Das neue Jahr hat begonnen und damit stellt sich erneut die Frage, wie sich Banken und Sparkassen aufstellen müssen, um es zu einem erfolgreichen Jahr zu machen. Dazu liefere ich Ihnen heute fünf Vorschläge.
2013 geht in die nächste Runde
Vor einem Jahr habe ich die Frage gestellt, ob 2013 ein Schicksalsjahr für die Bank-Kunde Beziehung wird. Meine drei zentralen Thesen lauteten damals:
- Die Vertrauenskrise geht weiter.
- Das Thema „Kostenmanagement“ gewinnt an Bedeutung.
- Investitionen in die Zukunft werden gescheut.
So ganz verkehrt habe ich damit wohl nicht gelegen oder was meinen Sie? Zugegeben: Man musste auch nicht gerade über hellseherische Qualitäten verfügen und alle drei Thesen könnte man auch problemlos ins neue Jahr 2014 mitnehmen.
Fünf Vorschläge für 2014
Für das neue Jahr möchte ich keine Prognosen abgeben sondern fünf Vorschläge unterbreiten, wie Banken und Sparkassen in 2014 erfolgreicher arbeiten könnten.
1. Optimieren Sie Ihre Filialstrukturen
Überprüfen Sie Ihr Filialnetz bevor es zu spät ist und die Marktentwicklungen Sie überholt haben. Durch den auch weiterhin auf hohem Niveau stattfindenden Wettbewerb und dem Trend zum Internet Banking wird es zukünftig nicht leichter werden, Filialen zu schließen oder zusammenzulegen. (Letzteres klingt freundlicher, ersteres ist ehrlicher.) Die Banken und Sparkassen, die diesen schmerzlichen Prozess bereits hinter sich gebracht haben, können sich glücklich schätzen. Den anderen werden die Kosten davon laufen.
2. Investieren Sie in die digitale Zukunft
Smartphones und Tablets sind erst der Anfang. Der Paradigmenwechsel im Kundenverhalten zwingt auch Finanzinstitute dazu, sich strategisch, organisatorisch und operativ neu aufzustellen, um die Chancen der Digitalisierung erfolgreich zu nutzen.
Im vergangenen Jahr haben einige Banken und Sparkassen in ihrem Organigramm neue Positionen für den sogenannten digitalen Vertrieb geschaffen. Weitere werden dieses Jahr folgen. Doch immer noch investieren vor allem Regionalbanken mehr Geld in den Aus- und Umbau ihrer Gebäude statt in den Aus- und Umbau ihres Online Banking Angebots. Investieren Sie in Wachstum, nicht in Steine und Mörtel!
3. Werden Sie mobil
Sie glauben, Sie könnten sich damit Zeit lassen, Ihre digitalen Angebote mobil zu optimieren? Sie liegen falsch. Bereits mehr als 20 Prozent Ihrer Online Banking Kunden werden in 2014 mobil auf die entsprechenden Inhalte zugreifen und das Wachstum ist erstaunlich. Demnächst mehr dazu mit spannenden Zahlen.
Höchste Zeit also, entsprechend optimierte Angebote zu unterbreiten. Im ersten Schritt im Design, im nächsten in den Inhalten. Und zwar jeweils unterschiedlich für Smartphones und Tablets.
4. Differenzieren Sie Ihr Institut von anderen
Viele Kunden vermögen keine echten Unterschiede zwischen den verschiedenen Bankinstituten zu erkennen, was immer mehr dazu führt, die Wahl der Bankverbindung über den Preis zu treffen.
Das Management Ihrer Marke ist strategisch wichtiger als das Management Ihrer Kosten. Überprüfen Sie sehr sorgfältig was Ihre Kunden an Ihnen schätzen und arbeiten Sie daran, diese Stärken weiter auszubauen. Gerade als Regionalinstitut sollten Sie dabei jedoch nicht einfach blind auf Ihre Verbände vertrauen, sondern Ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen.
Nur über echte Differenzierung werden Sie neue Kunden erreichen und an sich binden können. Nehmen Sie das Beispiel Persönliches Finanz Management (PFM). Die Kunden kaum mehr als ein PFM Angebot dauerhaft aktiv nutzen. Mit der Comdirect hat sich die erste Direktbank bereits positioniert und die Volks- und Raiffeisenbanken werden die nächsten sein.
5. Nutzen Sie Ihre Kundendaten
Wie lange wollen Banken und Sparkassen eigentlich noch warten, das enorme Potential, das Sie mit ihren Kundendaten haben, aktiv zu nutzen? Big Data liefert die Technik, was Sie daraus machen, kann den Unterschied zwischen Erfolg oder Misserfolg einer Kundenansprache ausmachen.
Datenschutz und Datensicherheit sind dabei von zentraler Bedeutung. Legen Sie Ihre Absichten offen und beziehen Sie Ihre Kunden mit ein, damit Ihnen nicht das gleiche passiert wie der Hamburger Sparkasse bei deren Versuch, kundenprofilorientiertes Marketing einzuführen.
Fazit
Sicherlich ließen sich noch weitere Empfehlungen abgeben, aber die fünf genannten reichen erst einmal völlig aus, um einiges in 2014 zu bewegen. Und bevor Sie endlose Planungs- und Budgetierungsrunden einlegen, danken Sie daran, dass Handlung wichtiger ist als Planung. Bei Google zum Beispiel dauert kein Projekt länger als drei Monate und dies von der Idee bis zur Realisierung. Einzige Ausnahme war Google+, der verspätete Einstieg in soziale Medien und selbst der dauerte nicht viel mehr als ein halbes Jahr.
Tempo ist angesagt, um im Wettbewerb nicht nur zu bestehen, sondern erfolgreich zu sein!