aber getrennt vom IT-Bereich (-Dienstleister) aufzubauen und vorzuhalten.
- Innovationsprojekte dienen der Zukunftsfähigkeit eines Finanzinstituts. Entscheidungen darüber sind primär durch die Marktseite zu treffen und sollten Priorität genießen.
- Jedes Institut (und jede Institutsgruppe) sollte eine zentrale bereichsübergreifende Einheit haben, die am Markt entstehende Innovationen auf ihre Relevanz hin bewertet und Prioritäten vorgibt. Dazu gehört auch die Beobachtung von relevanten Wettbewerbsentwicklungen, z.B. durch FinTech-Unternehmen.
Sehen Sie Ihr Institut auf dem richtigen Pfad in eine kunden- und marktorientierte Zukunft?
Ein Kommentar
Vielen Dank für diese 5 sehr treffenden und wichtigen Thesen die ich auf meinem Blog ebenfalls wie folgt kommentiert habe.
– IT-Abteilungen müssen direkt und intensiv mit den Marktbereichen zusammen arbeiten
– Die etablierten Silo-Denkweisen müssen durch Netzstrukturen ersetzt werden
– Den obigen 5 Thesen kann ich deshalb zustimmen, würde diese vor allem im Punkt 5 noch deutlich verstärken – ohne mind. eine Einheit die übergreifend die Digitalisierung einer Bank (= oder Gruppe) operativ untertützt wird es schwierig werden
– Die Kulturveränderung darf nicht unterschätzt werden, es braucht häufig neue oder andere Typen von Führungskräfte – es werden Netzwerker/Möglichmacher/Neudenker benötigt – darin liegt für viele Banken die größte Herausforderung
– Es bedarf aus meiner Sicht nur kurzfristiger max. 1-3 Jahres Strategien alles was länger dauer ist ohnhin technisch überholt
– Es müssen Projekte gestartet werden, die unmittelbar zu Veränderungen in der Kundenkommunikation führen. Oft ist der Kontakt schon verloren gegangen und muss erst wieder hergestellt werden.
– Einfach Maßnahmen wie digitale Freundschaftswerbung die intelligent und einfach Empfehlungen ermöglichen wären z.B. ein Schritt in die richtige Richtung
– Wer kann den z.B. auf seinem Smart-Phone einfach eine positives Bankerlebnis, ein gutes Beratungsgespräch weiterempfehlen ?
Auf jeden Fall sehr gute Thesen die ich als Hybrdibanker voll unterstütze und noch etwas erweitern würde – vor allem mit dem Thema Kulturveränderung in den Banken !