Wie entstand Geld und wie entwickelte es sich historisch? Warum treten immer wieder Finanzkrisen auf? Was kann man tun, um solche Krisen in Zukunft zu vermeiden? Das heute vorgestellte Buch gibt Antworten auf diese Fragen.
Was läuft schief mit dem Geld?
Unser in den letzten erst 200 Jahres gebildetes Verständnis von Geld, ist nach Ansicht von Felix Martin mit Schuld an der gegenwärtigen Finanzkrise. Wir betrachten Geld als eine Ware, als Gut, mit dem man handeln kann wie etwa mit Getreide, und wir messen ihm einen eigenen Wert zu. Das war nicht immer so, wie der Autor und Finanzhistoriker darlegt: Ursprünglich war Geld nichts anderes als ein greifbares Symbol für ein Schuldenverhältnis zwischen verschiedenen Parteien und ein universelles Maß für wirtschaftliche Werte. Als solches war es letztlich ein Mittel, um wirtschaftliche Vorgänge zu organisieren – ein Mittel, das immer wieder von der Gesellschaft neu verhandelt werden kann und muss.
Alternativgeschichte des Geldes
Felix Martin demonstriert, wie Geld entstand, sich historisch entwickelte und wie es aus den Händen von Herrschern in die Verantwortung von Notenbanken geriet.
Er erläutert, warum Geld mehr ist als nur Münzen und Banknoten und dass Geld und Währungen sich keineswegs analog zu physikalischen Messgrößen verhalten. Geld ist eine soziale Technologie und damit eine Erfindung, um das Zusammenleben in Gesellschaften zu organisieren.
Im folgenden Video erleben Sie ihn bei einem Vortrag an einem ungewöhnlichen Ort, der Londoner St. Pauls Kathedrale:
Instabilität und Krisen
Geld, so Martins Überzeugung, neigt zur latenten Instabilität und muss daher gesteuert werden. Auf provozierende Art und Weise zeigt er auf, welche fatalen Folgen es hatte, als sich im 18. Jahrhundert die moderne Auffassung vom Geld als Wirtschaftsgut durchsetzte und wie es zu den verheerenden Exzessen der Finanzmärkte kommen konnte.
Im Spannungsfeld zwischen neoklassischer Theorie und Keynesianismus sympathisiert Martin mit dem Ansatz von Keynes, weil Klassik und Neoklassik, so Martin, den sozialen Aspekt des Geldes ignorieren, daher von falschen Voraussetzungen ausgehen und bei schweren Krisen die falschen Empfehlungen liefern.
Im folgenden Video sehen Sie Felix Martin im Interview mit der Financial Times:
Über den Autor
Der Engländer Felix Martin ist studierter Wirtschaftswissenschaftler und Philologe. Von 1998 bis 2008 war er für die Weltbank tätig und half beim Aufbau des Thinktanks European Stability Initiative. Heute arbeitet er, neben seiner Tätigkeit als Autor für Zeitschriften wie Financial Times oder The Guardian, als Anlageberater sowie für das Institute for New Economic Thinking.
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